Schreibfreunde
Öffentlich / Hobby & Freizeit
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Gibt’s noch mehr Foristen hier, die – wie ich – in Ihrer Freizeit schreiben? Ich würde hier gern über Selbstverfasstes reden, Ideen entwickeln oder auch einfach nur mal “lesen”. Schreibst du gerne Geschichten? Lass uns daran teilhaben.
Der Fremde im Schaukelstuhl
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Der Fremde im Schaukelstuhl
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Hey happyday – you made my day! Eine, nicht nur vom Inhalt her sondern auch vom Spannungsbogen, äußerst gelungene Story! Zudem ist sie wahr und entbehrt nicht einer gewissen tragischen Komik. Wirklich sehr gelungen!!! Danke, dass du uns so laaaang unterhalten hast – und, die Story wirkt nach. Viele Grüsse, Driftwood.
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@Driftwood danke dir von Herzen für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass du dich gut unterhalten gefühlt hast…Nach meinem Dienst habe ich erstmal einen großen Blumenstrauß besorgt, um den Nachbarn nochmals zu danken…- Morgen werde ich noch davon erzählen, was dieses Erlebnis für mich für “verrückte” Folgen hatte. Also, du kannst neugierig bleiben…
Viele Grüße von happyday
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Haaaaach,@happyday …
Köstlich
“die besten Geschichten schreibt das Leben”..da ist was dran!
Du aber hast uns auch bestens unterhalten und in Spannung gehalten-danke dafür.
Aber wie das Leben oft so kurios spielt, daß er nun auch noch in deine Praxis kam !
Da bin ich ja gespannt, was morgen noch kommt…..als “Nachwehen”
L.G. Momo
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@Driftwood und @all von euch Lesern…Hier kommt die “Auswirkung”…
Das Erlebnis mit dem Fremden im Schaukelstuhl hinterließ einige Spuren in meinem Verhalten.
Eine ganze Weile überprüfte ich ständig die Wohnungstür, wenn mein Sohn nicht daheim war. Wenn er sonnabends früh zur Schule ging, bat ich ihn jeweils, die Tür von außen abzuschließen. Mit dieser Idee brachte ich mich an einem Sonnabend in wirkliche Schwierigkeit. Doch der Reihe nach…
An einem Freitag musste ich nach dem Dienst noch zur Fortbildung fahren. Endlich wieder daheim, fand ich direkt vor mein Hauseingang eine Parklücke und war erleichtert, dass der lange Tag vorüber ging. Ich packte die Einkaufstaschen aus meinem “Charlie”, dem Trabant, schloss ab und klingelte…Mein Sohn erschien auf dem Balkon und ich zeigte auf die Taschen. Das sollte heißen, bitte hilf mir tragen. Die fünf Etagen waren ab und zu eine Herausforderung für mich, wenn ich voll bepackt war.
Völlig vergessen hatte ich, dass ich meine Schlüssel ins Handschuhfach gelegt hatte. Nie zuvor und auch nie wieder danach hatte ich dort meine Schlüssel platziert.
Am Sonnabend hatte ich mal wieder Wochenenddienst in der Klinik. Noch vor mir verließ mein Sohn die Wohnung und schloss von außen die Tür zu…In diesem Moment, als ich den Schlüssel hörte, wusste ich es. Ich war in der Wohnung eingesperrt.
Blitzartig erinnerte ich mich, dass ich meine Schlüssel am Abend davor im Handschuhfach von “Charlie” vergessen hatte. Wie nur kam ich auf die Idee, die Schlüssel ins Handschuhfach zu legen?Wie komme ich aus der Wohnung und zum Dienst ? Es war die Zeit, als ich noch kein Telefon hatte.- Vom Balkon aus in der fünften Etage irgend einem Fremden, der unten vorbei ging, mein Problem zu erklären? Die Idee verwarf ich sofort wieder.
Doch der Balkon… Da hatte ich die Idee, die mich aus meiner Lage retten konnte. Der Balkon meiner Nachbarn und mein Balkon hatten eine gemeinsame Zwischenwand. Und diese war defekt. Wir hatte in Absprache miteinander eine dünne Holzplatte davor gestellt.
So kroch ich durch das Loch auf den Balkon der Nachbarn und klopfte an die Balkontür. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich in der Wohnung etwas tat. Was ich dann sah, das brauchte meine ganze Konzentration, um nicht schallend zu lachen.
Mein Nachbar stand mit langen, weißen Unterhosen, nacktem Oberkörper und dicht gedrängt an Herrchen war sein Dalmatiner. Beide schaute nach, wer früh morgens auf dem Balkon stand. Als mein Nachbar sah, dass ich es war, ließ er mich erst mal in die Wohnung und wollte gleich Kaffee kochen…Ich zeigte ihm meinen Autoschlüssel, den ich die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte, stürmte aus seiner Wohnungstür und die Treppen hinunter.
Dann habe ich erst mal gefrühstückt und bin pünktlich zum Dienst erschienen.
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Na, dass war ja eine Odyssee happayday! Ich habe garnicht gewußt, dass es auch Balkons gab, die es ermöglichen konnten, zum Nachbar zu gelangen. Damals, in einem anderen Leben habe ich auch “die Spur der Steine” in Berlin hinterlassen. Sie hießen, Kindergartenbau, WBS70, Q3A. Eine nicht immer spannende und reibungslose Zeit auf dem Bau. Aber das ist Geschichte. Deine Geschichte allerdings liest sich wie eine Szene aus einem Film mit dem Titel “Mieter in Action – ein ganz normaler Tag”. Ich bin sicher, du hast diese Wohnung nicht mehr oder zumindest eine andere Tür, wenigstens aber ein Handy. Ganz sicher aber fehlt dir dein Trabbi dieser Tage nicht mehr, oder? Der Fremde im Schaukelstuhl – was für eine ungewöhnliche story, die sicher nicht Jeder/Jede so gemeistert hätte. Liebe Grüsse, Driftwood
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@happyday herrlich deine Geschichte…..
und es bewahrheitet sich der Spruch: ” man trifft sich immer zweimal im Leben”
und ich hätte gedacht, es sei jemand aus dem Nebenhaus, gleiche Etage….das ist doch in Marzahn nicht nur einmal passiert, weil die Häuser und die Eingänge anfangs alle gleich aussahen-bis die Mieter clecer waren und die Häuser oder Eingänge bemalten.
Übrigens kann ich das mit meiner Nachbarin auch..Neubau 1996 mit 8m Balkon , rechts Trennwand zum Nachbarn leichte Trennwand, weil Nachbarhaus…aber links zu meiner Nachbarin eine Glaswand, die man abschrauben kann. Wir haben nur beide unsere Pflanzkästen davor stehen. Außerdem ist die Brüstung so breit, daß schwindelfreie Handwerker auch so, ohne Öffnung das Haus entlang über die Brüstung laufen.
Momo
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