Ich habe einen
großen Garten geerbt, mit knapp 40 Obstbäumen, Gewächshaus usw. 3400 qm. Am
Waldrand. Dort lebte meine Oma (väterlich) bis ein halbes Jahr vor ihrem Tod, in
1977, ohne fließend Wasser und Strom in einem Holzhaus am Waldrand.
Eines Tages,
Ende 1973, da sagte mein Vater zu mir, dass ich meinen ersten Baum
pflanzen solle. Er wollte den alten Walnussbaum an einer günstigeren
Stelle durch einen neuen ersetzen.
Er bat mich, im
Schuppen einen Spaten zu holen und ein kreisrundes Loch an einer
bestimmten Stelle zu graben. Dann gab er mir 2 Walnüsse, die ich
dort hinein legen sollte und dann frische Erde drauf und ein kleines
Zäunchen um die Stelle, damit wir sie im Frühlung wieder erkennen.
Es waren beide
Pflanzen aufgegangen und nach zwei oder drei Jahren nahmen wir eine
Pfanze weg. Es wuchs ein sehr schöner Baum, der heute so hoch ist
wie ein drei bis vierstöckiges Haus.
Etwa 30 Jahre
nach der Pflanzung erzählte mein Vater mir folgende Geschichte:
Sein
Schwiegervater, mein anderer Opa, war von der Feldarbeit zurück
gekommen (er war Bauer) und hatte starke Schmerzen, kam in die Klinik
und starb dort nach 3 Tagen mit nur 63 Jahren an bisher unerkanntem
Blasenkrebs.
Als nach seinem
Tod mein Vater und meine Mutter das Zimmer von Opa in der Klinik
betraten, um den Kleiderschrank leer zu räumen, da fanden beide noch
Opas Kutte, mit der er vom Feld gekommen war.
In einer
Seitentasche hatte er ein wenig Rest Nahrungsproviant für die
Feldarbeit liegen.
Zwei Walnüsse.