Regen
Ich sitze im Büro, der Regen prasselt auf die Dachluke über mir.
Man versteht sein eigenes Wort nicht mehr. Ein Blick auf die
Uhr sagt mir, ich habe in 10 Minuten Feierabend. Hoffentlich lässt
der Regen nach, ausgerechnet heute habe ich meinen Schirm vergessen.
Es hört nicht auf zu regnen. Sintflutartige Regenschauern kommen vom
Himmel. Toll, da werde ich klitschnass werden. Ich verabschiede mich
von meiner Chefin. „ Nehmen Sie ein Boot?,” Fragt sie neckend.
„ Leider keins gechartert”, entgegne ich lachend, obwohl ich innerlich
mit den Zähnen knirsche und denke: „Diese Bemerkung hätte Sie sich
sparen können“. Die steht nicht gleich pitschnass an der Haltestelle.
Es hilft alles nichts. Es sieht nicht so aus, als ob es, bald, aufhören
würde zu regnen. Da muss ich durch. Das Wasser steht auf den Straßen.
Ich platsche durch den Regen, und werde oben und unten nass. Meine
Haare sind triefend nass, und meine Füße auch. An der Bushaltestelle
angekommen, kann ich mich wenigstens unterstellen. Der Bus hat
Verspätung, wie immer bei dieser Linie. Als er ankommt bin ich etwas
angetrocknet. Ich muss aber noch mal umsteigen. An dieser Haltestelle
gibt es keine Unterstellmöglichkeit. Na prima, dann werde ich zum zweiten
Mal nass. Der Bus steht ja schon da, als ich ankomme, hat aber noch Pause.
„Kommen sie steigen sie ein.“, sagte der Busfahrer und öffnet
die Türe. Welch ein Glück. „Danke das ist aber freundlich von Ihnen.”,
bedanke ich mich. „Na bei dem Sauwetter, kann ich Sie doch nicht draußen
stehen lassen.” „Danke Universum, ” schicke ich zum Himmel. Ein mitfühlender
Busfahrer. Nebenan der Bus hält die Türen geschlossen. Er öffnet die Türe genau
2 Minuten vor Abfahrt. Ganz korrekt. Ihn stören die nassen Fahrgäste nicht.
Mein Bus fährt los, vom Himmel strömt der Regen. Gut das ich im Trocknen
sitze. Der Himmel ist grau. Nach einiger Zeit zeigt sich plötzlich die Sonne am
Himmel. Es regnet und die Sonne scheint. Ich blicke in den auf einmal
Blauen Himmel, und da in den schönsten Farben leuchtet ein Regenbogen.
Es scheint als überspanne er den ganzen Himmel und würde bis auf die
Erde reichen. Es ist einfach zauberhaft. Ich glaube ich strahle förmlich
und bekomme mein Lächeln nicht mehr aus meinem Gesicht. Ich bin
nicht die Einzige. Ein kleines Kind ruft ganz aufgeregt: „Guck mal Mama
die bunten Farben am Himmel.” „Ja, ein Regenbogen sagt die Mutter.”
Auch sie lächelnd. Da, noch ein zweiter Regenbogen. Aller Ärger ist
plötzlich verflogen. Staunend und glücklich betrachtete ich das Naturschauspiel.
Schade, da kommt die Sonne wieder ganz zum Vorschein, und die Farben
verblassen. Bei strahlendem Sonnenschein steige ich aus dem Bus.
Ich habe nur noch gute Laune und gehe beschwingt nach Hause.