Vierpfoten...

  • Vierpfoten...

     Heide79 antwortete vor 4 Jahren, 2 Monate 4 Teilnehmer · 8 Beiträge
  • Hundefreund1

    Teilnehmer
    8. August 2021 um 15:40

    …schreibe und dichte sehr gern, wenn ich Zeit habe, meist spontan. Wenn mir grad zu irgendeinem Thema etwas einfällt, muss ich es sofort aufschreiben, wenn nicht, ist es weg…

    Warum Hunde? Sie haben mein späteres Leben sehr geprägt, waren immer neben und bei mir. Warum ich sie so liebe und schätze hat eine besonderen Grund. Vor über zehn Jahren lag ich viele Wochen im Koma. Die Ärzte hatten mich aufgegeben, meine Verwandten wurden geholt, um sich zu verabschieden. Aber er da oben wollte mich noch nicht, hätte sicher zuviel Stress gemacht:-). Irgendwann begann ich aufzuwachen, meine erstes Wort soll wohl “Ronny” gewesen sein. So hieß mein Berner Sennen Rüde, erzählten mir die Schwestern später. Hätte immer nur dieses Wort gerufen. Er war ja bei mir, als der Unfall passierte. Meine Kinder konnten ihn nicht behalten und gaben ihn in eine Tierpension. Ich war kaum wach, drei Monate später, konnte noch nicht laufen, da mussten mich Freunde abholen und als erstes in die Tierpension bringen. Mein Ronny war schon Teil der Familie geworden und schlief im Wohnzimmer. Ich saß im Rollstuhl, nahm die Uarmstützen, klingelte und rief nach ihm.

    Unglaublich, obwohl mindestens dreißig Meter weg vom Haus, hörte er mich und fing laut an zu heulen, sprang gegen die Tür mit seinen über sechzig kg, riss sie auf, lief auf mich zu und stürzte sich auf mich, warf mich um, lag auf mir und leckte mich ab. Er hat sich so wahnsinnig gefreut, sein Herrchen doch noch nach Monaten wieder zu sehen. Ich glaube, er hat Stunden noch geheult. Meine Freunde hielten ihn fest, damit ich aufstehen konnte, dann kuschelte er sich an meine Beine und schaute so liebevoll zu mir hoch. Ich werde das nie vergessen, weil er mich seine letzten Jahre keine Sekunde mehr aus den Augen ließ. Er half mir überall, stürzte ich, zerrte er mich hoch. Als ich einmal bewusstlos liegen blieb im Schneetreiben nach einem Sturz, zerrte er mich unter die Veranda und schubste mich solange, bis ich wieder aufwachte. Als er von mir ging, hatte ich ihn im Arm, er schaute mich so traurig an. Es brachte mich fast um, war Wochen depressiv und krank….Nach einem Jahr konnte ich wieder etwas laufen und holte mir wieder einen Ronny….Es ging halt nicht ohne einen, meinen Hund…..

  • Heide79

    Teilnehmer
    8. August 2021 um 16:20

    @Hundefreund1 ,danke für diese berührende Geschichte und dass Du sie hier mit uns teilst. Es zeigt, dass Dein Ronny ein sehr kluger empfindsamer Hund war und unter der Trennung genauso gelitten hat wie Du. Ich kenne nur Katzen, die etwas einfacher gestrickt sind, aber auch das sind Persönlichkeiten, jede wieder anders, und haben Empathie. Gruß Heide

  • Hundefreund1

    Teilnehmer
    8. August 2021 um 19:40

    @Heide79…danke sehr. Hab überlegt, ob ich es hier reinstelle, aber warum nicht, Tierfreunde verstehen das. Und ja, sie haben mir zweimal das Leben gerettet. Erinnert mich an meinen Lieblingstierfilm Hachiko, wo dieser bis zum Tode auf sein Herrchen wartete, kennst du? mit Richard Geere?…Man hat diesem Hund deshalb in Tokio ein Denkmal gesetzt. Werde ihnen immer dankbar sein. Auch wenn ich sehe wie sie blinden Menschen helfen, die sonst nie raus könnten, geht mir das Herz auf. Ein Hund, der einem behinderten ohne Beine im Rollstuhl half, konnte 80 Befehle und hat ihm dadurch das Leben so etwas erträglich gemacht und ihm alles geholt, wenn er ihn aufforderte, einfach immer wieder nur toll….

    Katzen sind aber doch auch tolle Tiere, aber sie bleiben halt wild und suchen sich ihre Diener bzw Dienerinnen aus:-) trotzdem sehr kuschelig. Nachbarins Katze Lilly war auch so eine liebe, aber ein Luchs hat sie zerrissen, hundert Meter vor ihrem Haus auf dem Acker, sie waren so traurig. Das Reissbild haben wir Ole Anders nach Bad Harzburg geschickt, der Luchsexperte hier im Harz ist. Er bestätigte es.

