Startseite › Foren › Politik - Zentrale › Waffenlieferung aus Deutschland in die Ukraine
-
Waffenlieferung aus Deutschland in die Ukraine
Rudi20 antwortete vor 2 Jahre, 11 Monaten 23 Mitglieder · 139 Antworten
-
@etaner34, Deutschland, bzw. sein Zögern bez. Waffenlieferungen, hat berechtigte Hintergründe dergestalt: von deutschem Boden aus darf nie wieder…!
Sowohl unsere Einbindung in die EU, als auch die in die NATO, sind Bündnisse, die erst nach dem „Kalten Krieg“ entstanden. Was uns infolge nicht von Einsätzen im und nach dem Kosovokrieg als Teil der KVOR, https://www.bundeswehr.de/de/einsaetze-bundeswehr/die-bundeswehr-im-kosovo oder später in Afghanistan entbunden haben. Letztere waren eine „Verteidigung des Hindukusch“ nicht nur aus politischer Ambition, sondern auch für den Zugang für den Transport von fossilen und anderen Energien. Das Eingeständnis dazu hat den damaligen Bu-Präs. Köhler umgehend seinen Job gekostet.
Ich gebe zu, dass es mühsam ist, die Puzzlesteine geopolitischen Geschehens einzufügen. Wenig hilfreich sind dann dabei irrationale Vorstellungen, oder hilfsweise herangezogene Rückgriffe auf durchaus kluge Sprochwörter.
-
Einsicht kluger Menschen verhindert weder Machtpolitik noch Machtansprüche
Viele Forderungen zum Thema “Verhandlungen” halten dieser Wirklichkeit nicht stand.
Es ist nichts zu verhandeln, wenn auf einer Seite die Aufrechterhaltung eines mit roher Gewalt erreichten Status zur Bedingung für Verhandlungen gemacht wird.
Das ist der Status quo, den Putin für eine Verhandlungsbasis vorgibt. Wer diesen akzeptiert, legitimiert damit alle völkerrechtlich illegitimen Annektionen Russlands.
Und nicht nur diese! Seine Einmischung in Syrien hält noch immer auch dort einen Diktator an der Macht. Ebenso Lukaschenko in Belarus, wo zunehmend russische Militäreinheiten an der Grenze zur Ukraine stationiert werden.
Wieder ein Beitrag von dir, dem ich voll und ganz zustimme! DANKE!
-
Ich spekuliere, dass sie, wenn sie ihren Idealen treu geblieben wäre, sich für Friedenslösungen vor Kriegsausbruch und auch weiter für Verhandlungen nach Kriegsausbruch, stark gemacht hätte – unabhängig davon, dass sie den Angriff verurteilt hätte.
Es gibt immer noch Idealisten, die glauben, dass Gespräche mit Putin, seit und während seiner Regierungszeit, zu irgendetwas führen. Es gab sehr wohl internationale, als auch bilaterale Gespräche, auch von deutscher Seite! Sogar der sächsische MP wurde im Kreml vorstellig, er wurde mit einem kurzen Telefongespräch vor der Tür abgefertigt. Frau Wagenknecht, die auch an Gespräche glaubt, hat nicht einmal den Weg zu Putin angetreten.
Woran glaubst du?
Russland, egal in welcher Zeit, unter welcher Führung auch immer, war noch nie, ist es nicht und wird es auch nicht werden, eine Schutzmacht für demokratisch regierte Länder! Unter ihrem Einfluss standende und stehende Länder erliegen dem ideologisch postulierten Narrativ, der ständigen Angst, von einer anderen Grossmacht (USA), oder einem anderen „System“ als dem sozialistisch propagierten, bedroht zu sein. Ein Beispiel aus unserer deutschen Geschichte ist die DDR. Aber nicht nur diese.
Wem es nach wie vor nicht gelingt, sich aus der Indoktrination dieser Vorstellung zu lösen, wird auch nie in der Realität einer davon losgelösten Wirklichkeit ankommen. So heftig das auch desillusionierend ist.
Es bleibt jedem vorbehalten, sich an seinen Vorstellungen zu orientieren. Für Träumereien ist derzeit allerdings kein Spielraum!
-
„“Du hättest recht, wenn die Dummheit eine Geistesschwäche wäre. Leider ist sie aber eine furchtbare Stärke. Sie ist ein Fels, der unerschüttert dasteht, wenn auch ein Meer von Vernunft ihm seine Wogen an die Stirne schleudert.”
Johann Nestroy““
Von dir im Sprüche-Forum zitiert. Vielleicht meintest du ja „welche Leute“?? Könnte auch in einem Erfahrungsbericht von Bertha von Suttner stehen.
