Indien Teil 18
Als wir Rast machen, hält neben uns ein Indischer Politiker, sehr gebildet. Er empfiehlt uns, noch den Ort Chandigarh zu besuchen. Chandigarh ist eine von Le Corbusier am Reißbrett entworfene Stadt, die in den 50er und 60er Jahren erbaut wurde.. Die Hauptstraßen verlaufen alle rechtwinklig und schnurgerade. Die einzelnen Quadrate sind nummeriert. Straßennamen gibt es nicht. Auch die Häuser sind durchnummeriert. Die Elendshütten der Armen passen nicht ins Stadtbild und sind deshalb hinter hohen Mauern versteckt. Auf dem Gelände eines Hotels finden wir eine Übernachtungsmöglichkeit. Hinter dem Hotel erhebt sich der Himalaya wie aus dem Nichts in schwindelerregende Höhen, gewaltig! Da es schon schummerig wird, wollen wir am nächsten Morgen fotografieren. Wir essen im Hotelrestaurant, Limca darf nicht mit hinein. Als wir zurückkommen, sieht das Auto etwas unaufgeräumt aus.
Am nächsten Morgen ist es so neblig, dass wir gar nicht fotografieren können. Schade.
Zum Abschied zeigt sich Indien noch einmal von seiner besten Seite. Zwei Männer, die wir nach dem Weg fragen, schenken uns Erdnüsse und laden uns zum Tee ein. Unser Gemüse bekommen wir plötzlich zu einem Spottpreis. So wenig haben wir noch nie bezahlt. In Amritsar übernachten wir wieder bei der Jugendherberge und an der Grenze geht die Abfertigung sehr schnell.
Auch beim Pakistanischen Zoll geht es schnell. Der Grenzbeamte fragt, ob wir Indische Zeitungen dabei haben. Angeblich sei die Einfuhr verboten. Wir geben ihm alle, und damit ist die Kontrolle erledigt.
Am Straßenverkehr kann man noch nicht erkennen, dass wir nicht mehr in Indien sind. Laut hupend fahren wir nach Lahore. Das Benzin wird knapp, und wir sind froh, als wir endlich eine Tankstelle finden. Der Tankwart fragt noch einmal nach, ob wir wirklich 40 Liter Superbenzin wollen, immerhin entspricht das dem Monatslohn eines Arbeiters.
Auch in Lahore campen wir wieder auf dem gleichen Platz wie auf der Herfahrt. Nur diesmal ist er vollkommen leer.
Beim Einkaufen begegnen wir einem verkrüppelten Mann, der auf Händen und Füßen läuft. Limca hat Angst, muss ihn aber immer wieder ansehen. Fleisch muss in Pakistan knapp sein. An zwei Tagen in der Woche gibt es keins, weder in den Geschäften, noch in Restaurants.
Bei einem Straßenhändler leisten wir uns Pan so heißt es in Indien. In ein Betelnussblatt werden Betelnusssplitter und andere Gewürze gewickelt. Das Blatt wird mit einer Gewürznelke zusammengesteckt. Das ganze Pan wird in die Backentasche geschoben und langsam gekaut. In Indien und Pakistan kaut es fast jeder und hat daher rote Zähne.
Es geht weiter Richtung Rawalpindi. Die Ochsenkarren, die in Indien zum Straßenbild gehörten, findet man hier nicht. Hier benutzen die Bauern Pferde oder Kamele als Zugtiere. An einer geschlossenen Schranke staunen wir über die Pakistani, jeder will der Erste sein und so fahren alle auf beiden Seiten bis an die Schranke. Natürlich gibt es ein Chaos, da keiner mehr am anderen vorbeikommt. Wir kommen über drei Brücken, für die man Brückenzoll bezahlen muss. Bei der ersten will man von uns den Betrag für Lastwagen von uns haben. Wir protestieren und müssen schließlich nur die PKW-Gebühr zahlen. An der zweiten Brücke das gleiche Theater. Bei der dritten haben wir keine Lust mehr zum Diskutieren. Man öffnet die Schranke, und wir fahren einfach ohne zu bezahlen durch. Lautes Protestgeschrei hinter uns. Westlich von Rawalpindi machen wir einen Abstecher nach Taxila
Fortsetzung folgt
Man kriegt auch detailreiche einblicke in verschiedene schichten des jeweiligen staats oder landes, toll! In alltagsgewohnheiten usw. Jetzt brauche ich nicht mehr hinzufahren...
Danke! LG Burckhard