balloony
Lebenszeichen
23. April 2014 in Weblogs
Es ist kalt in Vorpommern! Die kalte Ostsee und ein steifer Wind aus dem Nordosten sorgen für Temperaturen, die auch bei Sonnenschein kaum über die 10°C- Marke schauen können. Selbst dran schuld sag ich da nur. Ich hätte ja noch im Süden bleiben können.
Seit mehr als 2 Wochen schwimmt unsere SAMANTA wieder im Wasser in einem Hafen bei Greifswald. Wobei die Bezeichnung Hafen zu viel der Ehre ist. Er ist eigentlich nur ein Anleger im Flüsschen Ryk, umgeben von großen Reetflächen in einer sumpfigen Gegend. Ruhig ist es hier. Das ist aber auch das Einzige. Da lenkt nichts von der Arbeit am Schiff ab.
Ich bin natürlich seit zwei Wochen an Bord, so zu sagen wieder zu Hause. Es ist unendlich viel zu tun. Anfang Mai soll es auf eine mehrere tausend Seemeilen lange Segeltour gehen. Da muss am Schiff alles stimmen. Ich schraube, säge, bohre, hämmere, schimpfe und stöhne seit vielen Tagen vor mich hin. Die SAMANTA lässt es willig über sich ergehen. Hoffentlich mache ich alles richtig bin ja nicht vom Fach. Wenn ich auf dem Steg stehe und mir die Kleine anschaue geht mir aber immer wieder das Herz auf. Ich freue mich wie ein kleiner Junge, dass mein Ziel, auf das ich mehrere Jahre hin gearbeitet habe, endlich in greifbare Nähe rückt.
Besuch hatte ich auch schon. Frau b. war hier und wir haben bei unseren Ausflügen gemeinsam gefroren. Nur im Schiff ist es wohlig warm. Und mein Bruder mit seiner Frau sind über Ostern zum Helfen gekommen. Als Highlight brachten sie selbst hergestellte thüringische Hausschlachtewurst mit. Echt lecker.
Glücklicherweise ist es mir gelungen, zwei Männer zu finden, die das Segelabenteuer mit mir gemeinsam durchziehen wollen ein Vorruheständler aus der Schweiz und ein Rentner aus dem Ruhrpott. Beide sind erfahrene Segler und bringen knapp vier Monate Zeit mit. Das sollte reichen, um das Schiff ans Ziel zu bringen.
Gedanken mache ich mir noch wegen des Internetzugangs. Wir werden so viele Länder anlaufen, dass der Kauf von Handykarten für jedes Land schwerlich realisierbar sein wird. Mit einer deutschen Karte via Roaming im Ausland zu surfen, scheint mir zu teuer zu sein. Deshalb verzichte ich vollständig auf das Surfen mit Telefonkarte und setze voll auf Wlan in den Hafenstädten. Spätestens nach drei Tagen muss der Wetterbericht erneuert werden. Das wiederum bedeutet, dass sich die Segeldistanzen auf maximal 2 oder 3 Tage am Stück begrenzen werden. Auch nicht schlecht.
Soviel zwischendurch. Jetzt mache ich mich wieder an meine to do- Liste.
Beeindruckender Abschluss
18. März 2014 in Weblogs
Das Aquarium in Antalya ist beeindruckend. Eigentlich bin ich nicht der Unterwassermensch. Was dort allerdings geboten wird, hat mir super gefallen. Unter anderem beherbergt das Aquarium den laengsten Unterwassertunnel der Welt. Auch die allgemeine Ausgestaltung der Becken ist sehenswert. Einen Besuch kann ich allen anraten, die zwischen Side und Kemer Urlaub machen.
Ansonsten habe ich mir heute die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und zum Abend nochmal Lahmacun, die tuerkische Pizza, gegessen. Jetzt bin ich rundum zufrieden.
