Planänderung

Der Tagestörn von Ibiza aus hat sich um einige Stunden verlängert. Wir legten gegen 13.00 Uhr in Santa Eulalia ab. 13.00 Uhr muss man verschwunden sein, sonst muss man einen weiteren Hafentag bezahlen. Es kam extra ein Marinero, der die Abfahrtszeit beäugte. Sitten sind das ….

Der Wind blies ein warmes Lüftchen in unser Gesicht und der Motor schnurrte vor sich hin. Wir fuhren in Richtung Nordnordost, in Richtung Mallorca. Uns zog es aber nicht nach Palma, sondern an die Ostküste der Insel. Während der Fahrt stellten wir fest, dass unsere Reise ziemlich nahe an der kleinen Pirateninsel Cabrera vorbei gehen sollte. Wir schauten uns an und waren uns sofort einig, dort mal kurz vorbei zu schauen. Allerdings war unsere Ankunftszeit auf 00.30 Uhr Nachts berechnet. Die Bucht von Cabrera würde absolut unbeleuchtet sein und voller Segelyachten. Aber unser Freund, der Mond, würde uns leuchten.

Gesagt getan. Wir änderten den Kurs und hielten schnurstracks auf Cabrera zu und lagen 00.20 Uhr an der ersten Boje direkt gegenüber des kleinen Inselanlegers. Am Morgen weckte uns die aufgehende Sonne und ich setzte mich ins Cockpit, um den Blick rundum schweifen zu lassen. Über allem ragte wie eh und je die Felsenburg, der Minihafen mit der kleinen Kneipe ist noch an seinem Platz, der Badestrand war noch leer und die zahlreich an den Bojen liegenden Segelyachten schaukelten vor sich hin. Ich erinnerte mich an die schönen Stunden, die ich mit vielen Bekannten und Verwandten hier erlebt hatte. Natürlich war Frau b. schon mehrmals hier, mein Bruder Karsten mit Gina auch, Wolfgang und Anke und natürlich die Flo mit ihrem Gerd und der Dackeldame Babsi – alles fleißige Leser dieses Blogs. Es wäre schön gewesen, wenn ihr hier gewesen wäret.

Nach dem Frühstück bestiegen wir die Burg und genossen den bezaubernden Rundumblick. Es waren ca. 30 Yachten in der Bucht. So viele habe ich bisher noch nie hier erlebt. Es sah toll aus. In der Kneipe genehmigten wir uns ein kaltes Bierchen und schaukelten danach mit dem Schlauchboot wieder zurück zur SAMANTA. Ein kurzes Bad im kristallklaren Salzwasser beendete den kurzen Abstecher nach Cabrera. Gegen 12.00 Uhr wollte ich wieder aus der Bucht verschwunden sein, denn wir hatten kein „Permit“ dabei, eine behördliche Erlaubnis, überhaupt in der Bucht sein zu dürfen. Wir sind Gott sei Dank niemandem aufgefallen.

Auf dem weiteren Weg zur Ostküste Mallorcas sind wir ein paar Stunden gesegelt. Da der Wind aber direkt von vorn kam, ging es nicht so recht vorwärts. Der Motor musste wieder ran. Kurz vor unserem Tagesziel hatten wir dann wieder eine Begegnung der anderen Art, eine Begegnung mit einem leeren Stoffsack. Genauer: Nicht wir hatten diese Begegnung, sondern unser Propeller. Wir hatten uns wieder etwas eingefangen. Gang sofort raus, Motor aus! Einer musste unter das Boot und nachschauen – auf welliger, offener See. Ins Wasser und unter das Boot schauen, habe ich mich noch getraut, den Sack habe ich auch gesehen, ihn aber vom Propeller zu entfernen, traute ich mich nicht, weil das Schiff erheblich hin und her sowie hoch und runter schaukelte. Roland opferte sich dankenswerter Weise. Wir brachten ein langes Seil unter dem Rumpf aus, an dem er sich während des Tauchens und der Demontage des Störenfriedes festhalten konnte. Er schaffte es beim ersten Tauchgang. Bravissimo Roland.

Jetzt haben wir in Porto Colom festgemacht, einem Städtchen an der Ostküste meiner Lieblingsinsel. Kurzzeitig hatte ich mir überlegt, eventuell eine längere Zeit mit dem Schiff auf Mallorca zu bleiben – aber wirklich nur kurzzeitig. Hier war ich schon eine so lange Zeit, dass ich meine, fast alles zu kennen. Außerdem ist das maritime Mallorca enorm teuer. Preis und Leistung stehen für mich in keinem vernünftigen Verhältnis. Und deshalb ist Porto Colom bloß der Absprunghafen für einen weiteren großen Schlag über das weite Meer. Dafür benötigen wir den richtigen Wind. Jetzt heißt es wieder warten. Es gibt jedoch einiges im und am Schiff zu tun, so dass lange Weile nicht aufkommen wird.

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Kommentare

  1. 🙂 Ahoi und ein paar Tränchen, ooooooooooooch, ja wirklich. Was wäre ich gerne mit auf Cabrera gewesen. Ich erinnere mich so gerne an diesen Segeltörn mit dir und Frau B, Anke, Wolfgang und natürlich Gerd und Babsi. Habe mir gleich wieder die schönen Fotos angesehen, die ich dort von uns allen aufgenommen habe. Die schöne Wanderung und , weißt du noch "Babsi maaaaaaaaaaaaaaaach doch Bächlein!" 🙂 😉

    Ach seufz, was habe ich schöne Erinnerungen.

    Jetzt auf Malle bin ich auch in Gedanken bei euch und wünsche euch bald den Wind, den ihr braucht, um übers schöne Mittelmeer zu segeln.

    Ich schicke euch allerliebste Grüße aus dem hochsommerlichen Saarland, welches wir auch bald verlassen werden

    die Flo(h) mit Anhang 😉

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