Mehrgenerationenhäuser - Zusammenleben von jung bis alt

Mehrgenerationshaus
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In einer Zeit, in der gesellschaftliche Isolation zunehmend ein Problem darstellt, bieten Mehrgenerationenhäuser eine innovative Lösung. Sie sind nicht nur Wohnorte, sondern auch soziale Treffpunkte, die das Miteinander aller Altersklassen fördern.

Laut Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gibt es in Deutschlandweit von 2021 bis 2028 rund 530 Mehrgenerationenhäuser (MGH), die gefördert werden. Häufig wird in diesem Kontext das "Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus. Miteinander – Füreinander" mit dem sogenannten Mehrgenerationenwohnen verwechselt, wobei mehrere Generationen als soziale Wohngemeinschaft unter einem Dach leben. Aber was bedeutet Mehrgenerationen genau? In Mehrgenerationenhäusern wohnen Menschen aller Altersstufen zusammen. Sie engagieren sich in ihrer Nachbarschaft und unterstützen sich gegenseitig, was zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beiträgt.

Was ist ein Mehrgenerationenhaus?

Ein Mehrgenerationenhaus ist ein Ort, an dem jung und alt, also Menschen verschiedener Generationen unter einem Dach zusammenleben und -arbeiten. Diese Wohnform basiert auf dem Prinzip des gegenseitigen und generationenübergreifenden Gebens und Nehmens, wobei jeder Einzelne sowohl Unterstützung anbietet als auch erhält. Generationenübergreifende Arbeit, aktive Beteiligung, ehrenamtliche Tätigkeit und die Fokussierung auf den sozialen Nahraum: Dies sind die vier zentralen Aufgabenbereiche von Mehrgenerationenhäusern.

Das Modell des Mehrgenerationenwohnens

Mehrgenerationenwohnen ist das Herzstück dieser Häuser. Das Wohnen im Mehrgenerationenhaus ist ein bewusst gewähltes Zusammenleben von Menschen unterschiedlichen Alters, oft nicht verwandt, die eine Gemeinschaft bilden und Ressourcen teilen – von der Zeit über Räumlichkeiten bis hin zu Fähigkeiten.

Bewohner eiens Mehrgenerationshauses
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Zielgruppe der Mehrgenerationenhäuser

Die Angebote in Mehrgenerationenhäusern sind weit gefächert und richten sich an Personen jeden Alters. Von Familien über Alleinerziehende bis hin zu Senioren – die Vielfalt der Bewohner spiegelt die Vielfalt der Gesellschaft wider.

Vorteile des Mehrgenerationenwohnens

Die Vorteile sind vielseitig. Sie reichen von der gegenseitigen emotionalen Unterstützung über praktische Hilfestellungen im Alltag bis hin zu finanziellen Einsparungen durch geteilte Kosten. Zudem fördert das Zusammenleben das Verständnis und den Respekt zwischen den Generationen.

Praktische Umsetzung und Alltagsleben

Das Herzstück eines erfolgreichen Mehrgenerationenhauses ist die Organisation des Zusammenlebens. Die Bewohner wählen sich oft gegenseitig aus und gestalten das Gemeinschaftsleben aktiv mit, sei es durch Selbstverwaltung oder die Teilnahme an gemeinschaftlichen Aktivitäten. Erfolgreiche Projekte zeigen, dass solche Strukturen das Wohlbefinden steigern und zur Lebenszufriedenheit beitragen.

Architektur und Gestaltung von Mehrgenerationenhäusern

Die Architektur von Mehrgenerationenhäusern spiegelt die Balance zwischen Privatheit und Gemeinschaft wider. Gemeinschaftsräume dienen als Treffpunkte, während private Rückzugsräume die Autonomie der Bewohner wahren.

Mehrgenerationenhäuser als soziale Zentren

Diese Häuser sind mehr als nur Wohnorte; sie sind lebendige soziale Zentren, die offen für die Nachbarschaft sind und Raum für intergenerationalen Austausch bieten.

Herausforderungen im Mehrgenerationenhaus

Zu den Herausforderungen gehören der Schutz der Privatsphäre, das Management von Konflikten und die Notwendigkeit, flexible und anpassungsfähige Strukturen zu schaffen, die den Bedürfnissen aller Bewohner gerecht werden.

Jung und Alt zusammen
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Unterstützungsstrukturen und Rahmenbedingungen

Die Unterstützung durch staatliche Förderprogramme und die Integration in die städtische Planung sind entscheidend für den Erfolg und die Verbreitung von Mehrgenerationenhäusern. 

Wie bereits in den Vorjahren bekommen auch im Jahr 2023 die im Rahmen des Bundesprogramms "Mehrgenerationenhaus. Miteinander - Füreinander" unterstützten Einrichtungen eine Aufstockung ihres Bundeszuschusses um 10.000 Euro auf bis zu 40.000 Euro je Mehrgenerationenhaus. Darüber hinaus erhalten diese Einrichtungen weiterhin eine Kofinanzierung in Höhe von 10.000 Euro jährlich, die von der jeweiligen Kommune, dem Landkreis und/oder dem Bundesland (teilweise) bereitgestellt wird.

Das Bundesfamilienministerium leistet zusätzliche Unterstützung für Mehrgenerationenhäuser durch begleitende Programme, die fachliche Beratung, Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit und Maßnahmen zur Qualitätssicherung umfassen.

Fazit 

Mehrgenerationenhäuser stellen einen fortschrittlichen Ansatz dar, der das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir zusammenleben, zu revolutionieren. Sie bieten eine Antwort auf die Fragmentierung der modernen Gesellschaft und eröffnen neue Wege für ein solidarisches und erfülltes Leben in der Gemeinschaft.

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