Mit der heutigen Wasserstandsmeldung ist der Blog aus der Tuerkei am Ende. Was nicht heissen soll, dass jetzt ganz Schluss damit ist. Das waere ja eine kurze Langzeitreise gewesen. Nein, ich habe mich in den letzten Monaten praktisch nur warmgelaufen. Das richtige Reiseabenteuer geht jetzt erst los. Die Vorbereitungen dazu starten ab morgen.
In Greifswald wartet mein Schiff darauf, flott gemacht zu werden. Mitte bis Ende April steche ich in See, ohne genau zu wissen, wo es hin geht. Nur die grobe Richtung ist klar: es geht Richtung Sueden, dorthin, wo es keinen Winter gibt. Natuerlich werde ich davon berichten.
Haltet so lange die Ohren steif. Ihr lest von mir.
Zurueck in Antalya
17. März 2014 in Weblogs
Viereinhalb Stunden Busfahrt liegen zwischen Kas und Antalya. Jetzt bin ich im gleichen Hotel untergekommen, wo vor mehr als fuenf Wochen meine Reise entlang des tuerkischen Mittelmeeres begann. Mein erster Gang fuehrte direkt zu meinem Lieblings- Teegarten. Dort konnte ich in aller Ruhe bei zwei Glaesern Tee ein erstes Resumes meiner Reise ziehen.
1. Es war ein Volltreffer, mich von den x-Sterne-Bettenburgen fern zu halten. Ich habe ausschliessllich in Hotels gewohnt, wo rings herum das tuerkische Leben stattfand. So habe ich viel ueber Land und Leute erfahren koennen.
2. Ich habe fast sechs Wochen kein Schweinefleisch, keinen Schinken und keine Salami gegessen. Das war vor dem Reiseantritt mein groesstes Fragezeichen. Wuerde ich Entzugserscheinungen haben? Weit gefehlt. Ich fuehle mich rundherum wohl. Die tuerkische Kueche bot mir alles, was man zu einer gesunden Ernaehrung benoetigt. Rind, Lamm und Gefluegel lassen Schweinefleisch leicht vergessen.
3. Obwohl der Gesang der Muezzine einem fuenf mal am Tage in Erinnerung ruft, dass man sich in einem Land aufhaelt, in dem Moslems wohnen, gibt es doch an allen Ecken und Kanten Alkohol zu kaufen. Ein Bierchen am Tag und ab und zu einen leckeren Raki ist nicht verboten- allerdings ziemlich teuer.
4. Alle Tuerken, mit denen ich naeheren Kontakt hatte, waren nett und aufgeschlossen mir gegenueber. Sprachprobleme gab es nie. Wenn man mit Deutsch oder Englisch nicht zu Potte kam, gab es immer einen Nachbarn, der die Sprachen kannte und holte ihn zum dolmetschen.
5. Die Gegenden, in denen ich mich herum gedrueckt habe, sind landschaftlich traumhaft schoen und auf jeden Fall eine Reise wert. Den Rest muesste man sich eigentlich auch noch anschauen.
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Fuer den morgigen Abschlusstag habe ich das Aquarium Antalyas im Visier. Es soll eines der schoensten Europas sein.
Irren ist menschlich
16. März 2014 in Weblogs
Heute waren die Lautsprecherwagen immer noch unterwegs. Sollte ich mich mit dem Wahltermin geirrt haben? Am Nachmittag schaute ich im Internet nach und siehe da, es wird erst Ende Maerz gewaehlt (Kommunalwahl). Ich habe echt keine Ahnung, wie ich auf heute gekommen bin.
Ich hatte heute eigentlich vor, ein Motorrad auszuleihen und in die Berge zu fahren. Leider war das Wetter dazu nicht angetan. Bei 16 Grad auf Meereshoehe sind es in 1000 m Hoehe nur noch 10 Grad. Das war mir dann doch zu kalt. Und so fixierte ich mich wieder auf einen ausgedehnten Fussmarsch in die Umgebung.
