
Großeltern prägen viele Menschen durch ihre Fürsorge, Lebenserfahrung und Herzenswärme. Wer seine Zuneigung ausdrücken möchte, greift oft zu persönlichen Worten. Gedichte für Oma und Opa sind eine direkte Form, Dankbarkeit und Erinnerungen zu zeigen – zum Geburtstag, als Beilage zu einem Geschenk oder einfach nur so.
Im Folgenden finden Sie eine Sammlung klassischer und gemeinfreier Gedichte über Großeltern.
Die schönsten Gedichte über Großeltern
Großeltern hinterlassen Spuren im Leben – mit Zeit, Zuwendung und Geschichten. Die folgenden Gedichte fangen diese besondere Verbindung in klaren, einfühlsamen Versen ein.
„Großmutter“ – Volksgut
Großmutter sitzt im Lehnstuhl alt,
die Hände falten sich so bald.
Die Augen klar, das Haar schon weiß,
ihr Blick ist ruhig, ihr Wesen leis.
Sie spricht von Dingen lang verflogen,
von Zeiten, die durch Jahre zogen.
Und jedes Wort, das sanft erklingt,
ist wie ein Lied, das Heimat bringt.
„Opa“ – Volksgut
Opa steht am Gartenzaun,
schaut den Wolken nach im Blau’n.
Pfeife glimmt, der Wind ist weich,
seine Stirn von Falten reich.
Er kennt den Lauf von Stern und Zeit,
hat für alles seinen Rat bereit.
Wenn er spricht, dann hört man hin –
weil seine Worte still und tief sind drin.
„Die alte Frau“ – Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848)
Sie sitzt so still im Lehnstuhl dort,
als wäre sie aus einem andern Ort.
Die Jahre ziehn an ihr vorbei,
als sei sie längst schon sorgenfrei.
Der Enkel ruft, sie hebt die Hand,
als gäb sie ihm ihr ganzes Land.
Und schweigt, doch ihre Seele spricht –
in warmem, stillem, mildem Licht.
„Am Abend“ – Friedrich Rückert (1788–1866)
Der Tag, der ist vergangen,
die Nacht bricht leise ein,
die alten Herzen bangen
im schwachen Kerzenschein.
Doch ist da Trost im Alter,
der jungen Seele fremd,
und Ruh’ wie auf dem Falter,
der still das Leben kennt.
„Großmutterlied“ – Volksweise aus dem 19. Jahrhundert
Großmutter sitzt im Gartenhaus,
schaut auf den Weg, schaut in die Welt hinaus.
Ihre Nadeln klirren leis,
ihre Stimme klingt so weiß.
„Kind, pass auf, das Leben eilt,
und oft ist es nicht sanft, nicht mild.
Doch wer liebt und ehrlich bleibt,
dem wird die Zeit ein gutes Kleid.“
„Das alte Paar“ – Theodor Fontane (1819–1898)
Sie saßen Hand in Hand im Licht,
die Jahre schienen ihnen nicht.
Der eine sah dem andern an,
wie es begann und wie es rann.
Kein großes Wort, kein lauter Klang,
nur Stille, die durch Liebe sang.
Und jedes Lächeln, das da war,
blieb ewig jung, blieb wunderbar.
„Alte Hände“ – Volksgut
Alte Hände, stark und still,
tun nur das, was Liebe will.
Backen Brot, häkeln fein,
halten Kind und Herz daheim.
Wer sie küsst, der spürt die Zeit,
und ein Stück Geborgenheit.
Gedichte für Großeltern: Mehr als nur Worte
Traditionell oder frei gedichtet – ein Gedicht für Oma oder Opa zeigt Nähe, ohne viele Erklärungen. Diese Verse eignen sich für:
- Geburtstagskarten
- Familientreffen
- Danksagungen
- persönliche Geschenke
Schöne Sprüche und Zitate für Großeltern und Enkel
Wilhelm Busch (1832–1908)
"Ein Großvater erzählt gern zweimal: einmal für das Kind – und einmal für sich selbst."
Theodor Fontane (1819–1898)
"Nicht die Jahre in unserem Leben zählen, sondern das Leben in unseren Jahren."
Marie von Ebner-Eschenbach (1830–1916)
"Was die Großeltern erzählen, ist mehr als Geschichte – es ist erlebte Zeit."
Volksweisheit
"Omas Umarmung hält länger als jeder Winter."
Friedrich Rückert (1788–1866)
"Wer alt wird, ohne zu lieben, hat die Hälfte seines Lebens verloren."
Jean Paul (1763–1825)
"Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können."
Volksmund
"Ein Haus mit Großeltern ist ein Haus mit Herz."
Immanuel Kant (1724–1804)
"Allein ist der Mensch nur ein Teil – Familie macht ihn ganz."
Jeremias Gotthelf (1797–1854)
"Das Alter trägt Früchte, wo die Jugend gepflanzt hat."
Sprichwort aus Deutschland
"Großeltern sind wie Sterne – man sieht sie nicht immer, aber sie sind immer da."
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