Startseite › Foren › Politik - Zentrale › Zeitgeschichte
-
In dieser Sendung des ORF III wird interessantes, historisches Material zum Krieg Israels gegen die Hamas geliefert.
Warum können die Palästinenser sich nicht damit abfinden, dass die geschichtliche Entwicklung nur eine Zweistaatenlösung erlaubt?
Was soll den mit den israelischen Staatsbürgern geschehen, wenn es ihnen gelänge, den
Staat Israel zu vernichten?
Davon liest oder hört man überhaupt nichts.
- Dieser Beitrag wurde am vor 5 Monate, 1 Woche von Webra geändert.
-
@Webra Den Link kann ich nicht öffnen (ist auf ihrem Gerät nicht zugänglich) aber die Frage, was mit den israelischen Staatsbürgern geschehen soll, beantworten extremistischen Palästinenser eindeutig: sie sollen ins Meer gejagt werden.
Eine Zwei-Staaten-Lösung wird aber auch von Israel immer weniger gewollt, je mehr die orthodoxen Juden die Oberhand haben/gewinnen. Da die Orthodoxen Juden sich aus religiösen Gründen wesentlich schneller vermehren als säkulare Juden, rückt eine Lösung immer weiter in die Ferne. Die Be- und Zersiedlung des Westjordanlandes ist ein weiterer Hinderungsgrund. Israel hat alle Uno-Resolutionen in dieser Hinsicht ignoriert und da keine Sanktionen folgten, einfach weiter gemacht.
Als Israel und die PLO versuchten sich anzunähern (70er, Anfang 80er Jahre?), wurden auf beiden Seiten die Vertreter dieser Versuche von den eigenen Extremisten ermordet.
Ich habe den Eindruck, dass eine Lösung des Konfliktes heute in sehr weiter Ferne liegt. Aber vielleicht bringt gerade diese Ausweglosigkeit ja endlich beide Seiten zur Vernunft! viel Hoffnung darauf habe ich nicht.
Da ich in der Gegend mal kurz gelebt habe, habe ich auch viel darüber gelesen und das Facit gezogen, dass schon die Israeliten, genau wie heute die Israelis Konflikte zwischen orthodoxen und säkularen Juden hatten, die sie so schwächten, dass ein Gegner sie leicht besiegen konnte.
Mondin
-
Warum können die Palästinenser sich nicht damit abfinden, dass die
geschichtliche Entwicklung nur eine Zweistaatenlösung erlaubt? (Zitat @Webra)Sorry , entscheidender Irrtum:
1. die Palästinenser sind nicht DIE Araber, so, wie z.B. auch die Deutschen nicht DIE Europäer in Gesamtheit sind!
2. die Zweistaatenlösung wurde gemäß den Interessen anderer UN-Mitglieder verhindert*; am 29. November 1947 wurde abgestimmt über die Resolution 181 (II) mit den Vorschlägen des Mehrheitsplans zur Teilung des Landes – Gegen den Plan stimmten. Afghanistan, Ägypten, Griechenland, Indien, Iran, Irak, Jemen, Kuba, Libanon, Pakistan, Saudi-Arabien, Syrien und die Türkei.Neben der generellen
Ablehnung eines jüdischen Staates geschah dies mit der Begründung, der
Plan verletze die Rechte der Mehrheitsbevölkerung in Palästina, die zu
diesem Zeitpunkt mehrheitlich nicht-jüdischen Religionen angehörten.(Auszug aus:https://de.wikipedia.org/wiki/UN-Teilungsplan_f%C3%BCr_Pal%C3%A4stina
___________________________________________________________________________________Erste maßgebliche Palästinenser haben seit Mitte der 1970er Jahre Interesse an einer Zweistaatenlösung gezeigt (so insbesondere Said Hammami, der PLO-Vertreter in London).[5][6] Die palästinensische Führung hat das Konzept schließlich beim arabischen Gipfel 1982 im marokkanischen Fès aufgegriffen.[7] Dennoch hat Jassir Arafat Israel – vorerst nur indirekt – erst ab 1988 (Rede vor der UN-Vollversammlung vom 13. Dezember 1988) anerkannt.[8] 1989 erklärte Arafat sodann die PLO-Charta von 1964, in der zur Zerstörung des Staates Israel aufgerufen wurde,[9] für hinfällig. Und am 9. September 1993 schrieb Arafat als PLO-Vorsitzender an den damaligen israelischen Ministerpräsidenten Jitzchak Rabin
in einem historischen Brief: „Die PLO erkennt das Recht des Staates
Israel auf Existenz in Frieden und Sicherheit an. [Die PLO verzichtet]
auf Terror und jede andere Art von Gewalt.“ Im Gegenzug erkannte Rabin
„die PLO als die Vertretung des palästinensischen Volkes“ an.[10]
(Auszug aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Zweistaatenl%C3%B6sungNachtrag @Webra, das Video ist nur in Österreich verfügbar, anhand der Ankündigung kann ich nur vermuten*, dass die Vorgeschichte, die Ursachen ( erst vor Gründung Israels) keine Rolle spielen. Das wäre für eine Beurteilung fatal, die “Doku” verschiebt damit die Gewichtung, den tatsächlichen Hergang der Geschichte.