Kas liegt in der Mitte einer ziemlich grossen Bucht. Im Ausgang der Bucht liegt wie ein Panzerkreuzer die Insel Meis mit einem schicken Doerfchen direkt gegenueber. Dort fahren taeglich Faehren hinueber. Es ist ja auch nur einen Steinwurf enfernt. Das Kuriose an der Konstellation ist: Meis ist Griechenland. Die Ueberfahrt geht nur mit Reisepass, Stempeln und dem ganzen Drumherum. Ich habe erst ueberlegt, ob ich mal rueber fahre, es dann aber doch sein lassen.
Morgen frueh geht es zurueck nach Antalya. Das Ende meiner Tuerkei- Reise naht.
Wahl- Endspurt
15. März 2014 in Weblogs
Am Ortsausgang von Kas steht ein Amphi- Theater, das mit Hilfe einiger Ausbesserungen noch total in Schuss ist. Es soll 400 v.u.Z. gebaut worden sein. Dort habe ich heute eine Stunde verbracht. Ich habe mich bei strahlendem Sonnenwetter in die oberste Reihe gesetzt und mir vorgestellt, wie es frueher hier zugegangen ist. Was muss das
schon vor 2500 Jahren fuer eine Hochzivilisation gewesen sein, die solche riesigen Bauwerke fuer die Allgemeinheit gebaut hat, quasi zur kulturellen Beduerfnisbefriedigung.
Eins muss ich heute unbedingt noch los werden. Morgen ist in der Tuerkei Wahl. Seit Wochen fahren hier Werbefahrzeuge, meistens beklebte Busse, durch die Gegend, die riesige Beschallungsanlagen an Bord haben. Mit einem Hoellenlaerm (Musik und Ansprachen) fahren sie durch Staedte und Gemeinden. Das ist hier zu Lande die uebliche Wahlwerbung. Den Vogel hat heute die AKP, die Truppe von Erdogan, abgeschossen. Ein nicht enden wollendes Autokorso mit geschmueckten PKW's, LKW's und Bussen waelzte sich durch Kas. Ich kam mir vor wie in Madrid, wenn Real gerade die Championsleage gewonnen haette. Junge Maenner in schwarzen Anzuegen und weissen Hemden sassen in den Fenstern der PKW-Tueren, Oberkoerper draussen, Beine drinnen. In den Haenden hielten sie blau und rot brennende Fackeln. Andere wedelten wie wild mit Fahnen. Zur Untermahlung waren die Lautsprecherwagen gleichmaessig verteilt. Und als ob das nicht schon genug Gedoehns gewesen waere, hupte jedes teilnehmende Auto praktisch ununterbrochen. Die staunende Bevoelkerung quittierte das Spektakel mit euphorischem Jubel. Bin ich froh, dass das morgen endlich vorbei ist.
Kas
14. März 2014 in Weblogs
Das war wieder eine interessante Busfahrt. Zuerst ging es direkt am Mittelmeer entlang, dann in die Berge, um zum Schluss in Kas wieder am Meer anzukommen. Wie schon vorgestern wurden tolle Aussichten geboten.
Kas ist auch ganz nett, aber der Yachthhafen ist vom allerfeinsten. Der Oberhammer ist die Wasserqualitaet. Das Mittelmeer ist kristallklar - wie Leitungswasser. Im Sommer ist Kas das Mekka der Taucher.
Morgen werde ich mir die antiken Ruinen anschauen, die an die 3000 Jahre alt sein sollen.
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Probleme mit der Technik
13. März 2014 in Weblogs
Seit gestern hat mein Smartphone eine Macke. Beim Schreiben erscheinen oft andere Buchstaben, als die, auf die ich getippt haben. Das nervt. Emails lassen sich auch nur ab und zu absenden. Ich werde auf eine harte Probe gestellt.
Deshalb gibt es ab jetzt den Blog in Kurzform, wo ich mich gerade befinde - zu meiner Sicherheit..... falls ich unterwegs verschellen sollte.
Also kurz: heute noch Finike - morgen Kas.
