Cantus
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Es ist schon merkwürdig, aber die Macher dieses Forums glauben offensichtlich, Menschen würden dauernd fotografieren. Das mag auf junge Leute zutreffen, das hier ist aber ein Seniorenforum. Natürlich gibt es Einzelne, die das Fotografieren zum Hobby erhoben haben, aber obwohl ich geschätzt mehrere tausend Bilddateien auf der Festplatte habe, stammen davon höchstens dreihundert vom Fotografieren, alle übrigen Bilder sind Scans. Scans sind – ganz allgemein gesagt – Fotokopien, allerdings üblicherweise farblich so, wie auch das Original aussieht.
Es ist schwer, alles das darzustellen und zu erklären, was ich so sammle, denn neben der Literatur sammle ich auch Musikaufnahmen überwiegend klassischer Musik und dabei überwiegend Klaviermusik bestimmter Komponisten und Zeitepochen. Aktuell bin ich auf der Suche nach unbekannten Komponisten und deren Werken, soweit diese Musik so etwa zwischen 1850 und 1900 geschrieben worden ist. Um da weiterzukommen, nutze ich z.B. die Werbeeinträge auf den Rückseiten so um 1900 herum gedruckter Noten für Salonmusik, JPC.de bringt jeden Monat Neuheiten heraus, Naxos und CPO ebenfalls, ich nutze die Geburtstagslisten von Komponisten auf Wikipedia oder gelegentlich auch das äußerst umfangreiche Angebot eines Händlers, der jeden Samstag und Sonntag einen festen Stand auf dem Trödelmarkt am Pergamonmuseum in Berlin-Mitte hat. Er ist recht preiswert, nur leider finde ich bei ihm kaum noch etwas, denn er handelt ausschließlich mit gebrauchter Ware und fast alles, was er anbietet, das habe ich selber schon lange im Regal stehen oder aber es interessiert mich nicht.
Eine Zeit lang hatte ich Grafik-Puzzle gesammelt, da ich das puzzeln solcher Motive sehr reizvoll finde, nur leider ist solches Material sehr rar. Ich sammle (ältere) Ansichtskarten zu bestimmten Themen, bin Heimatsammler, sammle nach geografischen Gesichtspunkten Poststempel aus Deutschland auf kompletten Belegen, sammle alte Dokumente wie z.B. Heimatscheine (die Vorläufer von Pässen oder Personalausweisen), Frachtbriefe oder Post-Begleitadressen aus der Zeit vor 1920, alte Rechnungen, Totenscheine, Geburtsurkunden oder Gerichtsdokumente, alles ältere Sachen überwiegend aus der Zeit vor 1920.
Das alles bildet aber nur Nebenschauplätze, mein Hauptinteresse gilt dem Sammeln, erforschen, bearbeiten und dokumentieren von Ganzsachen aus aller Welt, wobei mein Schwerpunkt auf Österreich liegt, weshalb ich andern Orts auch damit beschäftigt bin, zu einem bestimmten Einzelthema nach und nach alles in eine Datenbank hochzuladen, was bei mir und anderen Sammlern vorhanden und zeigenswert ist. Das Ziel des Ganzen ist die Erstellung eines Kataloges, ob ich das zu Lebzeiten aber noch realisieren kann, das weiß ich noch nicht.
Wegen der Vielschichtigkeit meiner Sammelgebiete (es sind über dreißig verschiedene) habe ich beschlossen, euch die so nach und nach in Einzelbeiträgen und mit Bildbegleitung vorzustellen. Wenn allerdings niemand Interesse daran hat und auch außer mir niemand sein oder ihr Schatzkästlein öffnet und ein wenig von dem berichtet und zeigt (bitte keine Links zu YouTube oder ähnlichen Seiten), dann höre ich auf, hier zu schreiben und verbringe wieder mehr Zeit in anderen Foren.
So viel für heute, morgen beginne ich mit Themen aus dem Bereich der Ansichtskarten, dann aber unter neuen Überschriften.
