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     realo antwortete vor 10 Monate, 1 Woche 13 Teilnehmer · 31 Beiträge
  • Zoe

    Teilnehmer
    28. Dezember 2024 um 11:50

    Hospize und auch palliative Pflegedienste ermöglichen ein gutes Sterben. Es geht um ein gutes Sterben, das Ziel ist nicht, zum Überleben zu verhelfen. Wenn das Projekt des ASB dazu beiträgt, daß Menschen gut sterben können, dann ist das sehr schön.

    Ich weiß schon, wovon die Rede ist (@Wattfrau und @stadtwolf ).

  • realo

    Teilnehmer
    28. Dezember 2024 um 13:43

    Man muss nicht nur blind in Wehmut und Mitleid verfallen, wenn es um den Tod geht, man kann auch skeptisch hinterfragen, ob es nicht schlechtes Gewissen der Habenden ist, wenn sie unbedingt den Todeskandidaten, die ihr Leben verlieren werden, helfen und Wünsche erfüllen möchten. Wer erfüllt die Wünsche der vielen anderen Menschen? Ich will nicht die Initiative infrage stellen, ich will infrage stellen, ob ein schlechtes Gewissen dahinter ist. Ich erlebe es im Umgang mit Behinderten häufig, sie werden entweder diskriminiert oder mit ganz viel Hilfsbereitschaft auf ein Podest gehoben, wo sie nicht hingehören. Halte einen gesunden zwischenmenschlichen Umgang für die beste Methode, um zu lindern oder gar zu heilen, ohne besondere hervorhebende Betonung, aber auch mit Kritik nicht hinter dem Berg zu halten. Ja, die Filme über den Wünschewagen rühren an, ohne Frage, es ist die Erinnerung an den eigenen Tod.

  • Cocco

    Teilnehmer
    28. Dezember 2024 um 14:16

    …wer von sich auf andere schließt, muss natürlich vermuten, dass Hilfsbereitschaft auf schlechtem Gewissen beruht…

  • Wattfrau

    Teilnehmer
    28. Dezember 2024 um 14:57

    @Zoe

    Zoe, du hast es immer noch nicht verstanden. Es geht nicht um “ein gutes Sterben” ,

    sondern um ein einen letzten Erlebniswunsch.

  • Zoe

    Teilnehmer
    28. Dezember 2024 um 16:08

    Die Erfüllung eines letzten Erlebniswunsches gehört nicht zum guten Sterben dazu @Wattfrau ?

    @cocco , was soll Deine letzte Bemerkung zu realo?

    • Dieser Beitrag wurde vor 10 Monate, 1 Woche von  Zoe bearbeitet.
  • Cocco

    Teilnehmer
    28. Dezember 2024 um 16:36

    14:57 Wattfrau @Wattfrau, darin kann man Yossarian @Yossarian nur zustimmen, dass es wenig Sinn macht, über “Nichtverständnis” zu diskutieren..

    🖐😉LG

  • Carlinette

    Teilnehmer
    28. Dezember 2024 um 18:28

    Hallo liebe Leute, und danke schon mal dem @Stadtwolf für das interessante Thema!

    Also, so wie ich es aus Schulungen zum Ehrenamt im Altersheim kenne, geht es bei Besuchsdiensten (wie meinem) oder Angeboten wie Wünschewagen nicht um Pflege und Versorgung, sondern um Menschlichkeit. Ich finde das Angebot ganz toll. So wie ich es verstehe, darf selbst der todkranke Mensch sich mit seinen Wünschen und Sehnsüchten wahrgenommen fühlen. Da geht es gerade nicht um sein Sterben, sondern um sein Leben, genau jetzt, im kostbarsten Moment kurz vor dem Verlust dieses Lebens. Ich glaube, mein liebster Wunsch wäre auch: noch einmal ans Meer, die Wellen rauschen hören, und am besten die Füße ins Wasser!

    Die Zweifel an der Motivation von Helfern und Ehrenamtlichen, die realo hegt, kommen m.E. nicht von ungefähr, sondern beruhen auf Erfahrungswerten. Wer ehrenamtlich anderen Menschen helfen möchte, wird heutzutage möglichst in Schulungen dazu angehalten, sich mit der eigenen Motivation auseinanderzusetzen. Da können durchaus schräge Überzeugungen mitspielen. Wer sich dieser eigenen inneren Welt aber mutig genug stellt, findet dank der Schulungen, Supervisionen oder was sonst immer meist einen Weg zur offenherzigen, nicht mehr nur egoistisch motivierten Freude am Helfen.

    Einen gemütlichen Abend noch in die Runde!

  • realo

    Teilnehmer
    29. Dezember 2024 um 13:48

    Das ist ein großes Thema, Helfer, Helfersyndrom und falsche Helfer, das sprengt hier den Rahmen. In Anbetracht von Wünsche erfüllen für einen todkranken Menschen fallen mir die Worte, von Martin Luther sollen sie stammen, ein. ‘Wenn ich wüsste, dass morgen die Erde untergeht, würde ich heute einen Apfelbaum pflanzen.’

  • Zoe

    Teilnehmer
    29. Dezember 2024 um 14:09

    @stadtwolf : Erfüllt wird der letzte Wunsch von todkranken Hospizgästen.

    Aus dem Einleitungsbeitrag. Ob man diese Phase des Lebens unter die Überschrift ein “gutes Sterben” ermöglichen oder unter die Überschrift “Lebensbegleitung bis zum Schluß” stellt, macht in der Sache keinen Unterschied. Du @Wattfrau , weißt natürlich, was ich unter dem “guten Sterben” verstehe oder was man allgemein darunter verstehen kann. Ein Anderer, in diesem Fall, ich, hat nichts begriffen.

  • Zoe

    Teilnehmer
    29. Dezember 2024 um 14:32

    Eine Woche vor seinem Tod hat mein Mann eine Menge Granatäpfel und eine Menge Einmachgläser gekauft. Er hat die Granatäpfel entkernt und die Kerne oder das Fruchtfleisch -ich weiß es nicht mehr- in die Einmachgläser gefüllt, damit sie dort ziehen. Was es am Ende werden sollte, ich habe es vergessen. Es sollte ein Geschenk für meine Mutter sein.

    An seinem Todestag war der einzige und letzte Satz meines Mannes “und grüße M. von mir”. Die Beiden haben sich gemocht. Er hat das Wasser, das ihm die Sterbebegleiterin mit einem Löffel über die trockenen Lippen strich, nicht mehr abgeleckt.

    Das Sterben und der Tod meines Mannes sind das Größte und Bewegendste, was ich in meinem Leben erfahren habe.

    Dies zu Luthers Apfelbaum.

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