Warum ich gern Single bin?
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Warum ich gern Single bin?
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3.3. – 19:40
Yossarian, setzen, am Thema vorbei !
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Nach der Ermahnung durch @Wattfrau muss ich schleunigst zum Thema zurückkehren. Es war wirklich frevelhaft von mir, dass ich mich über den Erfolg freute und das an der falschen Stelle zum Ausdruck brachte.
Was hat das nun wieder mit dem Thema zu tun? Tatsächlich sehr viel. Es haben wohl viele erlebt, wie Partner sich in einer Beziehung verändern und das nicht immer zum Vorteil. Ich bin geschieden, weiß um das Gefühl “was passiert hier und warum?” und möchte um keinen Preis noch einmal in die Zwickmühle geraten, dass ich nicht weiß, ob mehr Toleranz und Verständnis oder Flucht angesagt wäre.
Daran hat mich @Wattfrau dankenswerterweise erinnert. Wenn ich mir vorstelle, gut gelaunt beim Essen zu sitzen, mich über irgendetwas zu freuen und dann darauf hingewiesen zu werden, dass ich mich an der falschen Stelle freue, dann weiß ich wieder, warum ich gern Single bin. Nicht dass ich es in den letzten Jahren in Frage gestellt hätte, aber so eine Auffrischung ab und zu ist nicht schlecht.
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Im Erwachsenenleben fast ausschließlich alleine lebend.
Meistens war es so, dass die Frauen die ich wollte wollten mich nicht und die die mich wollten wollte ich nicht.
Jetzt wo ich das mit einem gewissen Abstand reflektiere, war es wohl so, dass nicht unbedingt die Frauen nicht gepasst haben (habe immerhin 2 Kinder, mit 2 Frauen) sondern, dass meine Lebenseinstellung zu dieser Zeit nicht zu dieser Frau gepasst hat.
Wer weis was passiert wäre wenn die Würfel anders gefallen wären……..aber das ist halt mal so gewesen!
Ich bin wenig kompromissbereit, wenn ich sehe wie sich andere quälen, bin ich mit meinem „Zustand“ mehr als zufrieden.
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@Yossarian , ich kann beide Seiten dieser “Medaille” nachvollziehen. Ich freue mich auch immer, wenn ich was geschafft habe, dass nicht in meinen “Können-Bereich” fällt. Oder wenn ich etwas, was ich lange vor mir hergeschoben habe, von mir völlig selbstständig erledigt habe. Wie sagt mein Sohn in solchen Fällen “Mutter, Du schaffst das schon.” Meist hat er recht.
Gerade am Wochenende ist es mir mal wieder gelungen. Der junge Mann im Telefonladen war super. Wir hatten viel Spaß. Also endlich abgehakt auf der Liste.
Ich hatte allerdings auch mal für einige Jahre einen Partner, der konnte tage- (einschl. der Nächte)lang in etwas versinken. Alles andere war Nebensache. Es konnte sogar passieren, dass er sagte “Ich kann jetzt nicht Mittagessen!” Da wurde dann meine Arbeit abgewertet. So empfand ich es. Oder er stand mitten im Essen auf, weil ihm gerade eine Lösung seiner Arbeit eingefallen war.
Ich bin gern Single, weil es mir Freiheit beschert. Ich kann von einem Moment zum anderen alle Pläne umwerfen ohne Rechenschaft ablegen zu müssen. Statt ins Museum nun doch ins Kino zu gehen (Kino ist an der Straßenbahnhaltestelle, Museum 10 Haltestellen weg), ganz ohne Diskussion.
Auch Geld-Diskussionen entfallen. Ich musste mal auf einen dringend benötigten Wintermantel verzichten, weil es gerade in einem entspr. Geschäft bestimmte Bretter gab. Die wurden aber erst 3 Jahre später gebraucht (DDR-Problem).
Mal eine spontane Kurzreise fand ich später als Single super.
Einsam bin ich trotzdem nicht. Es sind doch überall Leute mit denen man ins Gespräch kommen kann, wenn ich es will. Und inwieweit ich diese Kontakte ausdehne ist mir überlassen.
So mal sehen, wofür ich mich heute entscheide. Auf geht’s.
Constantia
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Ich glaube, @Constantia , dass du mit “Einsam bin ich trotzdem nicht” den entscheidenden Satz gesagt hast. Ich habe kein Problem mit Menschen ins Gespräch zu kommen und es finden sich immer Gelegenheiten, gemeinsam mit anderen etwas zu unternehmen. Ob das der Verein ist, unsere Gruppe in der Gemeinde oder die beiden Initiativen, deren PCs ich am Leben erhalte.
Sich ohne lange Diskussion spontan umentscheiden zu können ist mir ebenfalls wichtig. Mein Job hatte nur theoretisch feste Arbeitszeiten. Praktisch sah es so aus, dass ich zum Kunden fuhr, wenn das Telefon klingelte. Uhrzeit, Wetter und Entfernung waren nicht von Interesse. Deshalb liegt es mir bis heute nicht, längerfristige Pläne zu machen. Ich entscheide mich spontan, wozu ich gerade Lust habe, sei es eine Aktivität oder das Essen. Das ist nach meiner Erfahrung nicht beziehungskompatibel.
Zuletzt die leidigen Kompromisse. Ich bin durchaus kompromißfähig, aber in vielen Dingen nicht -willig. Warum sollte ich Kompromisse schließen, wenn mir in meinem Singledasein nichts fehlt?
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