Weltdorf

[Webra]

Wenn man die Welt auf die Größe eines Dorfes verkleinert, werden einem die Ungerechtigkeiten eher bewusst.

Eine Schülerarbeit einer höheren Lehranstalt.

DIE WELT ALS DORF MIT 100 MENSCHEN
Niemand kann sich die Situation auf der Erde mit seinen ca. 7,6 Milliarden Menschen gut
vorstellen. Leichter wird es, wenn man sich die Erde als ein Dorf mit 100 Einwohner*innen
vorstellt. Von den 100 Menschen in diesem bunten und vielfältigen Dorf sind 51 Frauen und
49 Männer. 60 von ihnen kommen aus Asien, 16 aus Afrika, 8 aus Lateinamerika, 5 aus
Nordamerika, 1 aus Australien und Ozeanien und 10 aus Europa.
Im Dorf gibt es ein Nobelviertel, in dem 10 Einwohner*innen leben, die jedoch 90 % des
gesamten Einkommens im Dorf erhalten, während sich die anderen 90 Einwohner*innen
die restlichen 10 % aufteilen müssen. Da ist es kein Wunder, dass 45 Personen mit weniger
als 2,80 Euro am Tag auskommen müssen. 10 von diesen leben sogar von weniger als 1,60
Euro am Tag. Neun der ärmsten Einwohner*innen sind unterernährt.
Die Menschen im Luxusviertel, die immer höhere Zäune um ihre Villen bauen, verbrauchen
dabei knapp 2/3 der Energie. Im Armenviertel bleiben 38 Menschen ohne
Abwasserentsorgung, 28 haben nicht mal sauberes Trinkwasser. Die Lebenserwartung im
Dorf beträgt im Durchschnitt 74 Jahre. Dabei liegt sie jedoch im Nobelviertel bei 82 Jahren,
während die ärmeren Einwohner*innen im Dorf im Schnitt bereits mit 63 Jahren sterben.
Zwar ist in letzter Zeit im Dorf viel von neuer Kommunikationstechnik die Rede, aber nur 55
der Einwohner*innen haben Zugang zum Internet. Dafür besitzen aber 75 Personen ein
Handy.
Wenn du diesen Text lesen kannst, gehörst du zu den 88 Personen, die dies gelernt haben,
vielleicht bist du sogar die glückliche Person, die einen Hochschulabschluss hat. Damit wärst
du allerdings die einzige Person in deinem Ort.
Aufgaben
1. Vergleiche die Welt als Dorf mit dem Ort, in dem du wohnst.
Stelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede fest.
Begründe die Unterschiede.
2. Ordne dich selbst einer/mehreren Personengruppe/n in der Welt als Dorf zu