Carlinette
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Hallo liebe Forensiker, zu @Yossarian ‘s Beitrag von heute morgen noch mein Senf:
Für mein Verständnis ist Empathie schon deshalb trainierbar, weil sie als Grundanlage im Menschen gegeben ist. Ohne jegliche Empathie würden wir als Säuglinge noch nicht einmal überleben – in diesem Fall, ohne die uns entgegengebrachte.
Nun kommen wir hier aus der Kriegskinder- und -enkelgeneration, und mit der Empathie unserer Umgebung in den frühesten Kindesjahren, wo sich unser Charakter geformt hat, war es meistens nicht gut bestellt. Meine Privaterklärung dazu: Diejenigen, die am wenigsten davon abbekommen haben, können mangels Lernprozess ihr prinzipiell vorhandenes Empathievermögen kaum entwickeln, geschweige denn ausleben. Es sei denn, sie bemühen sich sehr ernsthaft, was ein steiniger, anstrengender, aber auch lohnender Weg ist.
Würde ich diese (bei manchen nur theoretisch vorhandene) Plastizität des Menschen nicht anerkennen und voraussetzen, wäre mein Bild vom Menschen absolut hässlich. Deprimierend. Das tue ich mir also nicht an
Wem das zu psychologisch ist, dem kommt vielleicht ein Bild eher entgegen, indem er sich die Empathie als einen Muskel vorstellt, der trainiert werden kann. Ein Muskel, den man nie bemüht hat, tritt ja auch nicht in Erscheinung, obwohl er vorhanden ist.
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Danke, @Momo37 von 13:29. Interessanter Einblick! Und klar, natürlich kann man niemand gegen seinen Willen dahin kriegen. Wer therapieresistent ist, dem ist nicht zu helfen.
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Hallo @Puppenspielerin, meinst du wirklich, dass sich Empathie nicht lernen lässt?
Ich bewahre immer noch die Hoffnung, dass das funktioniert. Erfordert natürlich einigen persönlichen Einsatz und entsprechende Mittel, wie Gruppenarbeit oder Einzeltherapie.
Es versteht sich, dass die Teilnahme an einem Forum wie diesem allein das Erlernen von Empathie nicht besonders nachhaltig fördert
Genausowenig wie manche Beratungsangebote im Internet, wo der Beratende das Wort noch nichtmal richtig schreiben kann (wenn mir schon wieder was über “Emphatie” begegnet, graust es meinem Sinn für Rechtschreibung). Internet und elektronische Hilfen in allen Ehren, aber wirklich hilfreich und verständnisvoll für einen Mitmenschen bleibt in meinen Augen allein ein zugewandter Gegenüber-Mitmensch. Jemand, dem die Empathie noch nie begegnet ist, kann sich davon sozusagen “spiegelnd” anstecken lassen.
Euch noch einen schönen Sommertag!
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Moin alle! Also @klabu, hattest du nicht mal vor einem oder zwei Monaten verlauten lassen, dass du dich aus dem Forum zurückziehst? Umso beruhigender, dass du immer wieder hier aufkreuzst! Bleib, wie du bist
Und jetzt pack ich mal meinen Rucksack. Es soll demnächst ein paar heiße Tage geben (keine Angst, nur in Südfrankreich, nicht bei euch). Also raus an die frische Luft, solange es erträglich bleibt! Wenn ich wüsste, wie ich euch etwas von all der Sonne abgeben könnte, ich würd’s ja sofort tun…
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Zur Ehrenrettung der Männer, zumindest der Franzosen aus der Generation der 50er Jahre: Mir ist noch keiner näher begegnet, der es nicht geschafft hätte, 1. den Füllzustand des Mülleimers eigenständig festzustellen und 2. den vollen Beutel zur Tonne zu bringen!
Aber für ein paar Witze reicht das Thema allemal. Vor Jahren kursierte mal der, der eine Reihe von typisch weiblichen Eigenschaften mit denjenigen eines Computers verglich, und dann dasselbe für die Männer. Ich erinnere mich, dass demzufolge “Computer zwangsläufig männlich sein müssen, denn sie leeren NIE ohne Aufforderung den Mülleimer aus”.
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Grüß dich, GeSa! Zu deinem Post mit dem Satz von Camus, „In der Politik müssen die Medien das Ende rechtfertigen“ darf ich mal kurz intervenieren.
Es handelt sich mit 99,9%-iger Wahrscheinlichkeit um die missratene Übersetzung eines Satzes, der wie folgt lauten dürfte: “En politique, les moyens doivent justifier la fin”. Gängig ist eigentlich die Aussage “La fin justifie les moyens”, d.h. der Zweck heiligt die Mittel. Hier also in der Umkehr, von wegen die Mittel heiligten den Zweck.
Nochmal, dass Camus von Medien gesprochen haben soll, halte ich für wenig wahrscheinlich. Das Zitat mit der Presse klingt hingegen vertrauenswürdig.
Also, solange wir all diese Sätze von Konfuzius bis Camus nicht dank Quellenangabe in deren Originalwerken oder Übersetzungen nachschlagen können, bleibt Skepsis angesagt. Nicht umsonst werden Zitate in fundierten Arbeiten IMMER mit genauen Quellenangaben geliefert.
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@seestern47, danke, ja das vermutete ich auch ganz stark. Vor bzw. spätestens 1960 über “Medien” geschrieben? Allein schon dieser Ausdruck ist sichtlich anachronistisch.
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Danke, GeSa, für den Link zu dieser Sternstunde der Satire
Karnickelorden und kotzende Babys, genau das, was Deutschland braucht
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Guten Abend, alle Leseratten! @Ricarda01, diese Autobiografie habe ich auch mal angefangen zu lesen, aber hatte zu wenig Zeit damals, um damit weiterzukommen. Könnte nochmal ein Vorhaben für die Rente abgeben. Ich finde die gedankliche Welt von C.G. Jung absolut faszinierend. Dann hab ich noch schnell in Wikipedia reingeschaut, und siehe da: Gestern war genau sein 150. Geburtstag. Happy birthday, CGJ!
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Moin, @SFath ! Fenster geputzt? Dann kann die Regenwolke ja nicht weit sein