Viele Grüße
Ingo
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Hallo Constantia,
seestern47 hatte geschrieben, dass sie eine besondere Vorliebe für Lyrik hat; das trifft auch auf mich zu, wobei ich natürlich bestimmte Dichter vorziehe. Seit meiner Schulzeit lese ich am liebsten in der Manesse-Handschrift, natürlich im Original, nicht in der neudeutschen Übersetzung. Ansonsten bevorzuge ich Lyrik, die deutliches Versmaß hat, sich flüssig lesen lässt und Themen zum Inhalt hat, die nicht Schlachten, Heldentum und Tod glorifizieren. Eine Zeitlang habe ich alles, was mir in die Finger kam, in meine Lyriksammlung aufgenommen, habe mich aber schnell von moderner Lyrik getrennt, denn de liegt mir nicht. Bis zum Jahr 1985 hatte ich einen Freund, der sich mit mir eine Art Wettstreit lieferte; wir lasen uns regelmäßig Gedichte eigener Wahl vor. Dann starb er leider und ich habe in der Folge niemanden mehr gefunden, der seine Nachfolge als Lyrik-Partner antreten konnte oder wollte.
Im Laufe des Lebens ändern sich die Vorlieben und so gibt es mehrere Teilbereiche in dem Bereich der Druckwaren, die sammlungsartig und mit finanziellem Engagement zu kleinen Schwerpunkten ausgebaut wurden. Neben der Science Fiction und der Lyrik gibt es noch mehrere Bereiche, dazu zählen:
1) Märchen und Sagen.
2) Erinnerungsbücher. Dazu zähle ich Jahrgangsbücher, vor allem aber Kurzgeschichten, mit denen Betroffene ihre Erinnerungen an de Jahre 1945 bis etwa 1955 festgehalten haben.
3) Ich hatte eine größere Sammlung von Büchern zur Musikgeschichte, habe jetzt aber einen Teil aussortiert, weil meine Augen nicht mehr in der Lage sind, sehr kleine Schriften zu lesen.
4) Meine Frau hat eine große Sammlung von Hörbüchern.
5) Meine Frau und ich lieben Landkarten diverser Art. Daraus entstanden ist eine Sammlung von Atlanten, angefangen von Durchschnittsware wie einem Diercke-Schulatlas bis hin zu Atlanten aus dem 19.Jahrhundert.
In den nächsten Tagen erzähle ich etwas zu meinen sonstigen Sammlerinteressen.
Viele Grüße
Ingo
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Hallo,
so, wie du deine Leselust beschreibst, würde ich dich schon als Sammlerin beschreiben, denn neben der allgemeinen Freude am Lesen existiert ja zusätzlich noch das Ziel, die Werke einzelner Autoren oder bestimmte Werkausgaben zusammenzutragen. Ich gebe zu, dass der Übergang schwimmend sein kann, denn alleine der Besitz oder Erwerb von Büchern oder anderen Druckwerken ist noch kein Sammeln, wenn aber ein Ziel, einen bestimmten Bestand durch’s Suchen zu erreichen, hinzukommt, dann ist das sehr wohl sammeln.
Wir besitzen im Obergeschoss unseres Hauses eine eigene Bibliothek, ganz einfach deshalb, weil so ein normaler Bücherschrank auch nicht ansatzweise ausreichen würde, alle unsere Bücher unterzubringen. Vor rund 25 Jahren haben wir unser Häuschen gekauft, im Erdgeschoss gibt es aber nur drei recht kleine Zimmer. Als das komplette Erdgeschoss eingerichtet war (Schlafzimmer, Wohn- und Arbeitszimmer), da standen hinten im Flur noch 31 Umzugskisten, alle gefüllt mit Büchern und Fachzeitungen. Nach allerlei Hin und Her haben wir uns dann im bis dahin im Rohzustand befindlichen Obergeschoss insgesamt 60² so ausbauen lassen, dass wir alle Bücher unterbringen konnten.
Das meiste davon sind nur irgendwelche Bücher, auch wenn ich lange Zeit bemüht war, alle Werke von einzelnen Schriftstellern aufzutreiben. Das liegt für mich so an der Grenze, ist aber noch kein Sammeln. Ich war aber seit meiner Jugend ein begeisterter Science-Fiction-Leser und vor etwa 40 Jahren wurde aus dem bloßen Lesen ein Sammeln. Ich bin damals mit verlagsmäßig sortierten Bestandslisten durch die Antiquariate Berlins gezogen und habe versucht, alle Lücken in den Buchreihen zu schließen. Das ist mir zwar nicht gelungen, denn ich habe ausschließlich Bücher gesucht, aber als wir hier einzigen, umfasste die Sammlung etwa 920 Bände. Inzwischen habe ich begonnen, mich von Teilen davon zu trennen, aber irgendwie ist das immer noch eine Sammlung.
Zu allen meinen Sammelgebieten schreibe ich eine Extra-Antwort.
