Schreibfreunde
Öffentlich / Hobby & Freizeit
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Gibt’s noch mehr Foristen hier, die – wie ich – in Ihrer Freizeit schreiben? Ich würde hier gern über Selbstverfasstes reden, Ideen entwickeln oder auch einfach nur mal “lesen”. Schreibst du gerne Geschichten? Lass uns daran teilhaben.
Die Zeit zwischen Vorhin und Nachher
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Die Zeit zwischen Vorhin und Nachher
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@Driftwood , @Mondin , @Syringia !
Hach, Eure Geschichten sind allesamt köstlich und ich bewege mich von einer Lachsalve in die nächste. Dass auf dem Weg zu meiner Dienststelle alles anders war als gewohnt, ist mir auch schon passiert.
Im Vorlauf ist zu bemerken, dass meine KolegInnen und ich vordem Tag für Tag wie verrückt regelrecht geschuftet hatten, mit dem Ziel vor Augen, uns gut darzustellen, um Fördergelder für unseren gemeinnützigen Verein bekommen zu können, was für uns allesamt lebensnotwendig gewesen war.
Kurz und knapp:
Der Wecker klingelte, ich noch schlaftrunken raus aus den Federn, morgendliche Rituale Zackzack erledigt, flugs zum Bus gerannt, dann zur Bahn – mein eigener fahrbarer Untersatz war gerade in der Reparatur – … Es schien alles merkwürdig zu sein. Wenig Leute waren im Bus, auch in der U-Bahn und auf der Straße. Die Geschäfte waren ebenfalls noch zu. Als ich an meiner Dienststelle ankam, lag die ebenfalls noch im Dunkel und das Tor, an dem ich rüttelte, war auch verschlossen.
Da dämmerte es mir…es war Sonntag und wir hatten frei und gar keinen Dienst…
Picco
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@Piccoloechen @Mondin @Syringia , ja ja – so sind die Frauen, Picco: immer auf Zack! Und,- manchmal ist eben zackzack einmal zu viel
. Und bevor ich hier noch einen shi….storm ernte: Manchmal fehlt den Männern eben diese gewisse (zack) Gen. Was der Gattin zumeist, naja, ab und an, ok – in bestimmten Situationen, leicht Ungemach bereitet. Sofern die von mir soeben getätigte (persönliche) Erfahrung auf Unverständnis trifft – so bitte ich um Nach(sicht)-richt.
Du warst also am Sonntag vor dem Tor und keiner war da!
Nun stell dir vor, es ist Montag. Dein Chef sitzt im Büro und dreht zuerst am Lichtschalter, dann am Rechner und schließlich….durch! Und das nur, weil keiner, und nicht mal pünktlich um 9 Uhr zur Tür herein kommt. Dabei ist pünktlich eigentlich schon zu spät – bei Asiaten. Ja, das war mein Chef. Vom Äquator kam er her, da wo die Erde am dicksten ist. Eine ebensolche Arbeitsmoral hatte er. Es war aber auch verständlich. Er sprach kein deutsch, seine Familie blieb in Asien, und Freunde? Nunja, ich hatte ja schon welche.
Zurück zum Montag: Um etwa 9Uhr30, er mußte bis dahin Schmerzliches ertragen haben, so ganz allein, klingelte bei mir das Telefon. Sonst fragte er immer: “How are you today?”. Diesmal nicht. Er wollte einfach nur….tja – vielleicht nicht alleine sein?
Als ich ihm wiederholt sagte, dass heute Ostermontag wäre und eigentlich viel zu früh für ein “Smalltalk”, sagte er nur kleinlaut:”enjoy your holiday” und legte auf.
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@Syringia Liebe syringia, das tut mir wirklich leid. Doch auch ich sitze zu Hause, im Home Office. Ich weiß, es wird dir nicht wirklich weiterhelfen – doch du bist nicht allein. Wir sind jetzt schon zu zweit.
. Darf ich noch fragen: elektrischer Stuhl…..Fahrstuhl oder Rollstuhl?
Wird an der Aussenfassage gearbeitet? Sieht gewaltig aus. VG Driftwood
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@rooikat , vielen Dank für deinen “tierischen” Beitrag zum Thema Zeit. Es zeigt sich wieder einmal, dass es vielerlei Ansichten und Reaktionen zur Zeit gibt. Und Tiere haben sowieso eine ganz andere Sichtweise, wie du so passend und unterhaltsam beschrieben hast.
Und erst das Bild!!! Viele Tierkinder sind schön anzusehen und andere sind einfach nur zum “knuddeln”. Einmal abgesehen von den Farmen, National Parks und Zoos dieser Welt, habe ich nie solch einen direkten Kontakt zu solchen Tieren gehabt. Darum beneide ich dich ein wenig. Ich komme den Tieren auf andere Weise nahe, sehr nahe manchmal. Mit einer starken Linse schaffe ich es bei guter gelegenheit, mir selbst kleine Einzelheiten in Ruhe anzuschauen. Auch, wenn es nicht das Gleiche ist, so bin ich doch froh über solche Momente.
By the way: Kommt Rooikat aus dem Afrikaans?
