Die Bundesbahn hat schon mal vorgesorgt. Wer an den Feiertagen mit der Bahn zu seinen Lieben reisen möchte und dennoch hier strandet kann wahrscheinlich dann erzählen "So einen schönen und so großen Weihnachtsbaum hatte ich noch nie".
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Der Baum steht direkt "Unterm Strick", ein Platz in der Kuppelhalle. In der Höhe hing bis zur großen Sanierung ein Strick vom höchsten Punkt.
Am 12. Januar 2017 verriet Joachim Täubert – bis Oktober 2016 Vertreter des Bahnhofsmanagements und heute im Förderverein für den Hauptbahnhof engagiert – das Geheimnis dieses Gebäudes in der Sächsischen Zeitung.
Der Treff unterm Strick ist für viele Dresdner noch immer geflügeltes Wort und bekanntes Codewort bei Verabredungen. Hing doch in der Mitte der Kuppel in der Eingangshalle tatsächlich ein Strick von der Decke. Damit wurde eine Gaslampe ausgeschaltet. Heute ist unterhalb der Kuppel eine Kunststoff-Membran mit 15 Metern Durchmesser an einem Stahlring montiert. Dieser kann sich heben und senken. Für Joachim Täubert ist die Linse ein Raumabschluss, die noch dazu für frische Luft sorgt. Ist sie geöffnet, strömt kühle Luft in die Halle. Bei Windstärken über 3 senkt sich die Linse ab. Der Luftstrom in der Halle wäre sonst zu stark. Bei den derzeit frostigen Temperaturen bleibt die Konstruktion ebenfalls geschlossen.
Das Geheimnis ist nun gelöst. Wie oft sah ich fragende Blicke, wenn es hieß "Wir treffen uns unterm Strick." Älteren Dresdnern wissen sofort, wo sie hinzugehen haben. Ich glaube aber kaum, dass es in Zukunft im Sommer heißt "Wir treffen uns unterm Weihnachtsbaum" 🙂
Constantia