Viele Grüße
Ingo
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Hallo Jouly,
ich wohne in einem Dorf mit knapp 100 Einwohnern. Hier im Dorf wird zwar auch gelesen, den Bewohnern genügt aber der zweimal jährlich stattfindende Büchertausch. In einem kleine Dorf mit Namen Buschdorf, zehn Kilometer entfernt, steht ein Buswartehäuschen, dort kann man Bücher ablegen oder auch mitnehmen, da das Häuschen aber keine Tür besitzt, sind die hinterlegten Bücher ständig klamm oder feucht. Und in Altfriedland, einem etwas abseits liegenden Dorf in zehn Kilometern Entfernung, gibt es einen Heimatverein, der in einer feuchten Garage hinter dem Vereinsheim ebenfalls Bücher anbietet, für mich nicht akzeptabel.
Die meisten älteren Leute, die hier im Umkreis von 30 km leben, haben ihr Leben mit der Hacke in der Hand auf dem Feld verbracht, die können zwar überwiegend lesen und schreiben, wer aber täglich bei jedem Wetter viele Stunden draußen arbeitet, hat danach nicht mehr die Kraft, sich einem Roman oder anspruchsvollerer Literatur zu widmen. Und die Jugend, sofern sie überhaupt noch geblieben ist, tummelt sich in rechtsradikalen Foren, trifft sich zu Saufereien oder ist mit ihrem Handy beschäftigt. Wenn die Büchertauschbörsen stattfinden, kommen vereinzelt die Kinder von Leuten, die aus der Großstadt Berlin auf’s Dorf gezogen sind, aber von den Jugendlichen, die im Dorf aufgewachsen sind, ist noch kein Einziger zum Büchertausch gekommen.
Auch meine Frau und ich sind in (westlichen) Großstädten aufgewachsen, haben uns aber auf das Abenteuer eingelassen, in so ein kleines Dorf am östlichen Rand von Brandenburg zu ziehen, weitab von jeder größeren Stadt. So einen Verein wie von dir beschrieben gibt es hier nicht.
Viele Grüße
Ingo
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Dänemark
KOBLENZ
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SEM
Sag’ es mir.
ESK
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Zum 25.Februar 2020 hatte ich mir Freunde eingeladen, um mit ihnen schöner Musik zu lauschen, dazu gab es frisch gebackenen Kuchen, verschiedene Getränke und nette Gespräche. Ein besonders lieber Freund von mir, von dem ich nicht weiß, wie lange wir uns noch treffen können (er ist 85 Jahre alt, geistig außerordentlich rege, aber der Körper will nicht mehr so recht)), bevorzugt Musik von verschiedenen Instrumenten, die möglichst alleine oder in Form eines Duos vorgetragen werden. Nun gibt es nicht so viele Solomusikstücke, die für Jeden hörenswert sind, also hatte ich ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, das allgemein positiv ankam. Es war ein netter Nachmittag. Vielleicht könnt ihr in eurem Umfeld einmal Ähnliches veranstalten.
Hier ist die vorgestellte Musikabfolge; nach jedem Teilstück gab es eine kleine Pause, um sich zu stärken oder um sich über das Gehörte zu unterhalten.
