Zarskejo Selo

21.Teil

Wir hatten Glück, und waren die 1. Touristengruppe an diesem Morgen. Wir mussten sogar noch etwas vor dem mit Gold verzierten Tor warten. Für uns war das nicht weiter schlimm, so konnten wir durch den Zaun schon mal in Ruhe einen Blick auf das wunderschöne Gebäude werfen.
Es leuchtete in den Farben Weiß, Blau und Gold. Vom Tor führte ein breiter Weg zum Schloss, von einer großen Wiese begrenzt wurde. In gleichmäßigen Abständen standen Holzkübel mit kleinen Bäumchen.

Über eine Freitreppe betraten wir das Schloss. Das Treppenhaus war ganz in Weiß gehalten. Eine große weiße mit rotem Teppich ausgelegte Marmortreppe, führte rechts und links nach oben. Der Fußboden auf dem Treppenabsatz war mit blauen und weißen Marmorplatten rautenförmig ausgelegt.
Die Wände, einschließlich der Decke waren mit prachtvollen Stuckarbeiten geschmückt. Oberhalb des Geländers auf der 1. Etage standen auf beiden Seiten, je eine große, kunstvoll verzierte weiße Blumenvase mit einem Gebinde aus echten weißen Rosen. Geradezu die Wand aus Fenstern, vor denen bis auf halber Höhe rote geraffte Vorhänge hingen. Es sah so prachtvoll aus, das es mir erst einmal die Sprache verschlug (so etwas passiert mir selten).

Nun kamen wir in den Prunksaal.Hier fanden früher die Bälle statt. Rechts und links entlang des Saales reichten die Fenster von der Decke bis zum Fußboden. Die Wände und Fensterrahmen waren in den Farben Weiß und Gold gehalten, das war in fasst allen Räumen, die wir besichtigten so. Der Fußboden bestand aus Holzparkett, und hatte in jedem Raum ein anderes kunstvolles Muster.
Aber zurück zum Prunksaal, die ganze Decke war mit einem Gemälde ausgeschmückt. An der Stirnwand befand sich ein Flügel, im Sommer werden hier hin und wieder Konzer-te veranstaltet.
Auf der Gegenüberliegenden Seite befand sich noch eine Art Galerie, hier saßen früher die Musikanten.

Nun betraten wir die goldene Zimmerflucht. Auf der Zimmerflucht befinden sich alle Paraderäume. Sie erstreckt sich 300m, über die Länge des Gebäudes.
Betritt man die goldene Zimmerflucht, blickt man in einen langen Flur, der immer wieder von einem goldenem Türportal unterbrochen wird, das in den nächsten Raum führt.
Im nächsten Raum sahen wir einen Kachelofen mit Delfter Muster. Die Fremdenführerin Katja erklärte uns mit stolz, das diese Kacheln in Russland hergestellt wurden, und nur mit dem Delfter Muster bemalt wurden.
Als nächstes kamen wir in ein Speisezimmer, hier war für 12 Personen eingedeckt. Die Wände waren mit Seidentapete bespannt, die mit goldenen Stuckarbeiten gerahmt waren, an den Wänden hingen Ölgemälde. Nun sahen wir noch den grünen und den roten Salon.
Der nächste Raum wurde von 2 großen Ölgemälden geprägt.
Das eine zeigte Katharina I. und das andere Bild zeigte ihre Tochter Elisabeth I..
Jetzt kamen wir zu einem weiteren Höhepunkt auf unserer Besichtigung und zwar zum berühmten Bernsteinzimmer. Leider durften wir hier keine Fotos` machen, so dass ich mich auf mein Gedächtnis verlassen muss. Die Geschichte vom Bernsteinzimmer ist ja bekannt. Wir sahen die originalgetreue Nachbildung. Es ist natürlich wunderschön anzusehen. Ich muss aber ehrlich gestehen, die prunkvoll, mit Gold geschmückten Räume, hatten mich mehr beeindruckt. (Vielleicht war ich in einem früherem Leben eine Elster?)

Nun folgte ein weiteres Speisezimmer, das im griechisch/römischen Stil eingerichtet war. Die Wände waren mit grünem Tuch bespannt und mit weißen Holzfiguren und Symbolen aus der griechisch/römischen Antike ausgeschmückt.
Im nächsten kleineren Raum, stand auf einem Glastischchen ein großes Faberge`-Ei ,11 Stück hatten wir schon in Moskau bewundern können.
Inzwischen hatten wir die goldene Zimmerflucht verlassen,
waren nach rechts abgebogen. Hier stand ein Sekretär aus Elfenbein, mit sehr schönen Intarsienarbeiten. Im nächsten Raum, stand ein Sekretär aus Teakholz.
Katja erzählte uns, mit der Herstellung dieses Sekretärs, hatte ein Leibeigener sich seine Freiheit erkauft.
Als nächstes kam das Arbeitszimmer des Zaren.
Nun bogen wir wieder rechts ab, und befanden uns auf dem Rückweg zum Prunksaal.
Als wir aus dem Fenster schauten, sahen wir auf die Parkanlage, die sich auf der Rückseite des Schlosses befindet. Wir gingen nun auf diesem Flur weiter. Die Ausstattung der Räume war nicht mehr so prunkvoll. Hier hingen einige Ölgemälde von einzelnen Familienmitglieder. So sahen wir 2 Gemälde von Katharina II.,
1x Zivil und 1x in Staatsrobe. Daneben ein Bild von ihrem Sohn Zar Paul I., sowie ein Bild vom letzten Zaren Nikolaus II. und seiner Frau Alexandra Fjodorowna.
Nachdem wir unseren Rundgang beendet hatten, verließen wir das Schloss und gingen in den Park. Hier bewunderten wir den überdachten Wandelgang für Katharina II. und das Badehaus. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Park, begaben wir uns wieder zum Bus.

Fortsetzung folgt 🙂 😉 🙂 Fotos dazu im Album

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Kommentare

  1. Liebe Christel, mit großem Interesse habe ich Deinen Bericht über Eure Russlandreise gelesen. Wir hatten das Glück 1986 eine Reise auf dem Dnepr, von Odessa bis Kiew zu erleben. Über die DSF (Deutsch-Sowjetische Freundschaft). Beim besten Willen kann ich mich nicht daran erinnern, so viele Kirchen wie Ihr gesehen zu haben. Nur das Kiewer Höhlenkloster zeigte man uns. Dafür wurden wir täglich in jeder Stadt, wo wir an Land gingen, als erstes auf Soldatenfriedhöfe geführt.

  2. Ja, liebe Christel ,da hast Du wirklich ganz viele schöne Dinge gesehen und beschrieben. Dass der letzte Zar Nikolaus II und seine Familie 1918 in Jekaterinburg erschossen wurden, hat man Euch bestimmt nicht erzählt. Seine Frau Alexandra Fjodorowa war eine geborene Prinzessin Alix aus Hessen-Darmstadt.

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