Traumhafte Landschaft
12. März 2014 in Weblogs
Heute morgen habe ich wieder meine Tasche gepackt. Mit dem Bus ging es weiter nach Finike. Unterwegs fuhren wir durch eine traumhafte mediterrane Karstlandschaft. Wildromantisch waere eine treffende Beschreibung. Der Mercedes- Minibus schnurbselte die Berge hoch, die Berge runter und nach jeder Kurve taten sich neue Ausblicke auf. Das war ein echtes Highlight des Tages.
Der Busfahrer hielt direkt vor meinem Hotel. So konnte ich schnell meine Tasche los werden und begab mich ohne langes Federlesen auf Erkundungstour. Der erste Eindruck war vielversprechend: keine Auslaender im Ort. Wie gesagt, der erste Eindruck. Der zweite war dann ein ueberraschend anderer. Das erlebte ich im Yachthafen?
Dort fielen mir als erstes die vielen Klappfahrraeder auf. Ich kam schnell in's Gespraech und erfuhr, dass ca. 150 Personen derzeit auf ihren Yachten leben. So viele habe ich noch in keinem Hafen erlebt. Segler aus 16 verschiedenen Laendern. Der Hafen muss was haben, was ihn so anziehend macht.
Kemer
11. März 2014 in Weblogs
Das war doch mal ein informativer Vormittag. Das Gespraech im Yachthafen war besser als das Lesen des tuerkischen Revierfuehrers. Mein Gespraechspartner ist schon vier Jahre mit seinem Schiff in der Tuerkei. Das bedeutet geballte Wissenskonsequenz bezueglich des Reviers. Seine Yacht habe ich mir selbstverstaendlich auch angesehen.
Ansonsten bin ich um den Yachthafen herumgeschlendert. Kemer hat mir heute viel besser gefallen als gestern. Gleich neben dem Hafen ist eine schoene Bucht mit einem Beachpark. Derzeit ist aber wie ueberall noch tote Hose. Die Saison geht erst Mitte April los. Uebrigens soll Belek hauptsaechlich von Russen nachgefragt sein. Die Werbung auf russisch in den Schaufenstern deutet voll darauf hin.
Richtung Westen
10. März 2014 in Weblogs
Nach einem kurzen Abstecher nach Antalya bin ich heute nach Kemer gefahren. Einen huebschen Hafen gibt es hier. Dort habe ich schon mal ein bisschen gestoebert. Zu morgen vormittag habe ich mich mit einem franzoesischen Paerchen veabredet. Sie kennen sich hier aus, weil sie auf ihrem Schiff leben.
Ansonsten ist die Landschaft westlich von Antalya vollkommen anders als im Osten. Statt langer flacher Sandstraende ist die Kueste hier felsig. Man naehert sich der Aegaeis. Der Strand in Kemer hat kein Gramm Sand, nur Kieselsteine wie der Konyalti- Strand in Antalya.
Ansonsten beherrschen auch hier die 5-Sterne-Klopper das Bild. Fragt sich nur, wo die ganzen Urlauber dafuer her kommen.
Sahara- Sand
9. März 2014 in Weblogs
Die letzten Regenfaelle sind knapp 48 Stunden her. Die Auswirkungen sieht man aber noch heute. Ueberall liegt, hauchduenn verteilt, Saharasand. Die Wetterlage der letzten Tage war durch Suedwind gekennzeichnet, der seinen Ursprung ueber der Sahara hatte. Aufgewirbelte Sandteilchen kamen so ueber das Mittelmeer bis in die Tuerkei.
Das Phaenomen erkennt man am besten an PKW's. Sie sind so dick mit Staub bedeckt, dass es bei manchen Autos schwer faellt, die Farbe zu bestimmen. Bei manchen denkt man, sie kaemen von einer Ralley durch dicksten Schlamm.
Was mich an dem Sand am meisten stoert, ist, dass man sich im Freien nirgendwo hinsetzen oder anlehnen kann, ohne sich einzusauen. Die einheimische Bevoelkerung bearbeitet das Problem mit sehr viel Wasser - Schlaeuche wo hin man sieht.