*” Kaum war der jüdische Staat geboren, entbrannte ein Krieg um das Territorium. Ein kriegeischer Konflikt nahm seinen Lauf, der bis heute nicht gelöst werden konnte….” (Zitat)
-
Eine Zweistaatenlösung wäre m.E. eine gute Lösung für die Israel gewesen, hätte Israel nicht versucht, die Palästinenser zu vertreiben. Ich will jetzt gar nicht auf die ganzen Einzelheiten eingehen, aber es ist zu lange versäumt worden, eine für alle gute Lösung zu finden. Herr Helmut Schmidt und Herr Franz Stern haben das sehr gut erkannt, wie hier in diesem Interview.
Die Fronten sind m.M.n. mittlerweile so verhärtet, dass es in naher Zukunft keinen Frieden geben wird. Die Frage, was mit den Israelis passieren wird, sollte die Hamas siegen, kann wahrscheinlich im Moment niemand beantworten. Umgekehrt kann ich mir nur vorstellen, dass Israel erst Ruhe geben wird, wenn die Palästinenser “ausgemerzt” sind. Das Leid auf beiden Seiten ist für mich fast unerträglich (selbes gilt für den Ukraine-Krieg und jeden anderen Krieg).
-
Die USA verstehen sich ja als Schutzmacht für Israel und geben dem Land viele Milliarden. Entsprechend ist ihr Einfluss, ich halte es z. B. für wahrscheinlich, dass durch den Druck der US-Regierung Israel mit der Hamas verhandelt/verhandeln muss, bes. um die Geiseln frei zu bekommen. Theoretisch könnten die USA Israel zur Zweistaatlichkeit zwingen, keine Gelder mehr liefern etc. Sie könnten sich mit China und Russland verständigen, auch einige arabische Länder könnte man für diesen Plan gewinnen (?) Dann wären natürlich immer noch die Palästinenser da, die dem Plan auch zustimmen müssten.
Wäre dies alles absurd, unmöglich, praktisch nicht umzusetzen? In der Politik gab es schon so viele Absurditäten…Die USA haben allerdings momentan auch viele innenpolitische Probleme und sind sich uneins.
-
Die Ursachen für den Konflikt in Palästina entstanden vor ca. 100 Jahren als Folge
des 1. Weltkrieges. Wie so oft in der Politik liegen in Problemlösungen gleichzeitig
die Wurzeln für die Entstehung neuer Probleme.
Der nicht abrufbare Link zu ORF III befasst sich mit den Ereignissen nach dem 2. Weltkrieg,
zu denen auch die illegale Einwanderung fast aller Holocaustüberlebenden nach Palästina gehört.
https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkerbundsmandat_f%C3%BCr_Pal%C3%A4stina
-
@Webra, bitte den von dir eingestellten Link nochmal genau lesen.
…Die gleichfalls stark zunehmende arabische Zuwanderung intensivierte die
Konflikte weiter. Gemäß einem amtlichen arabischen Bericht aus dem Jahr
1934 war die Zahl der von Frühjahr bis Sommer 1934 illegal
eingewanderten Palästinenser höher als die von der Mandatsverwaltung
genehmigten jüdische Zuwanderung, welche auf 42.359 festgesetzt war.[15]Es ist – und bleibt – ein seit 2000 Jahren bestehender Konflikt der drei Schriftreligionen, die diese Region als ihr heiliges Territorium beanspruchen.