„Man sollte eine Person innerhalb ihrer Wirkungszeit bewerten.“
Das ist schon eine Binsenwahrheit.
Bertha von Suttners Appell aber kann man ohne Rücksicht auf die Zeitumstände nur zustimmen. Sie hatte auch die Zustimmung von Zeitgenossen. So wie es auch gegenwärtig eine von vielen bedeutenden Personen unterschriebene „Petition für den Frieden“ gibt.
Den Zweiten Weltkrieg hat Suttners Appell nicht verhindert, obwohl das Erlebnis „Krieg“ noch gar nicht so lange zurücklag.
Einsicht kluger Menschen verhindert weder Machtpolitik noch Machtansprüche
Viele Forderungen zum Thema „Verhandlungen“ halten dieser Wirklichkeit nicht stand.
Es ist nichts zu verhandeln, wenn auf einer Seite die Aufrechterhaltung eines mit roher Gewalt erreichten Status zur Bedingung für Verhandlungen gemacht wird.
Du kannst ziemlich sicher sein, dass keiner, der sich für die Verteidigung der Ukraine „stark macht“, den „Wunsch“ Bertha von Suttners nicht mit ihr teilen würde.
P.S.
Auch mir gefällt verantwortungsbewusstes Zögern bei Waffenlieferungen besser als Draufgängergesinnung, die in kürzester Zeit bei vielen Kenntnisse aller möglichen Waffensysteme erzeugt hat. Dass „mein Land“ dadurch an Ansehen in der „Welt“ verloren haben soll, bekümmert mich nicht. Es kann ja vorkommen, dass man Recht hat, ohne dass das alle so sehen. Einsicht ist leider nicht zwingend das Ergebnis mehrheitlichen Denkens.
-
@Eddy07
Das geht doch aus dem Beitrag hervor, der eine Antwort auf die vorangegangene Frage ist.
-
……sich für Friedenslösungen vor Kriegsausbruch und auch weiter für
Verhandlungen nach Kriegsausbruch, stark gemacht hätte – unabhängig
davon, dass sie den Angriff verurteilt hätte. Darin sähe ich keinen
Widerspruch. @Paesi 7.1./19:38hSo würde ich es auch einschätzen. Das Problem ist – keinen Widerspruch – da müsste sie dann auch erleben „Putin affin“ zu sein. Denn es gibt zu viele, die eben nicht erkennen/begreifen wollen, das es kein Widerspruch ist!
Mir bleibt allerdings verschlossen was daran so schwer ist. So neu ist es doch nicht, dass zwischen weiß und schwarz es viiiiele Schattierungen gibt.
GeSa
-
Was hätte Bertha von Suttner zu Putins widerrechtlichem Überfall auf die Ukraine gesagt? @etaner34
Ihr Wunsch, Ziel war es, den Krieg generell zu verbieten und den Rechtsweg vorschreiben. (Haager Friedenskonferenz, friedliche Regelung aller internationalen Konflikte)
Man sollte eine Person innerhalb ihrer Wirkungszeit bewerten.
Ich spekuliere, dass sie, wenn sie ihren Idealen treu geblieben wäre, sich für Friedenslösungen vor Kriegsausbruch und auch weiter für Verhandlungen nach Kriegsausbruch, stark gemacht hätte – unabhängig davon, dass sie den Angriff verurteilt hätte. Darin sähe ich keinen Widerspruch.
Für Waffen, für Eskalation – das würde, so wie sie war, nicht zu ihr passen. Damals kannte sie die Wirkung von den heutigen Vernichtungswaffen nicht. Schon deshalb nehme ich an, sie wäre nach wie vor Pazifistin.
Weil: „ … humanisieren läßt sich bei den heutigen und morgigen Kriegsmitteln der Krieg nicht mehr … nur zweierlei ist möglich: daß die Zivilisation den Krieg vernichtet, oder daß im Zukunftskrieg die Zivilisation zugrunde geht.“
(Zeitschrift Neues Frauenleben, XXIII. Jahrgang, Nr. 11 vom Dezember 1911)
-
Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden.
Bertha von Suttner, Friedensnobelpreisträgerin
-
Das sehe ich auch so. Es geht nicht an, dass Herr Scholz, der ruhig und nachdenklich handelt und sich seiner Vereantwortung durchaus bewusst ist, von jedermann dumm angemacht wird, wobei Herr Merz sich oft auch nicht benehmen kann.
Sie müssen angemeldet sein, um zu antworten.