Schreibfreunde
Öffentlich / Hobby & Freizeit
Öffentlich / Hobby & Freizeit
Gibt’s noch mehr Foristen hier, die – wie ich – in Ihrer Freizeit schreiben? Ich würde hier gern über Selbstverfasstes reden, Ideen entwickeln oder auch einfach nur mal “lesen”. Schreibst du gerne Geschichten? Lass uns daran teilhaben.
Flohmarkt der Gefühle
-
Flohmarkt der Gefühle
-
Ich zitiere hier ausnahmsweise eine Autorin-Kollegin, die in ihrer Geschichte „Ende der Zukunft“ folgendes schreibt: Zitat […] „So fühlt es sich also an, wenn keine Zukunft mehr da ist. Für dieses Gefühl gibt es keine Worte. In Filmen machen die Protagonisten nach solch schwerwiegenden Diagnosen immer abenteuerliche Dinge. Sie verkaufen ihr Hab und Gut und fahren um die Welt oder tun Dinge, von denen sie ein Leben lang geträumt haben. Im echten Leben sieht das völlig anders aus. Meistens sind sie viel zu schwach, um an Abenteuer auch nur zu denken.“
Mehr ist dazu nicht zu sagen. Oder doch?
Um die Geschichte zu einem versöhnlichen Ende zu bringen, habe ich dann doch eine Idee – ich möchte dieses traurige Thema ins Positive lenken. Dabei denke ich an die geheimen Wundermittelchen, die so manch furchtsamer Patient vor oder auf dem Weg zum Operationssaal erhält. Unter solchen Umständen könnte ich mir vorstellen, meiner Fantasie freien Lauf zu lassen. Ich würde lauthals und ohne Hemmung jedem, den es interessiert oder auch nicht, von meinen vielen Wünschen erzählen:
„Ich wünsche mir vom Rest meines Lebens die Erfüllung meiner Wünsche. Ich wünsche mir einzig und allein, dass das Leben doch ein Wunschkonzert sei und mein Wunsch ihm Befehl. Dass Wunschdenken keine Zeitverschwendung ist und meine Wünsche nicht nur Väter der Gedanken bleiben. Ist das zu viel verlangt?”
Weiters wünsche ich mir einen Winter mit langen Sonnentagen, November ohne Nebel, eine Welt voll Frieden und Harmonie, in der Geld seine Macht verliert und die Großen den Kürzeren ziehen, eine Beziehung ohne Kiste, ohne Streit um Kleinigkeiten – kurzum, ein Leben ohne Ablaufdatum. Eine Menschheit, die sich nicht gegenseitig verwünscht. Witze ohne schlechte Pointen, ehrliche Politiker ohne Krawatten, Schokolade, die nicht dick macht, eine Gesellschaft, die sich durch Liebe lenkt und alles wird gut.“
Gut möglich, dass dann vom Krankenpfleger, der mich zum OP schiebt, der Zwischenruf kommt: „Sie haben aber noch viel vor, mein Herr.“
„Natürlich!”, werde ich weiter palavern, „und weil ich schon dabei bin: Ich werde auf den Jahrmarkt gehen und einen Flohmarkt der Gefühle eröffnen! Ich werde verschwundene Zeit verkaufen und Liebe originalverpackt. Und Zärtlichkeit im Angebot. Am Flohmarkt der Gefühle gibt es jede Emotion: Ausverkauf der Trauer. Illusionen zum Kilopreis. Alte Sehnsüchte? Aber gern, bitte sehr. Versäumte Gelegenheiten, 3 zum Preis von 2! Wer hat noch nicht, wer will noch Mal?“
So könnte es doch gehen, oder? Selbst wenn alles schief gehen sollte – dann habe ich es wenigstens einmal gesagt.
©by Suffade (Ferdinand)
-
Das ist eine Idee, die Schule machen sollte, Verkauf zum kleinen Preis oder auch Tausch auf dem “Flohmarkt der Gefühle”.
Biete auch etwas auf diesem Flohmarkt an, was den meisten Menschen fehlt: eine von Herzen kommende, innige Umarmung, möglichst mehrmals täglich. Wenn das möglich wäre, dann wäre unsere Welt vielleicht ein friedlicherer Ort. Zumindest gehört das zu meinen Träumen…
LG happyday
-
Ein Mensch, der nach wie vor an Wunscherfüllung seiner Wünsche glaubt, ist in der Reife noch nicht sehr fortgeschritten, denn das reale Leben zeigt, nicht die Wunscherfüllung frommer Wünsche steht im Vordergrund, sondern das Leid am Dasein, so wie es Buddha schon erkannte.
-
Endlich ist einer da, der mir erklärt, wie „leben“ geht. Wie bin ich nur ohne diese Weisheit durchs Leben gekommen?
-
Der Zynismus steht Dir gut, es macht so menschlich. Jedoch auch an Wunscherfüllung glauben ist menschlich.
-
„Ich wünsche mir vom Rest meines Lebens die Erfüllung meiner Wünsche.
Ich wünsche mir einzig und allein, dass das Leben doch ein Wunschkonzert
sei und mein Wunsch ihm Befehl. Dass Wunschdenken keine
Zeitverschwendung ist und meine Wünsche nicht nur Väter der Gedanken
bleiben. Ist das zu viel verlangt?”Das Erzähl-Ich steht doch voll auf dem Tatsachenboden des Lebens, realo . Und nun träumt es ein bißchen, einen Kindertraum. “Reife”? Was ist das?
-
Wie mein Nickname schon sagt, nehme ich auch die virtuelle Welt real, denn für Kinderträume bin ich zu alt, es gibt keine Mama und Papa mehr für die Realität.
Sie müssen angemeldet sein, um zu antworten.