Schreibfreunde
Öffentlich / Hobby & Freizeit
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Gibt’s noch mehr Foristen hier, die – wie ich – in Ihrer Freizeit schreiben? Ich würde hier gern über Selbstverfasstes reden, Ideen entwickeln oder auch einfach nur mal “lesen”. Schreibst du gerne Geschichten? Lass uns daran teilhaben.
Wolf Spider
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Wolf Spider
Bodenständig wie man ist, begab ich mich auf Selbigen.
Es war in Arizona, im Westen der USA und Herbst. Der ideale Zeitraum, um draußen zu sein und die Weite dieser einzigartigen Landschaft zu erkunden. Mein Weg führte zu dieser Zeit durch verschiedene Bundesstaaten. Im Camper, der eigentlich viel zu groß war, fühlte ich mich frei und fuhr meiner eigenen Wege, losgelöst vom Mainstream der touristischen Pfade. Fragt man mich heute, worin der Höhepunkt dieser Reise bestand oder was ich empfehlen könne, kann ich nur mit den Schultern zucken. Nicht, dass ich diese Tour nicht mehr in Erinnerung habe, nein, genau weil ich sie noch so lebhaft im Gedächtnis behalten kann und mit einem kurzen Klick viele Momente vor Augen habe.
Eine kurze Begebenheit will ich euch heute schildern.
…streckte die unteren Extremitäten auf warmen Stein, genoß die Ruhe dieses Augenblicks.
Eigentlich, so dachte ich, ist es nicht schwer, sich als Teil der Natur zu verstehen – gerade hier, am Grand Canyon.
Ein warmer Windhauch zog flüsternd durch die Kiefern. Verstanden hatte ich ihn nicht.Ich schrieb ein paar Zeilen.
Schlichte Schönheit
Unser Hab und alles Geld,
ist wie ein Staubkorn in der Wüste,
gegen die schlichte Schönheit dieser Welt.
Sie verlangt nur unsere Sinne und einen Augen – Blick,
dann ergibt sich ganz natürlich,
Gelassenheit und das Gefühl vom eigenen Glück.Kreisend, ohne einen Flügelschlag, stieg ein Kalifornischer Kondor in die Höhe. Thermik, ich weiß, ich kann`s trotzdem nicht.
Ein Kolkrabe, fast unerkannt, schwingt entspannt im kargen Baum am Abgrund.
Ein Foto mit Tele, näher muß nicht sein.
Dann, ein Rascheln im trockenen Laub, ein schneller Wechsel der Seiten über warmen Stein.
Nur ein kurzes Verharren, als prüfe sie, wer da noch längere Extremitäten hat.
Ein Schwenk, ein Blick, Auslöser, Bild, nicht perfekt.
Das Rascheln verebbt. Sie hällt inne, unerkannt im Blattwerk neben mir.
Dann erst werden die Knie weich, Adrenalin bahnt sich den Weg in jede Pore.
Auf „Du und Du“ mit der Natur, Teil von ihr zu sein – ist eben manchmal leicht gesagt.
Verließ diesen „ruhigen“ Ort, wünschte Wolf Spider noch ein langes Leben.P.s. die Fotos sind selbst gemacht
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Guten Abend @Driftwood ,wieder eine lebendig erzählte Geschichte von dir mit einer sicher nicht alltäglichen Begegnung mitten in der Natur. Grundsätzlich habe ich keine Angst vor Spinnen, doch ob ich mir nähere Bekanntschaft mit “Wolf Spider” gewünscht hätte, da bin ich mir nicht sicher.
Grüße von happyday
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Hallo @Driftwood komme erst heut zum Lesen
und…wunderschöne Fotos anschauen…danke
elegische Reime, aber die Realität holt einen schnell ein…
Ich traf Luise Spider
in Südafrika !
Ich saß auf der Toilette -da kam sie mir aus dem Nichts entgegen……
Ob sie giftig oder nicht, das wußte ich ja nicht, also zog ich flugs mein T-Shirt aus,
warf es über sie und floh.
Großes Gelächter von den anderen..Luise war harmlos !
Woher sollt ich das wissen ?
Eigentlich find ich Spinnen hübsch und interessant….
Momo
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@driftwood schön mal wieder eine Deiner Geschichten zu lesen. Allein in der Natur unterwegs zu sein, birgt manch Überaschungen! Manchen geht man gern aus dem Weg!
Wieder sehr anschaulich beschrieben, Deine Geschichte! Und eindrucksvolle Bilder!@rooikat auch Deine Geschichte lockt Erinnerungen hervor.
Von ungeliebten Krabblern kann ich folgendes erzählen: In Bangkok hatten meine Kollegin und ich eine riesige Spinne im Badezimmer, die wir nicht wagten anzugreifen. Wir holten einen gestandenen Mann, der im gleichen Haus wohnt zu Hilfe. Er tötete die Spinne – aber wir waren überzeugt, dass er nicht weniger “Angst” hatte als wir.