-
In dem Link heißt es interessanterweise auch:
Der Völkerbund legitimierte das alliierte Übereinkommen von San Remo, indem er Britannien 1922 das Mandat für Palästina erteilte. Die genaue Definition des Mandats folgte bei dieser Gelegenheit.
Palästina umfasste demnach all jene Gebiete, aus denen später der Staat Israel hervorging, außerdem den Gazastreifen, das Westjordanland, Teile der Golanhöhen sowie das Königreich (Trans-)Jordanien. Nach Einschätzung des ersten neuzeitlichen Zensus vom Oktober 1922 bestand die Bevölkerung Palästinas (ohne die britischen Garnisonen und die Beduinen des südlichen Distriktes) aus 757.182 Menschen, davon waren 590.890 Muslime, 83.794 Juden, 73.024 Christen und 7.028 Drusen.[5] Herbert Louis Samuel, ehemaliger Post- und Innenminister im britischen Kabinett, wurde zum ersten Hochkommissar in Palästina ernannt.
[…………..]
Jüdische Einwanderung, arabischer WiderstandWährend der 1920er Jahre wanderten 100.000 jüdische und auch 6.000 nicht-jüdische Immigranten nach Palästina ein. Besonders die Einwanderung von 35.000 russischen Juden 1919 bis 1923 prägte das Land für lange Zeit. Von jüdischen Agenturen gekauftes Land wurde nur an Juden verpachtet, und das auch nur unter der Bedingung, dass es ausschließlich von jüdischen Arbeitern bestellt würde.
Anfangs stieß die jüdische Einwanderung nach Palästina nur auf wenig Widerstand bei nichtjüdischen Palästinensern. Seit der „dritten Alija“ (1919–1923) führte die stetig wachsende Einwanderung vornehmlich europäischer Juden jedoch zu kulturellen und politischen Spannungen,……
https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkerbundsmandat_f%C3%BCr_Pal%C3%A4stina
Es gibt keine Entschuldigung für Terror und Brutalität (von beiden Seiten!), erklärt aber m.E. auch die Ursachen des arabischen Widerstandes, u.a. auch:
David Ben-Gurion schrieb im Juni 1938 an die Exekutive der Jewish Agency: „Ich bin für Zwangsumsiedlung
[der Palästinenser]; darin sehe ich nichts Unmoralisches.“
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/David_Ben-Gurion#Israelische_Unabh%C3%A4ngigkeitIn der Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel heißt es:
….heute, am letzten Tage des britischen Mandats über Palästina, uns hier
eingefunden und verkünden hiermit kraft unseres natürlichen und
historischen Rechtes und aufgrund des Beschlusses der Vollversammlung
der Vereinten Nationen die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande
Israel – des Staates Israel…..Wo bleibt ein natürliches und historisches Recht der Palästinenser?
Ist es nicht anmaßend, wenn ein Volk – ich meine, eher eine die Politik bestimmende Religion – sich immer wieder betonend als “einzig auserwählt” über alle anderen erheben will?Der Konflikt hat sich verhärtet, geschürt von religiösen Fanatikern und auch von ausländischen Interessenten, die dort nichts zu suchen hatten. Ein generelles Problem.
-
rooikat: “Ist es nicht anmaßend, wenn ein Volk – ich meine, eher eine die Politik bestimmende Religion – sich immer wieder betonend als “einzig auserwählt” über alle anderen erheben will?”
Dies ist mMn einer der Gründe für den weltweit immer währenden offenen oder latent vorhandenen Antisemitismus. Ich denke aber – eine Erhebung/Befragung darüber kenne ich nicht – dass es viele Israelis gibt, die für eine Zweistaatenlösung wären und denen ein dauerhafter Frieden am Herzen liegt. Solange religiöse Fundamentalisten (für mich sind es schon Extremisten) die Politik entscheidend mitbestimmen, wird sich nichts ändern. Großenteils mitschuldig an der heutigen Situation sind leider die sich ehemals auch als auserwählt fühlenden deutschen “Herrenmenschen”. Ich hoffe nur, dass sich nicht eines Tages ein weltweiter Krieg um diese “heiligen” Gebiete entwickelt! Momentan sind Alle hilflos.
Sie müssen angemeldet sein, um zu antworten.