Gingko Biloba: Der Fächerblattbaum und die Bedeutung für das Gehirn

Gingko Biloba
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Der Gingko Biloba, ein Baum mit einer beispiellosen Geschichte und außergewöhnlichen Eigenschaften, spielt eine bedeutende Rolle in der modernen Apotheke. Dieser Artikel beleuchtet seine Ursprünge, botanischen Merkmale, medizinische Anwendung und kulturelle Bedeutung.

Geschichtliche Entwicklung des Gingko Biloba

Die Geschichte des Gingko Biloba ist faszinierend und reicht weit zurück. Ursprünglich aus China stammend, wo er als "Yin Xing" bekannt war, nimmt der Gingko eine besondere Stellung in der Botanik ein. Seine Geschichte in China ist eng mit der traditionellen Kultur und Medizin verwoben, wobei der Baum sowohl für seine ästhetischen als auch für seine heilenden Eigenschaften geschätzt wurde.

Im 18. Jahrhundert erlebte der Gingko durch holländische Seefahrer eine Art Renaissance. Diese Seefahrer waren es, die den Baum aus Asien nach Europa brachten, wo er schnell an Beliebtheit als Zierbaum gewann. Die Einführung des Gingkos in Europa markierte den Beginn seiner globalen Verbreitung. In europäischen Gärten und später in anderen Teilen der Welt fand der Baum einen neuen Lebensraum, in dem er gedeihen konnte.

Die Einzigartigkeit des Gingkos als Überlebenskünstler und sein Status als "lebendes Fossil" verstärken seine historische und botanische Bedeutung. Der Gingko ist der letzte Überlebende einer uralten Pflanzengattung, die bis in die Erdmittelzeit zurückreicht, eine Zeit, in der die Dinosaurier die Erde beherrschten. Diese lange Geschichte macht den Baum zu einem lebenden Zeugnis vergangener Erdzeitalter.

Nicht zuletzt spielte der Gingko eine bedeutende Rolle in der westlichen Kultur und Literatur. Johann Wolfgang von Goethe, war von der Ästhetik des Gingkos tief beeindruckt. Seine Bewunderung für den Baum drückte er in seinem Gedicht "Ginkgo biloba" aus, das er in einem Liebesbrief an Marianne von Willemer im Jahr 1815 verfasste. Dieses Gedicht, das später im Band "West-östlicher Divan" veröffentlicht wurde, half dabei, den Gingko in der westlichen Welt als ein Symbol für Exotik und tiefe Bedeutung zu etablieren.

Durch diese vielfältigen historischen Verbindungen ist der Gingko Biloba mehr als nur ein Baum; er ist ein Symbol für Langlebigkeit, Anpassungsfähigkeit und eine Brücke zwischen verschiedenen Kulturen und Zeitaltern.

Botanische Betrachtung des Fächerblattbaums

Die Blätter des Fächerblattbaums präsentieren sich als mittelgrün, matt und von ledriger Beschaffenheit, mit einer charakteristischen fächerartigen Form. Im Herbst verwandelt sich das Blattwerk in ein strahlendes Goldgelb. Als Mitglied der Ginkgoopsida bildet er eine eigene Gruppe in der Pflanzenwelt. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Anpassungsfähigkeit hat der Gingko über 250 Millionen Jahre und diverse Eiszeiten hinweg überlebt. Gingkobäume erreichen Höhen zwischen 35 und 40 Metern und können ein Alter von 1000 bis 2000 Jahren erlangen. Der Beiname „biloba“ bezieht sich auf die langstieligen, zweigeteilten Blätter des Baumes, deren fächerähnliche Gestalt charakteristisch ist.

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Gingko Biloba in der traditionellen Medizin

Seit Jahrhunderten wird der Gingko in der traditionellen chinesischen Medizin für seine heilenden Eigenschaften geschätzt. Seine Samen, Blätter und Wurzeln finden Anwendung bei Beschwerden wie Husten, Blaseninfektionen und Asthma.

Gingko Biloba in der modernen Apotheke

In der modernen Apotheke hat sich Gingko Biloba als ein Schlüsselelement in der Behandlung verschiedener Gesundheitsprobleme* etabliert. Seine Popularität verdankt er vor allem den wissenschaftlich nachgewiesenen Eigenschaften, die den Blutfluss fördern und die Gedächtnisleistung steigern*.

Extrakte aus Gingko-Blättern

Die Blätter des Gingko-Baums enthalten wertvolle Inhaltsstoffe, die bei der Herstellung von Arzneimitteln genutzt werden. Der wichtigste davon ist ein standardisierter Extrakt*, der als EGb 761 bekannt ist. Dieser Extrakt wird aus den getrockneten Blättern gewonnen und ist hochkonzentriert, wodurch er eine stärkere Wirksamkeit hat als der Rohstoff selbst.

Wirkungsweise

Gingko-Extrakte wirken durch die Verbesserung der Mikrozirkulation des Blutes im Gehirn, was zu einer besseren Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Gehirnzellen führt. Diese verbesserte Durchblutung unterstützt kognitive Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Gingko enthält Flavonoide und Terpenoide, die antioxidative Eigenschaften haben und so dazu beitragen, Zellen vor Schäden durch freie Radikale zu schützen.

Anwendungsgebiete

In der Apotheke findet man Gingko-Präparate* häufig in der Behandlung von Gedächtnisstörungen und Konzentrationsproblemen. Sie werden besonders für ältere Menschen empfohlen, die Anzeichen von kognitivem Abbau zeigen, wie es bei leichter bis mittelschwerer Demenz der Fall sein kann. Gingko wird auch zur Linderung von Schwindel und Tinnitus eingesetzt.

Dosierung und Anwendung

Die Wirksamkeit von Gingko-Präparaten hängt stark von der Qualität und Dosierung des Extrakts ab. In der Regel werden Tagesdosen von 120 bis 240 mg empfohlen, aufgeteilt in zwei oder drei Dosen über den Tag verteilt. Gingko-Präparate sollte man immer gemäß den Anweisungen des Herstellers oder eines Arztes einnehmen.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Obwohl Gingko im Allgemeinen als sicher gilt, können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Magenbeschwerden oder allergische Hautreaktionen auftreten. Es ist ratsam, Gingko nicht in Kombination mit Blutverdünnern einzunehmen, da es die Blutgerinnung beeinflussen kann.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Obwohl der Gingko generell als sicher gilt, ist es wichtig, seine möglichen Nebenwirkungen zu beachten. Eine Überdosierung kann gesundheitsschädlich sein, weshalb eine sachgemäße Anwendung von großer Bedeutung ist.

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Kommentare

  1. Meine Tochter hat mir einen Artikel zu GBL-Memory geschickt. Das soll ein neuer pflanzlicher Wirkstoff für das Gedächtnis sein. Es gibt auch eine Studie. Vielleicht könnte man darüber auch mal einen Artikel schreiben. Ich bin sicher, das könnte für viele interessant sein.