Nachfolgend ein paar Eindrücke aus Namibia. Fotos selbst gemacht. VG Driftwood
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@rooikat , vielen Dank für deine Worte und Sichtweise. Ja, ich kann dir nur zustimmen; wir sehen uns als Krone der Schöpfung und vergessen dabei allzu leicht, das wir nur ein Teil des Gefüges sind, ohne dessen wir Nichts sind. Übertriebene “Fürsorge” oder falsch verstandene Tierliebe können dieses Gefüge schnell kippen und wir gefährden oftmals das, was wir eigentlich schützen wollten. Das Bild vom Geparden habe ich ausgewählt von so einigen, welche ich bei einer Sundowner Fahrt gemacht hatte. Es sind allesamt tolle Fotos geworden – mit einem Tele aus erhöhter Ebene während der Fütterung. Es waren insgesamt 7 Tiere, welche in einem riesigen umzäunten Gelände lebten – aus genau den Gründen, wie du sie beschrieben hast. Zur möglichst vorübergehenden Pflege, sei es durch Wilderei, Umfall oder Mishandlung. Mit ihnen Spatzieren gehen oder gar Streicheln ging nicht – sie waren weitestgehend wild und sollten es bleiben. Bei der ersten Möglichkeit, diesen Tieren nahe zu kommen, konnte ich nicht teilnehmen. So nutze meine Frau diese Gelegenheit. Beide Cheetahs waren handzahm, ließen sich anfassen und….schnurrten. Meine Frau war einfach nur begeistert. Beide Tiere waren verletzt gefunden worden und nun nicht mehr fähig, freigelassen zu werden. Mich hat das eher traurig gestimmt, sie waren keine Wildtiere mehr. In der Etoscha fuhr ich im eigenen 4×4 und konnte ebenso ein paar recht gelungene Aufnahmen machen. Doch auch hier zeigte sich bereits ein “Übertourismus”. Ich war vor den Bussen da und blieb auch noch, nachdem sie wieder weg waren – Tagestourismus in Masse. Viele von denen warteten in Schlange bis zur Möglichkeit an das Wasserloch zu fahren und manövrierten knapp aneinander vorbei. Beim kurzen Fotostopp ließen sie die Motoren laufen – die Aircond sollte ja weiter die Menschen kühlen. Durch geschlossene und zumeist getönte Scheiben wurden dann diese unvergesslichen Eindrücke festgehalten. Ich will nicht in Abrede stellen, dass die Menschen dies als besonders schön empfanden, obwohl einige schliefen – es wahr wohl eine lange Anfahrt. Doch wer regelt die Menge und Intensität des Besuchens dessen was so fragile ist, wie Natur und Tiere? Ich hätte auch ein “NEIN” akzeptiert, hätte es eine bestimmte Beschränkung zur Einfahrt gegeben. Dennoch, es war das erste Mal Afrika und mein Traum war – Natur und Tiere. Karges und trockenes Land und die Fauna – ich würde es gern noch einmal so machen. Mit dem Offroader durch Namibia. Viele Grüsse, Driftwood
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@rooikat , was für eine Geschichte, deine Geschichte. Und was für berührende Aufnahmen, trotz des Schicksals der Jungtiere, Rooikat! Wenn es mein Job, die Zeit oder andere Umstände erlaubt hätten, wäre ich sicherlich ein Weltenbummler geworden und vielleicht wäre die Fürsorge um Tiere auch bei mir ein Teil des Lebens geworden. Somit “muss” ich mich auf die Erinnerungen meiner Reisen beschränken und ggf darüber schreiben. Und, – ich tue es sehr gern, da ich nun weiß, was Wort und Bild bezwecken können, nebst Erinnerungen Anderer, wie dich. Dir eine schöne und sonnige Osterzeit. Viele Grüsse, Driftwood
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@Syringia , na ich sehe das so – Bauchmuskeltraining mit 8Kg mobilem Gewicht. Es gibt ganz sicher Schlimmeres, liebe Syringia
. Ich kenne es bestens – wenn ein Tier, wie mein Kater etwas möchte, nein will – dann mit einer liebenswürdigen Eindringlichkeit, dass man(n) einfach nicht widerstehen kann. LG Driftwood
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@Syringia , er hatte unlängst eine Announce aufgeben wollen, und bat mich, sie einmal Korrektur zu lesen: junggebliebener Kater “Tigger”, 18 1/2 Jahre, 5,4kg sucht auf diesem Schleichwege eine schnurrige Mietze, egal ob blond; braun oder mehrfarbig zwecks gemeinsamen Kuscheln und Schnuffeln. Gern auch überall, nur nicht in der Wanne. Sie sollte Fisch, Huhn, Rind sowie Schlagsahne mögen und gern auch mal in milden Nächten unter Sträucher mit mir Schnurren wollen. Ich würde dich auf allen 4 Pfoten tragen.
Wir sprachen darüber – so von Mann zu Mann und er ließ es sein. Es gibt hier in der Umgebung genug Vierfüssler, sogar mit Eigenheim. Damit bleibt mir unerwarteter Besuch erspart.
