Schreibfreunde
Öffentlich / Hobby & Freizeit
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Gibt’s noch mehr Foristen hier, die – wie ich – in Ihrer Freizeit schreiben? Ich würde hier gern über Selbstverfasstes reden, Ideen entwickeln oder auch einfach nur mal “lesen”. Schreibst du gerne Geschichten? Lass uns daran teilhaben.
Das etwas andere Bali - nur ein paar Gedanken
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Das etwas andere Bali - nur ein paar Gedanken
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Liebe Schreiberlinge und Leser,
vor ein paar Jahren war ich dienstlich auf Bali – es gibt sicher weniger schöne Ecken auf dieser Welt. Bali übte eine besondere Magie auf mich aus, bei jeder Reise. Ja, man könnte sagen, Bali hat mich verändert. Es ist das etwas andere Bali, von dem ich kurz berichten möchte.
Euch erwartet keine Geschichte, mit einem Anfang oder einem Schluss. Es sind Gedanken, die ich zumeist am Abend zu Papier brachte, geprägt durch das Momentum der Begegnungen mit den Menschen. Komplettiert durch eigene Fotos.
Ich würde mich freuen, wenn ich euch ein Stück mitnehmen kann.
Indonesien, mit seinen 17.508 Inseln, ist weltgrößter Inselstaat, doch nur etwa 6050 davon sind bewohnt, von ca 240 Mio Menschen.
360 verschiedene Völker, zumeist malaiischer Herkunft sind zu nahezu 90 Prozent Muslime. Knapp zwei Prozent folgen dem Hinduismus.
Auf Bali leben ca 4,5 Mio Menschen, über 90 Prozent leben die Hindu-Dharma Religion. In ihr ist der Kosmos, all die sichtbar täglichen und unsichtbaren Dinge, – ein geordnetes Ganzes. Dieses Weltgesetz beschreibt die natürliche und sittliche Ordnung, beinhaltet die Richtlinien für Recht, Gesetz, Pflicht, Sitte, Ordnung und die ethnisch religiöse Verpflichtung eines jeden Wesens, sich so zu verhalten, wie es seinem Platz in der Welt entspricht.
Jedes Haus auf Bali besitzt einen Tempel, selbst wenn er nur bescheiden wirkt und ist Sinnbild dieser Lebensweise, der man täglich mehrmals opfert.
Wir lieben Zahlen, Fakten und multimediale Meinungsbildung.
Jetzt vergiss, was du gelesen hast und schau in ihr Gesicht.
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Wir fliegen bis ans Ende der Welt, so meinen wir.
Wollen dem Alltag entfliehen, Länder und Menschen kennen lernen.
Dabei schauen wir auf die Uhr, suchen nach Abenteuern, dem Besonderen und haben so unsere Erwartungen. Und zwischen all dem, was wir dann konsumieren übersehen wir leicht die ganz normalen, gewöhnlichen Dinge.
Dieses Ende der Welt könnte dein innerer Anfang sein, lass es einfach zu.
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Taxis, Motorräder, Kleinbusse und ein endloser Strom Reisender.
Übervölkert liegt der Puri Saren Palace an einer kollabierenden Kreuzung inmitten Ubuds. In der Hitze des alten Tages pausieren geplagte Europäer auf heiligem Grund, posieren gut gelaunte Asiaten vor steinernen Göttern, gestikulieren Reiseleiter um ihre Menge anvertrauter Konsumenten.
Hier fand ich sie, die Opfergaben ordnend, ganz darauf bedacht, dieses Heiligtum – heilig zu halten.
Während des kurzen Moments meiner Aufnahme, stand ich der Menge im Wege – sie indes, blieb beinahe unbemerkt.
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Models die keine sind.
In den Hauptstraßen von Ubud wälzt sich das touristische Leben entlang handwerklicher Künste.
Ein schmaler Grad zwischen Kunst und kitsch; zwischen Tradition und Trash.
Verlasse sie und finde eine Gelegenheit für das wahre Leben.
Lass es zu, dass Menschen dir begegnen, ohne auf dich gewartet zu haben.
Lass es zu, dass sie dir einen Moment ihres Lebens gewähren, so wie ihr Leben ist.
Lass es einfach zu.
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Die Motoren verstummten, hecktisches Klicken der Anschnallgurte, jeder wollte nur noch raus. Sonne, Urlaub, sich verwöhnen lassen.
