Portovenere
Eigentlich wollten wir es heute ruhig angehen lassen. Aber das Wetter ist perfekt. Außerdem sind wir ganz heiß auf Portovenere, nachdem wir gestern schon gut bis zum Telegrafo gekommen waren. Nach nochmaligem Literaturstudium der Wegbeschreibungen gehen wir es an. Wir rechnen mit 5 bis 6 Stunden laut Wanderführer. Die Zeitangaben sind von Buch zu Buch unterschiedlich. Wie viele Kilometer vor einem liegen, wird erst gar nicht erwähnt.
Heute wählen wir die steile, die direkte Variante über die Treppen und sind schon das erste Mal bis zum Auswringen nass an der Madonna di Monte Negro. Neuer Rekord. Geschafft in 37 Minuten. Das nächste Stück ist entspannter, ab und zu ein Stück geradeaus. Am Telegrafo, den wir schon von gestern kannten, liegen wir gut in der Zeit. Der Höhenwanderweg auf dem Kamm des Gebirges ist aber nicht so recht nach meinem Geschmack. Er ist zwar gut zu laufen, aber man hat fast keine Sichten, da der Hang bewaldet ist. Das kennen wir aus der Cinque Terre besser.
Und so spulen wir den Ort Campiglia ab. Einzige Abwechslung ist eine Wildschweinjagd im Walde. Es knallt sehr oft und ab und zu treffen wir Jäger mit ihren Hunden. Kurz vor Portovenere wird es doch noch etwas besser. Der Weg wird offener und unwegsamer, stellenweise wird es eine Kletterpartie. Vereinzelte Ausblicke auf die vorgelagerten Inseln erfreuen unser Gemüt. Am besten hat mir der letzte Teil des Abstieges gefallen. Es ging zwischen zwei aufgeschichteten Steinmauern, die ca. 1,80 m hoch waren und höchstens einen Abstand von 1,50 m hatten, einige hundert Meter immer bergab. Das hatte was! Rechts und links standen verlassene Häuser, die wohl auf Grund ihrer beschwerlichen Erreichbarkeit niemanden mehr interessieren, obwohl sie äußerst idyllisch lagen, mit einem starken Blick auf das Meer und die Inseln.
Was mich auch noch beeindruckte, war die sagenhafte Höhe der Apenninen, die im Hintergrund allgegenwärtig sind. Man sah auch die riesigen Steinbrüche von Carara, wo der berühmte Marmor abgebaut wird. An der Stelle fehlen schon einige Felsen bis ins Hochgebirge hinein.
Portovenere erreichten wir nach ungefähr 5 Stunden Fußmarsch. Der Ort am Ende des Golfs von La Spezia sieht sehr interessant aus. Es riecht in der Hafengegend regelrecht nach Geschichte. Eine alte Festung, Kirchen an exponierter Stelle zu Felsen und Meer und eine interessante Altstadt zeugen von der Baukunst der Italiener. Hier war der Schöngeist schon unterwegs, als im hohen Norden noch in Lehmhütten gelebt wurde. Frau balloony fand ein schönes Motiv und war damit gut ausgelastet. Ich stöberte ein bisschen hier und dort herum.
Heimwärts fuhren wir mit dem Bus zuerst nach La Spezia und dann weiter mit dem Zug nach Riomaggiore. Erfreulich frisch, jedenfalls konditionell (nicht geruchstechnisch) kamen wir zu unserer Wohnung. Ich bin heute dran mit Kochen. Es gibt Spaghetti  die guten Barilla (500g zu 56 Cent) mit einer leckeren Tomaten- Basilikum- Soße.
		
Lehmhütten - aber mit Fußböden aus Carrara-Marmor, das wäre vielleicht eine Lösung für unser Problem!
Vi auguriamo giornate di sole.
Auguri amore
Wolfganke
🙂 😉 Hallo Ihr 2 Wolfganke, lustig, euch zu lesen, hoffe, es geht euch gut? ich grüße euch Floge