[Unbekannt]

Es war ein schöner Sommertag, der sich langsam dem Ende zuneigte.

Wir saßen noch beim Abendessen, als eine weiße Taube auf der Terrasse landete.

Später, als wir dann heraus kamen, saß das Tier ganz dicht an der Hauswand.

Wir merkten, die Taube war völlig erschöpft, sie rührte sich nicht einmal, als ich ihr vorsichtig ein Schälchen mit Wasser hin stellte.

Die kleinen Augen waren geschlossen, sie schien zu schlafen.

Woher mochte sie kommen? Wo wollte sie hin? Hat sie sich verirrt?

Ganz vorsichtig gingen wir später an dem kleinen Vogel vorbei in das Haus.

Inzwischen hatten wir einen Ring an ihrem Fuß bemerkt. Also, eine Brieftaube.

Am nächsten Morgen saß sie immer noch an der gleichen Stelle, jedoch sah sie sich schon mal um.

Wir streuten ihr etwas Futter hin,

welches sie aber noch nicht annahm.

Wir überlegten,- wie können wir der Taube helfen?

Doch dann trippelte sie ganz vorsichtig an den Teich und trank erstmal.

Aber dann waren ihre Kräfte wohl wieder erlahmt.

Diesmal setzte sie sich in den Schatten eines Strauches, der an der Terrasse stand.

Es wurde Nachmittag, und plötzlich kam wieder Bewegung in das Tier.

Sie eilte auf dem Rasen hin und her, schlug mit den Flügeln. – Versuch abgebrochen.

Ist sie vielleicht verletzt?

Doch dann trippelte die Taube zu den Futterresten, pickte sie auf, und versuchte erneut zu starten.

Und diesmal klappte es.

Die Taube flog hoch, drehte noch einmal eine Runde über uns, und flog dann fort.

Lebe wohl, kleine weiße Taube, komm gut an dein Ziel.

EL

[Driftwood]

@Stummel wünschen wir ihr einen guten Flug, das Ankommen wohin sie fliegen wollte und immer auch Menschen, die auf sie achten, wenn die Kräfte einmal aufgebraucht sind. Vielen Dank für diese tierische Geschichte, Driftwood