In Kinshasa saß eine wunderschöne Spinne außen an meinem Moskitogitter. Bis ich mit Fotoapp. bei ihr war, war sie leider verschwunden.
Im Senegal “wohnten” immer Skorpione in dem kleinen gemauerten Loch mit meiner Wasseruhr. Wenn sie abgelesen wurde, entfernte man den Deckel sehr vorsichtig.
Und einmal hatte ich zwei Skorpione in der Küche. Sie hatten offensichtlich in den Getränkekästen gesessen, die ich beim Kauf vom Boden gehoben hatte.
In Kenia war ich mal mit einer kleinen Reisegruppe unterwegs. Wir schliefen im Zelt nahe bei einem Bach, gleich außerhalb eines Naturparks. Die Bierflaschen hatten die Männer zum Kühlen in den Bach gelegt. Als wir ums Lagerfeuer saßen, brauchte ich eine Weile um zu verstehen, dass sich von denen, die gern Bier getrunken hätten, keiner zum Bach traute. Es gab so viele unbekannte Geräusche im Busch! Ich holte ihnen die Flaschen. Wir hatten einen Führer dabei und ich bin sicher, der hätte mich nicht gehen lassen, wenn eines der Geräusche besorgniserregend gewesen wäre!
Mondin
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@Momo37 , danke für deine Zeilen, Momo. Ich kann das durchaus nachvollziehen, wie einem zumute ist, wenn eine solche Begegnung ohne Vorahnung passiert. Bei Spinnen, so habe ich gemerkt – scheiden sich die Geister ungemein. Faszination wechselt rasch zu Angst oder zumindest Adrenalin, machmal auch zu Agression. Naja, und Gelächter muß man dann mit Fassung tragen obwohl so manch anderer eventuell auch erschrocken wäre, ganz zu schweigen von einem vermeindlichen Hieb zum Unwohle des Tieres. Also, hast du gut gemacht und bist um eine Erfahrung reicher. Viele Grüsse, driftwood
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@rooikat , herzlichen Dank für deinen Beitrag, rooikat. Botswana ist noch ein ersehnter Traum von mir. Ein Zelt in der Kalahari, der grenzenlose Nachthimmel mit den funkelnen Sternen, auf du und du mit der Fauna…..klingt überwältigend gut und verlockend. Und die smarte Wahrheit ist, alles dann auch so zu akzeptieren, wie es sich darbietet. Und wenn es Ameisen und Skorpione oder größere Tiere sind. Doch dein Vergleich mit den Nachbarn in Deutschland spricht für sich und wertschätzt deine Erzählung. Vielen Dank auch für die Fotos – sie lassen deine Geschichte noch anschaulicher werden. Viele Grüsse, driftwood
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@Mondin , auch dir vielen Dank für deine Worte und für deine Erfahrungen, Mondin. Tja – AFRIKA, ein Traumziel für viele Naturbegeisterte. Die Bilder von Elefanten und anderen Tierherden drängen sich förmlich auf, abends ein Bier am Feuer und eine Nacht voller ungetrübter und unbekannter Sterne. Wer wollte da nicht hin? Und dann sind da noch die “Little Five”, welche nur recht wenige Menschen kennen und dann ganz zu schweigen die Kenntnis von den “little unknown things”, wie du sie so gut beschrieben hast. Da ist es gut eine gewisse Vorsicht walten zu lassen, Angst oder zumindest Respekt ist durchaus normal und schließlich unbezahlbar – jemand, der sich auskennt und gelassen reagiert und informiert. Am Ende aber, so habe ich es bei allen Beiträgen gesehen, sind es Momente gewesen, welche haften geblieben sind. Und dafür sind wir in dieser Gruppe und dafür bin ich dankbar. Viele Grüsse, Driftwood
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Ja, @rooikat, das kann ich sehr gut verstehen!
Aber das ist auch in D so. Meine Kusine wohnte in der Nachbarstadt am Stadtrand. Fuhr ich mit der Straßenbahn zu ihr, musste ich 2x umsteigen und dann noch 15 min laufen. Durch den Wald von ihr zu mir ging ich in wenig mehr als einer halben Stunde. Auch meine Mutter hatte kein ungutes Gefühl dabei, wenn ich im Dunkeln diesen Weg wählte. Einmal lockte mich ein gar nicht böser Bube in den sehr beliebten Park in der Innenstadt. Ich fühlte mich ganz unruhig und so unwohl, dass wir ihn bald verließen.
Im Wald bin ich übrigens nur ein einziges Mal jemandem begegnet! Auch dieser Mann wählte nur den kürzeren Weg durch den Wald. Ich gehöre wohl auch nciht zu den ängstlichen Menschen. Es gab nicht wenige Situationen in meinem Leben, die man im Nachhinein als sehr leichtsinnig bezeichnen würde. Aber offensichtlich hatte ich sie richtig eingeschätzt, denn passiert ist mir nie was. Toi! Toi! Toi!Mondin
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