    Mittlerweile gibt es hier etwa hundert Luchse, jeder braucht pro Woche ein Reh oder Mufflon. Meine letzte Mufflonherde, die ich vor einigen Jahren mal fotografiert habe, 220 Tiere, sehe ich nun auch nicht mehr.

    Auch ein schwarzer Labbi wurde schon mal von einem angefallen, muss deshalb immer sehr aufpassen beim laufen und kann ihn deshalb im Wald nicht mehr von der Leine lassen….

    Ich verplaudere mich wieder, schmunzelt, wollte ja nur danke sagen, aber bei und über Tiere, nun ja:-)))….

    Netter Gruss vom Hundefreund1..

    die Bilder der Mufflons….waren sehr weit entfernt….

  • Heide79

    Teilnehmer
    8. August 2021 um 20:37

    Lieber @Hundefreund1 , ich finde auch, Tiere sind toll und so interessant. Auch Luchse mit ihren Pinselohren, die ja hier fast ausgerottet waren und nun wieder da sind. Natürlich sind sie Raubtiere und man muss Vorkehrungen treffen und seine Tiere schützen. – Den Film Hachiko kenne ich nicht, aber ich habe gesehen, dass er in YouTube in voller Länge zu sehen ist, ich werde ihn mir anschauen. Deine Mufflonherde tut mir leid, sie stehen ja im Schnee fast auf verlorenem Posten, oder finden sie trotzdem genug?

    Was Du über Blindenhunde gesagt hast, empfinde ich genauso. Es ist einfach unglaublich, was die leisten können und wie sie sich auf ihren Menschen einstellen können. Zwar haben sie eine längere Ausbildung hinter sich, doch die mussten sie ja auch erst mal durchstehen.

    Ich wünsche Dir einen schönen Abend LG Heide

  • Driftwood

    Teilnehmer
    9. August 2021 um 11:17

    @Hundefreund1 8.August um 15:40 Mein Lieber, wir hatten uns schon recht oft hier ausgetauscht und vieles habe ich über deinen Benny schon erfahren dürfen. Nun kommst du mit dieser Geschichte um die Ecke! ich kann nur sagen: Vielen Dank für das Teilen hier in dieser Runde. Es weitet den Blick und nicht nur im Bezug auf “Ronny”, es ist eine Geschichte eines Teils deines Lebens. Viele Grüße, Driftwood

  • Hundefreund1

    Teilnehmer
    9. August 2021 um 11:47

    @Driftwood und @rooikat…danke mein lieber Driftwood….da gibt es noch viele andere wundervolle Dinge, die uns die vierbeinigen Lebewesen ohne Eigennutz und aus dem Herzen schenken. Wir müssten viel dankbarer sein dafür und nicht so viel Raubbau an der Natur betreiben, die ihnen den Lebensraum immer mehr nimmt.

    Darum geht mir bei den Filmen von rooikat das Herz auf, wobei das aber keine Normalität sein sollte, sie sind nun mal Wildtiere und brauchen ihre eigene vom Menschen unbeeinflusste Welt.

    Denke dabei sofort an Siegfried und Roy mit seinem schrecklichem Ende, wobei es dieser weisse Tiger oder Löwe sicher nur gut meinte und Herrchen retten wollte.

    Trotzdem wunderbare Bilder und Beschreibungen von euch über die Natur und das bunte Leben, die wunderschöne Natur auf der Welt. Hoffentlich können wir sie auch für die Zukunft erhalten. Es animiert tatsächlich sich mehr auf der Welt umzuschauen mit seinen vielfältigen Lebensfacetten. Wem es vergönnt ist, sollte es unbedingt tun, denn es erhält auch den Frieden zwischen den Völkern bzw wird vielleicht dadurch mal dazu führen. Denn was jetzt grad überall passiert ist nicht mehr anzusehen bzw zu begreifen.

    In diesem Sinne, leisten wir jeder unseren eigen möglichen kleinen Beitrag. Grüße vom Hundefreund1….

  • Heide79

    Teilnehmer
    9. August 2021 um 16:00

    Hallo @rooikat , danke für die tollen Videos, unglaublich diese Verbundenheit zwischen Singa und ihrem Betreuer. Es ist erstaunlich, dass so etwas überhaupt möglich ist und man bekommt Angst, dass die Löwin aus lauter Liebe versehentlich doch mal zubeißt. Längere Zeit in einem solchen Camp zu sein war sicher ein ganz besonderes Erlebnis. – Ja, Katzen sind schon ganz besondere Wesen. Unser kluger und schöner Kater Charly nahm uns den Urlaub immer übel. Er war Freigänger und wurde von einer Nachbarin versorgt. Am Tag unserer Rückkehr ließ er sich nicht blicken. Er ließ uns suchen und rufen, nichts zu machen. Ganz spät in der Nacht kratzte er dann an der Terrassentür und marschierte gemächlich zu seinem Napf, er hatte uns verziehen.

    @Hundefreund1, Dir danke für die Bilder all Deiner Ronnys, sind ja wunderschöne Tiere.

    Liebe Grüße Heide

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