Bratapfel

Ich sag’s ja immer: Ein Computer hat es in sich. Mein Notebook steht auf einer Anrichte neben dem Bett. Einen Tisch gibt es im Zimmer nicht. Es versteht sich, dass allerlei anderes ebenfalls dort abgestellt ist. Unordnung will ich es nicht nennen, eher geniales Chaos. Gestern kaufte ich mir ein paar tolle Äpfel und legte die Tüte ebenfalls auf die Anrichte.

Heute Morgen schaltete ich als erstes das Notebook ein, um deutsches Radio zu hören und habe das Teil den ganzen Vormittag nicht ausgeschaltet. Gegen Mittag nahm ich mir die Apfeltüte, um einen Apfel zu essen. Beim ersten Biss dachte ich, was ist denn das für ein komischer Apfel. Er hatte die Konsistenz eines Bratapfels und schmeckte auch so – und er war heiß. Schnell wurde mir klar, dass der Lüfter des Notebooks der Übeltäter gewesen sein muss. Da kommt so heiße Luft raus, dass man Eier braten könnte. Dummerweise lag die Apfeltüte direkt an dieser Stelle. Dass war zuviel des Guten.

Wenn ich demnächst wieder Appetit auf Bratapfel habe, weiß ich jetzt, dass es nicht unbedingt eines Backofens bedarf. Es genügt mein Notebook.

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