Teror

Frau b.:

Eine junge Dame von der Tourist-Information empfahl mir Teror als malerischen Ort.
Damit lag sie genau richtig.
Per Bus habe ich mich auf den Weg dorthin gemacht. Obwohl nur 20 km südöstlich von Las Palmas gelegen, dauerte die Fahrt vom Busbahnhof San Telmo bis dorthin fast eine Stunde. Allein für die großen Ausfallstraßen der Hauptstadt ging eine halbe Stunde drauf. Danach kam das Kontrastprogramm. Hinter Tamaraceite schlängelte sich eine schmale Straße am Abgrund entlang, dem Barranco del Pino. Ohne zu wissen, was auf mich zu kommt, hatte ich mich im Bus auf die rechte Seite gesetzt und schwebte so in jeder Kurve über dem Abgrund, was mir den Angstschweiß auf die Stirn trieb. Dann kam uns auch noch ein großer Lkw entgegen. Ich glaube, da fing auch der Busfahrer an zu schwitzen. Es war Präzisionsarbeit in Superzeitlupe. Mir war fast schlecht, als ich ausstieg.

Der Anblick des Ortes sowie die frische Bergluft brachten mich schnell wieder auf Vordermann. Die junge Dame hatte nicht übertrieben. 1979 hat man die Altstadt von Teror unter Denkmalschutz gestellt. So gehört sie heute zum wichtigsten Kulturgut der Kanaren insgesamt. Besonders reizvoll sind die original erhaltenen Häuser mit den typischen Holzbalkonen.

Zunächst stattete ich der Heiligen Jungfrau „del Pino“ und der nach ihr benannten Basilika einen Besuch ab. Es ist das wichtigste Gebäude in Teror und der religiösen Architektur der Kanarischen Inseln insgesamt. So steht es jedenfalls in einem Heftchen geschrieben. Bereits im 16. Jahrhundert wurde hier eine Kirche zu Ehren der Jungfrau errichtet, die im Jahre 1481 auf der Krone eines Pinienbaumes erschienen sein soll. Sie ist heute die Schutzpatronin der Dioziöse der Kanaren. Die Statue der Jungfrau ist der wertvollste Schatz der Basilika, vor allem weil sie seit dem 16.Jahrhundert mit Schmuck verziert und in edle Gewänder gehüllt wurde.
Der heutige Kirchenbau stammt aus den Jahren 1760/67. Er weist verschiedene Baustile auf, wobei der Neoklassizismus überwiegt. Nur der „gelbe Turm“, der Glockenturm ist älter und wurde in das neue Gotteshaus integriert.

Weitere Vorzeigebauten sind der Bischofspalast und das alte Rathaus, in welchem sich eine Information befindet, wo ich natürlich sofort weitere Erkundigungen nach Wanderwegen einholte. Mir wurde das Landgut Osorio empfohlen, das Teil eines großen Naturschutzgebietes ist und sich 2 km vor den Toren der Stadt befindet. Bevor ich mich auf die Suche danach machte, packte ich mein Malzeug aus und verewigte die große Kuppel der Basilika und Teile einer monumentalen australischen Fichte auf meinem Block.

Die Finca de Osorio habe ich dann tatsächlich auch noch gefunden, aber nicht mehr durchwandert. Das werde ich demnächst gemeinsam mit Balloony tun, da er mit mir sowieso noch mal an einem Sonntag nach Teror will. Dann ist dort Markttag.

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Kommentare

  1. 🙂 Hallo liebste Frau Balloony, liebe St.....,

    freue mich, von dir mal wieder ein paar Zeilen zu lesen und vor allem dein Bild, was du auf Papier brachtest zu sehen. Es ist sehr schön in meinen Augen geworden.

    Deine Schilderung über die Busfahrt habe ich mir gerade vorgestellt und Gänsehaut bekommen, da ich mit meinem Sohn auch solch ein Erlebnis hatte----grrrrr, nein ich will nicht weiter darauf eingehen, vergangen und vergessen!

    Viel Spass bei eurem gemeinsamen Besuch in Teror und liebe Grüße
    die Flo

    Ps....übrigens die Eisschollen auf der Ostsee habe ich gerade vor der Nase....freue mich auf 11 weitere Bilder! 🙂 😉

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