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Toccata und Fuge in d-Moll, BWV 565
Grigor Osmanian, Akkordeon
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Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847)
Lied ohne Worte in D-dur, op. 109
Jacqueline du Pré, Cello
Gerald Moore, Klavier
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Ludwig van Beethoven (1770-1827)
3 Equale für 4 Posaunen, WoO 30
Posaunenquintett Berlin
(Wilfried Helm, Ralf Zank, Norman Reichelt, Jörg Lehmann)
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Volksweise aus Russland
Trepak et Danse de l’Oural
Micha Makarenko, klassische Balalaika
Anne Perchat, Klavier
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Lü Wencheng (1898-1981)
Herbstmond über einem stillen See
Lang Lang, Klavier
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John Morris (1926-2018)
A transylvanian Lullaby (aus Jung Frankenstein)
Antonio Bazzini (1818-1897)
Die Runde der Kobolde
Gil Shaham, Violine
Jonathan Feldman, Klavier
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Johann Georg Knechtel (1734-1756)
Concerto in D-dur für Solo-Jagdhorn
Michael Tunnell, Jagdhorn
Jack Ashworth, Orgel
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Raffaele Calace (1863-1934)
Preludio X op. 112 für Mandoline solo
Gertrud Tröster, Mandoline
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William Byrd (1538/43-1623)
Galliardas Passamezzo
Wolseys Wilde
Zuzana Růžičková, Cembalo
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Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Türkischer Marsch, KV 331
Antonio Vivaldi (1678-1741)
Winter (aus: Die vier Jahreszeiten)
Marynas Levickis, Akkordeon
Viele Grüße
Ingo
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Hallo seestern44,
deine Antwort deutet auf Vorlieben bei Musik, die man dem Barock oder der Klassik zuordnet. Zum Barock zählen Komponisten wie J.S.Bach, Händel oder Telemann. zur Klassik zählen Komponisten wie W.A.Mozart, Haydn oder Beethoven. Aber es gibt noch so viele Andere aus der Zeitepoche, die ebenfalls wunderschöne Musik erfunden und der Nachwelt überliefert haben. Diese Musik kennen zu lernen ist eine spannende Sache. Im Ergebnis besitze ich heute etwas, das ich meine Musikbiliothek nenne. Anders als Herbert lege ich Wert darauf, dass die Musiker von der Musik, die sie hervorbringen oder vorspielen, auch leben können. Deshalb lehne ich die kostenlose und anonyme Nutzung von Musik aus dem Internet rundweg ab; das ist für mich eine unfaire Angelegenheit, auch wenn die Filme auf YouTube natürlich von jedermann angeschaut werden können.
Wenn ich ein bestimmtes Musikstück hören möchte, dann kaufe ich mir die CD, damit sie dauerhaft zu meiner Verfügung bereitsteht. Kaufen tue ich ganz überwiegend bei JPC.de , manchmal auch bei einem Spezialhändler in Berlin, der gebrauchte Klassik-CDs für etwa 5 Euro anbietet, allerdings finde ich bei ihm kaum noch etwas, da bestimmte Musikstücke vielfach im Angebot sind, während Seltenes kaum einmal zu finden ist. Eine dritte Quelle ist ab und zu Ebay, aber auch da wird fast nur Massenware oder Musik aus dem 20.Jahrhundert angeboten. Es ist eben leider so, wie sich klabu geäußert hat, die meisten hören sich das an, was ihnen gefällt, und meistens ist das etwas, was man häufiger hört. So einen Entdeckergeist wie bei mir wird wohl keiner von euch haben. Wenn man bei Wikipedia die “Liste der Komponisten klassischer Musik” aufruft und dann den Buchstaben B anklickt (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Komponisten/B), findet man 14 verschiedene Komponisten mit dem Namen Bach. viele davon waren Söhne von Johann Sebastian Bach. Da dort auch die Geburtsdaten stehen, kann man sich daran orientieren und sich so andere Komponisten notieren. Bei JPC sind viele Werke verfügbar und zu fast jeder CD sind reichlich kostenlose Hörbeispiele hinterlegt, damit man nicht nur auf bloßen Verdacht kaufen muss.
Ich bin seit Jahren in einem anderen Seniorenforum aktiv und dort veröffentliche ich stets die Programme für meine Musikveranstaltungen und dadurch haben Einzelne schon interessante und spannende Hörerlebnisse gehabt, indem sie solche Musik im Netz gesucht haben, allerdings ist nicht alles, was ich habe, auch kostenlos im Netz verfügbar.
So viel für heute.
Viele Grüße
Ingo
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Hallo Hamster, hallo anneg,
wer selber oft Sport treibt, wird auch immer Sport empfehlen, wer aber Arthrose im fortgeschrittenen Stadium hat, der kann keinen Sport mehr treiben, dazu sind die Schmerzen zu stark. Außerdem gibt es Menschen wie mich, die berufsbedingt fast den ganzen Tag im Sitzen verbracht haben, vier Stunden im Auto zur Arbeit hin und zurück und acht bis neun Stunden am Schreibtisch, da bleibt nach Feierabend nur noch wenig Raum für solche Betätigungen, denn auch Haushalt und Garten und Tiere wollen versorgt sein; meine Frau kam meistens erst gegen 22.30 Uhr von der Arbeit.
Was Salben betrifft, die besten Erfahrungen habe ich mit Kytta-Salbe gemacht, Voltaren wirkt dagegen fast gar nicht.
Viele Grüße
Ingo
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Bei Beethoven bevorzuge ich Rubinstein am Klavier und Karajan am Pult mag ich nicht so sehr, so unterschiedlich kann Hörgenuss sein.