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@rooikat solche Erinnerungen sind beneidenswert und unbezahlbar!
Ich kann nur mit zwei Katern dienen, die mir in Afrika zugelaufen sind. D. h. der zweite wohnte in dem Haus, in das ich einzog. Die Vorgänger hatten ihn einfach da gelassen. Der noch nicht ausgewachsene Kater war hocherfreut, dass “sein” Haus wieder bezogen wurde, stellte sich auf die Terrasse und ließ sich bereitwillig alle Zecken aus dem Fell klauben. Er selbst konnte das offensichtlich noch niht und war übersät damit. Als ich zurück nach D. ging, blieb er zwei Jahre bei meiner Nachfolgerin. Die wurde wegen des Bürgerkrieges in Kinshasa (1991) nach D. ausgeflogen und musste ihn sechs Monate allein lassen. Danach musste er aufgepäppelt werden. Als sie nach D. zurück ging, war ich zum Glück hier wieder in einer Wohnung und im Beruf, sodass sie ihn mir mitbringen konnte. Als ich bei ihr übernachtete, um ihn abzuholen, schlief Fritz auf meinen Füßen.
Aber auch Schlitzohr (der Name stammte nicht von mir) hatte feste Vorstellungen davon, wann ich zu Bett zu gehen hatte. Sie legte sich dann quer über meine Papiere auf meinem Schreibtisch.@Driftwood Touristen, die sich in Autos um ein Löwenrudel scharen, kann ich schon von 1985? aus Kenia berichten. Abstoßend! Dann schon lieber im eigenen Auto durch Niokolo Koba (Senegal), wo man nur mit sehr viel Glück auf Löwen und Elefanten trifft. Bei beiden Besuchen habe ich trotzdem beide gesehen.
Mondin
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@rooikat Dann sind Deine Erlebnisse im Gegensatz zu meinen ja noch ziemlich frisch! Wie oft und wie lange warst Du dort auf der Farm? Einen Geparden groß zu ziehen, dauert ja nicht nur ein paar Wochen.
Ich war beruflich 2,5 Jahre im Senegal und 4 Jahre in Kinshasa. Beides Entwicklungshilfe Projekte. Die Deutschen lieferten die Ausrüstung und jemand musste sie daran anlernen. Im Senegal ein Krankenhauslabor und in Kin zwei Blutbanken. Das hieß damals (1987), eine Blutbank aufzubauen. Konserven in Reserve gab es keine und Blut wurde von Verwandten erst abgnommen, wenn es schon sehr eilig war. Da war keine Zeit mehr für AIDS-Teste und andere vorbeugenden Untersuchungen des Blutes. Wir haben dann die Konserven in der BB auf Aids, Malaria, Hepatitis, etc. untersucht, aber auch eng mit den Franzosen und Amerikanern zusammen gearbeitet, die dort reine AIDS-Forschungsprojekte hatten.
Kin war auch damals schon sehr groß, die Wege zwischen unserem Wohnort, dem Büro und den beiden Blutbanken ziemlich weit. Da blieb in der Woche keine Zeit, raus zu fahren. Ich habe immer gern Deutsche beherbergt, die irgendwo auf dem Land wohnten und in Kin zu tun hatten. Die habe ich dann auch besucht und bin auf diese Weise ein bisschen rum gekommen. Mit deutschen Brückenbauern bin ich von Kindu nach Kisangani gefahren – eine Fernstrecke – aber nur ein ausgefahrener nasser Urwaldweg. 2x saßen wir so fest, dass wir uns mit der angebrachten Winde rausholen mussten. 1x saß vor uns jemand fest, den wir erst auf Seite gezogen haben, dann sind wir durch das Schlammloch gefahren und haben ihn dann auch aus dem Schlamm zogen. Die Fähren fuhren nur, wenn jemand Benzin brachte (hatten wir dabei) und eine Fähre war seit zwei Tagen blockiert, weil ein auffahrender Lastwagen von den Planken (für die Auffahrt) gerutscht war. Wir mussten dann nur noch 4 Stunden warten bis ein Kranwagen kam. Gegen Ende meines Aufenthalts war es noch zusätzlich unsicherer, weil immer schon mal der Bürgerkrieg (Beginn August? 1991) hier oder da seine Scharmützel voran schickte. Unsere Chauffeure hatten Anweisung, bei jedem Menschenauflauf sofort umzudrehen. Aber schon vorher war es so unsicher, dass ich nur 1x eine Überlandreise allein gemacht habe und mit meinem Chef vorher alle Sicherungsmaßnahmen durchgesprochen habe.
Im Senegal war das enspannt. Ich bin sehr viel allein auf Pisten unterwegs gewesen, allerdings auch mit genug Trinkwasser, Notration, einem Klappspaten, Matten, die man unter die Räder legen konnte, falls man im Sand feststak. Dort war unser Krankenhaus außerhalb der Stadt. Habs mir vor kurzem in Internet angesehen – rundum bebaut und wo man zu unserer Zeit schon bolzte, ein Sportplatz.
Tempi passati! Aber shöne Erinnerungen.Mondin
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