Bodenseeskizze: Morgens um sechs....
Morgens um sechs....
hört sich die Welt anders an: Fische blubbern Bläschen, Entenfüße patschen die Stufen zum See hinunter, Jungentchen plumpsen hinterher, Möwen rauschen im Tiefflug drüber weg, Angelschnüre zischen durch die Luft, Köder ploppen auf die Wasseroberfläche, enttäuschte Schmatzer und Seufzer tiefster Befriedigung, wenn kein Fisch am Haken zappelt, Zeitungsgeraschel und besitzanzeigendes Durchschnaufen früher Seegucker auf den Bänken unter den Platanen an der Promenade.... Tütenknistern bettflüchtiger Schwänefütterinnen, Flügelschlagen der Tauben, die sich gleichfalls gemeint fühlen.....
Kaum einer spricht, alles guckt, alles lauscht....
M.
		
Was für eine bewußtwahrnehmende Beobachterin, die für das auch noch Worte findet, berührende. Danke. Auch für die schwarz-weiß Photographien. Leider fast ganz aus der Mode gekommen, auch das selber entwickeln, vergrößern und arbeiten auf verschiedenen Papieren. Da fällt mir eine Gedichtzeile ein ".. nur eine letzte Säule zeugt von vergangener Pracht, auch diese, schon geborsten, kann stürzen in der Nacht."