Auch der Pietismus ist von Anpassung bedroht

Tausende evangelische Christen haben am katholischen Fronleichnamstag (20. Juni) in Baden-Württemberg an eigenen Glaubenstreffen teilgenommen. Unter dem Motto „Jesus begeistert“ feierten sie an 17 Orten einen „Christustag“, der vor allem von Bibelarbeiten geprägt war. Veranstalter waren die theologisch konservativen Vereinigungen „Lebendige Gemeinde – ChristusBewegung in Württemberg“ und „ChristusBewegung Baden“. Nach deren Angaben war die Teilnehmerzahl mit rund 9.000 ebenso hoch wie im Vorjahr.

Dekan Albrecht: Von Jesus Begeisterte „drehen nicht ab“

Der Vorsitzende der württembergischen ChristusBewegung, Dekan Ralf Albrecht (Nagold), sagte in Bad Liebenzell vor rund 600 Besuchern, Begeisterung durch den Heiligen Geist gehe von der Botschaft Jesu aus und führe wieder dorthin. Wen der Geist Gottes begeistere, den setze er auch in Bewegung und befähige ihn unter anderem zur Vergebung. Von Jesus Begeisterte „drehen nicht ab oder werden übereuphorisch“.

Vielmehr ändere sich ihr ganzes Leben zum Positiven. Der Direktor der Werke „Hilfe für Brüder“ und „Christliche Fachkräfte International“, Ulrich Weinhold (Stuttgart), rief zum Vertrauen in die Kraft Gottes auf. Wenn eine Gemeinde „geistlich tot“ sei, sollten Christen umso mehr darauf vertrauen, dass Gott Wunder tun und neues Leben einhauchen könne. Das gelte auch für das persönliche Leben.

„Wo die Kirche Klartext redet, erreicht sie die Außenstehenden“

In Schwäbisch Gmünd vertrat der Journalist und Bestsellerautor Peter Hahne (Berlin) die Ansicht, dass auch der Pietismus die Bibel und die Einzigartigkeit Jesu aus dem Blick zu verlieren drohe. Weite Teile dieser Bewegung hätten sich dem „Mainstream“ angepasst, beklagte er vor den rund 1.200 Teilnehmern. Von Sünde und Hölle werde nicht mehr gesprochen. Hahne: „Sie entschärfen die Bibel, als würden sie einem Tiger die Krallen abschneiden und meinen, sie hätten ein zahmes Tier.“

Das ehemalige EKD-Ratsmitglied ermutigte dazu, die biblische Botschaft klar und unmissverständlich zu verkündigen: „Wo die Kirche Klartext redet, spitzen die Leute die Ohren, vor allem die Außenstehenden.“ In Stuttgart äußerte sich der aus dem Sudan stammende Theologe Yassir Eric (Korntal bei Stuttgart) unter anderem zum Beschluss der württembergischen Landessynode, unter engen Bedingungen öffentliche Segnungsgottesdienste von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften zuzulassen. Er bezeichnete die Entscheidung als „Schande“. Für diese Aussage bekam er starken Applaus der rund 700 Besucher.

Parzany: Christen in Deutschland lassen sich zu leicht einschüchtern

Hauptredner in Mannheim war der Leiter des Netzwerks Bibel und Bekenntnis, der Evangelist Ulrich Parzany (Kassel). Er vertrat die Ansicht, dass sich Christen in Deutschland zu leicht einschüchtern lassen, obwohl Religionsfreiheit herrsche und sie normalerweise nicht bedroht werden. Parzany wies darauf hin, dass es viele Länder gebe, in denen Christen alles für ihren Glauben aufgeben müssten, oft auch ihr Leben. In Deutschland dagegen könnten die Christen ihren Glauben weitgehend frei leben. Dennoch scheuten viele das offene Bekenntnis zu Jesus oder zur bleibenden Gültigkeit des Wortes Gottes, der Bibel.

Das Evangelium sei jedoch immer schon auf Widerstand gestoßen. Das hätten auch die Apostel erleben müssen, die bis auf Johannes mutmaßlich alle den Märtyrertod gestorben seien. Doch heute müsse er in vielen Gemeinden und vor allem bei den Kirchenleitungen eine Anpassung an den Zeitgeist erkennen, so Parzany. Der Rat der EKD habe dies 2017 unter Beweis gestellt, als er noch vor der Abstimmung im Bundestag erklärt habe, die sogenannte „Ehe für alle“ zu begrüßen. Ein solches Verhalten könne er nur als „Speichelleckerei“ bezeichnen.

Altlandesbischof Maier: Die Vollmacht des Heiligen Geistes ist stärker als alle Waffen

Der württembergische Altlandesbischof Prof. Gerhard Maier (Tübingen) sprach im Bibelkonferenzzentrum Langensteinbacher Höhe in Karlsbad. Wie er sagte, hat Christus seinen Jüngern den Heiligen Geist gesandt, dessen Vollmacht alle Waffen der Welt an Kraft übertreffe. Das müsse betont werden, weil die Sendung durch Jesus Christus immer auch Leid bedeute, vor allem in den Ländern, in denen Christen verfolgt würden, aber zunehmend auch in Deutschland. Gleichzeitig sei diese Sendung jedoch mit dem Geschenk verbunden, anderen Menschen dienen zu dürfen.

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