Bitter tut gut – gerade jetzt!
Es klingt paradox, doch tatsächlich haben Bitterstoffe in Lebensmitteln auf uns meistens eine positive Wirkung. Einerseits warnen uns die Bitter-Rezeptoren auf der Zunge vor gefährlichen Stoffen. Andererseits können wir uns dadurch einen Schutzmechanismus zunutze machen, den der Körper im Lauf der Evolution trainiert hat: Bitterstoffe regen an, Magensäure zu bilden, und die wirkt gegen Entzündungen.
Bitter hilft nach dem Essen. Vermutlich liegt es an der guten Wirkung des bitteren Koffeins, dass sich nach einem Menü der Espresso etabliert hat. Ähnlich gut tun Kräutertee oder „Kräuterlikör“, der klassische Digestif überhaupt, auch „Magenbitter“ genannt. Ein Griff in die Hausbar ist ebenfalls zu empfehlen: Tonic Water enthält Chinin und schmeckt pur bitter – das schützt gegen Entzündungen.
Bitter ist gut gegen Übergewicht. Vor allem bitteres Olivenöl mit den Stoffen Oleuropein und Oleocanthal regt Leber und Bauchspeicheldrüse an und senkt die Blutzuckerwerte. Ein paar Löffel Olivenöl täglich, und wir haben seltener Heißhunger auf Süßes.
Bittergemüse wirkt fast wie Medizin: Chicorée und Radicchio enthalten Intybin, das die Verdauung anregt, dazu Vitamin A, C, Folsäure und Eisen. Löwenzahn ist reich an bitterem Taraxacin, was verdauungs- und stoffwechselfördernde Eigenschaften hat. Bei Rucola sind es Senföl-Glykoside, die eine ähnliche Wirkung haben – kleinere Bitterdinger sind wieder bitter als große. Fenchel enthält sehr viel Vitamin C und Menthol-Öl – gut für die Bronchien. Gerade das süß-säuerliche Fenchelgrün zeigt: Der Körper liebt Bitteres!
Zutaten für 4 Personen
Nocken:
- 250 ml Gemüsebrühe
 
- 50 ml Milch
 
- 50 g Butter
 
- 100 g Polentagrieß
 
- 75 g frisch geriebener Parmesan
 
- 1 Ei
 
- 1 EL Olivenöl zum Backen
 
Linsen:
- 100 g braune Berglinsen
 
- 1 Schalotte
 
- 1 EL Pflanzenöl
 
- 1–2 EL Zucker
 
- 150 ml roter Portwein
 
- 50 g kalte Butter
 
- 1 EL alter süßer Balsamessig
 
Salat:
- 120 g gemischte Bittersalate (z.B. Radicchio, Frisée, Rucola, Löwenzahn, Chicorée)
 
- 2 EL Weißweinessig
 
- 1 TL Senf
 
- 3–4 EL Traubenkernöl
 
- Salz
 
- schwarzer Pfeffer aus der Mühle
 
Zubereitung:
- Für die Nocken Brühe mit Milch und Butter in einem Topf aufkochen. Polenta einstreuen. Hitze auf die niedrigste Stufe stellen und das Ganze zugedeckt 6–8 Minuten quellen lassen. Anschließend den Topf vom Herd nehmen, dann zuerst den Parmesan, anschließend das Ei unterrühren.
 
- Aus der Masse mit 2 Esslöffeln Nocken formen und diese zugedeckt bis zur weiteren Verwendung kalt stellen.
 
- Linsen in kochendem Wasser nach Packungsangaben weich garen. Anschließend abgießen. Schalotte schälen, fein würfeln, in heißem Öl anschwitzen, dann zunächst mit etwas Zucker bestreuen und schmelzen lassen, danach mit Portwein ablöschen. Linsen hinzufügen, Flüssigkeit um die Hälfte einkochen lassen. Topf vom Herd ziehen, kalte Butter und Balsamico unterrühren, alles mit Salz, Pfeffer abschmecken.
 
- Bittersalate putzen, zupfen oder in Stücke schneiden, waschen und trocken schleudern. Essig, Senf, Brühe und Öl zu einer Vinaigrette anrühren und damit die Bittersalate anmachen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
 
- Polenta-Nocken in einer beschichteten Pfanne in heißem Olivenöl goldbraun backen. Linsen mit je 3 Nocken in die Mitte der Teller platzieren, Salat außen herum verteilen.
 
		
		
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