Die Insel der Götter ist wie geschaffen dafür. Nicht mein erstes Mal, auch wenn es kein Urlaub war. Erinnerungen begleiten mich auf dem Weg über die Insel, nach Ubud. Vieles war noch da, und doch anders.
Zog mich zurück, ging durch enge Gasse, fern der Läden für Jedermann. Es wurde nun, wie ich es kannte.
In einem offenen, halbdunklen Raum sah ich sie, saß nur so da.
Schaute auf, bedeutete mir, dass ich es darf, schloss wieder die Augen und war in ihrer Welt.
Ich war angekommen, auf Bali, der Insel einzigartiger Menschen mit ihren Göttern
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Alltag im Amandari Resort
Es gibt viele Orte auf der Welt, an denen man die “Seele baumeln” lassen kann. Entspannen und loslassen vom Alltag – einfach mal nichts tun. Das Amandari liegt etwas außerhalb von Ubud und oberhalb eines dicht bewaldeten Tals, das der Fluss geformt hat. Steigt man in die Geschichte dieser Gegend ein, stellt sich heraus, dass ein Weg quer durch diese Anlage führt. Über alte steinerne Stufen gelangt man ins Tal. Dort, inmitten des Regenwaldes, bemoost und sehr betagt, krönt ein Schrein diese heilige Stätte.
An bestimmten Festtagen im Jahr durchzieht eine festliche Prozession diese Anlage. Wer Glück hat, kann es erleben.
Geopfert wird den Göttern aber täglich – still und bescheiden auf einem Weg, den es schon immer gab, lange vor dem Resort.
Hab`s erlebt und genossen.
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Ein letzter Morgen im Reis
Saß mit Menschen, aß Reis und trank mit ihnen – alles ohne Lügen,
sie ließen mich gestern Abend in sich hinein sehen,
als der Morgen kam und lichte Nebel stiegen,
entschied ich mich, allein durch ihre Reisfelder zu gehen.
Dachte an die alte Welt, mit ihrem Rhythmus und der Zeit,
an die Tugenden, die manchmal weh tun, doch ist man stets bereit,
diese Welt immer neu zu formen und zu erfinden,
alles Wertvolle zu nutzen und an sich zu binden.
Wie sich Dinge ändern, Sichtweisen verschieben,
von diesem Feld aus gesehen,
still war der Morgen und schön,
doch ich muss weiter gehen.
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@Driftwood , herzlichen Dank für deinen Einblick in ein Land, das du den Lesern fernab vom vom Tourismus nahe bringst.
Vergleichbar ist sicher der falsche Ausdruck, verwende ihn nun doch im Zusammenhang mit einem Tagesausflug von Kiew nach Georgien 1988, als es dort schon gewaltig militärisch “grummelte”. Selbst als “gelernter” DDR-Bürger war ich erschrocken über die Armut einerseits und fast beschämt über die Gastfreundschaft andererseits.
Mit meinem Reisebegleiter Tommy, dem Schweden, hatte ich später auch in dieser Hinsicht Glück, dass er organisierte Reisen gar nicht mochte. So waren meine Reiseerlebnisse mit ihm jedesmal etwas Besonderes.
LG happy
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@happyday einen privaten Reiseleiter zu haben ist schon etwas ganz Besonderes, liebe happyday. Nicht ganz so privat und doch nicht minder interessant waren meine Tätigkeiten in diesem Bezug. Und irgendwie war es auch erstaunlich zu sehen, wie Menschen, selbst bei kleinen Dingen auf Reisen, die Lösung beim “Verantwortlichen” suchen. Ich war auch bemüht worden, einen zweiten Föhn für die Damen im Twin sharing room zu organisieren. Wir wohnten in einem 5 Sterne Kasten in Sydney! Es war eine, der noch harmlosen Herausforderungen….
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@Driftwood , jetzt hast du ein breites Grinsen auf mein Gesicht gebracht, wenn ich sie vor meinem geistigen Auge sehe, die Damen…Obwohl es mancher von meinem Beruf her anders vermutet, bin ich überwiegend eher Camping gemäß auf meinen Reisen unterwegs gewesen. Die Zeit mit Tommy, da waren wir beide in den Entscheidungen gleichberechtigt. Er kannte sich in Skandinavien aus, und ich habe ihm Deutschland von Nord bis Süd gezeigt. Am Ende siegte jeweils die sinnvollere Entscheidung…
Wie sag doch nochmal die Knef: “Aber schön war es doch…”
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