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  • Urform des Feierns

     realo antwortete vor 6 Monate, 1 Woche 6 Teilnehmer · 17 Beiträge
  • Carlinette

    Teilnehmer
    25. April 2025 um 10:54

    Moin @seestern47 !

    Ich halte persönlich wenig davon, solche Beitragserhöhungen als Hebel zu betrachten. Erstmal würden sie den Verwaltungsaufwand sehr hoch treiben, es sei denn, jeder kann seine Angaben unkontrolliert und freiwillig eingeben (z.B. “Wenn Sie mehr KK-Beiträge zahlen möchten, kreuzen Sie hier an, wie viel Sie trinken”?). Und was bliebe am Ende übrig? Die Finanzierung der Krankheit ist ja nur ein Aspekt von vielen – Sekundärschäden im Verkehr, auf der Arbeit oder in der Kindererziehung lassen sich damit nicht auffangen. Vor allem wird m.E. niemand freiwillig zum Alkoholiker. Es gibt fast immer Gründe in der eigenen oder familiären Geschichte, und die reagieren nicht auf KK-Beitragserhöhungen…

    Viel produktiver erscheinen mir da die Werbungsverbote, breite Aufklärung der Bevölkerung und aktive Unterstützung von Nahestehenden gegenüber abhängigen Personen oder solchen, die es werden könnten. Sprich, positives Feedback, wenn jemand auf Feiern nur Apfelschorle trinkt, etc. etc.! Mir selbst tun solche Anstöße auch immer wieder gut, damit ich möglichst nicht mehr als jeden 2. Tag Alkohol trinke (weil ich Wein und Bier nämlich sehr mag). Dass der Verbrauch in Deutschland tendenziell und insbesondere bei den Jüngeren sinkt, muss einfach mal gelobt werden.

  • realo

    Teilnehmer
    25. April 2025 um 15:06

    @Ricarda01 Ein klarer Kopf ist ja schön und gut, aber was nutzt es, wenn er endlos Kopfschmerzen macht, weil die Entspannung fehlt. Ich halte einen Rauch für ein Vergnügen, bin in einer Zirkusvorführung berauscht, oder an einem warmen Frühlingstag. Der Alkohol ist nur eine Methode für den Rausch, ich ziehe das natürliche Ausschütten von Belohnungsstoffen im Gehirn vor und das passiert über die Wahrnehmung der Sinne, über die Empfindungen der Seele. Ich esse keine vergorenen Früchte wie die Affen, aber ich braue Bier selber, nutze die alkoholische Gehrung für das alltägliche Getränk. Ein Bier am Abend macht noch keinen Rausch, aber es schmeckt und beruhigt. Die abendliche Entspannung geht leichter umzusetzen und das Nervengift Alkohol in kleiner Dosis schafft Resilienz im Gemüt. Nicht die Existenz von vergorenen Früchten oder von Alkohol auf der Welt sind das Problem, sondern der Umgang damit. Das Gift in der Flasche richtet keinen Schaden an, erst wenn ich es zu mir nehme. Ein süchtiger Zeitgenosse ist ein psychisch kranker Mensch, da sollte man fragen, wo die seelischen Ursachen liegen und nicht mit weiteren Strafen drohen. Aber in unserer aktuellen Gesellschaft wird versucht alles über das Geld zu regeln (Krankenkasse), auch die seelischen Empfindungen. Wenig Geld Depression und viel Geld Glücksgefühle…

  • Heigi

    Teilnehmer
    25. April 2025 um 21:27

    Carlinette, 10:54: …breite Aufklärung in der Bevölkerung…” Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Und je früher, desto besser. Im Schulunterricht sollen Kinder ab ca. 12 Jahren Fächer übergreifend (z. B. in Biologie, Chemie, Sozial-Gemeinschaftskunde) über die Droge Alkohol aufgeklärt werden, über mögliche Ursachen und Folgen einer Abhängigkeit. Das geschieht auch schon häufig. Es ist z. T. heute noch üblich, dass 14-jährige Konfirmanden bei der Feier animiert werden, doch jetzt auch ein Bierchen zu trinken, sozusagen als Einstieg in die Erwachsenenwelt. Die Verharmlosung muss aufhören.

  • realo

    Teilnehmer
    27. April 2025 um 15:52

    Solche Beschwörungsformeln zum Guten gibt es wohl seit der industriellen Fertigung von alkoholischen Getränken in großer Masse und billig. Jedoch, sie helfen nicht. Zu groß ist das Leid bei Stress und zu leicht sich mit einem alkoholischen Rausch zu trösten, da hilft alle Aufklärung nicht. Es ist weniger die Feier das Problem, sondern der Konflikt im Alltag, bei dem keine Lösung in Sicht ist. Die Probleme wachsen über den Kopf und der Alkohol lässt sie vergessen und täuscht so Erleichterung vor. Wir bräuchten weniger Gesetze, Regeln und Normen, mehr Toleranz für Ausschweifungen so, dass Alkohol zum Abschweifen nicht notwendig ist.

    In der DDR war Alkohol die einzige Droge, die es gab und sie wurde reichlich genutzt, auch im Sozialismus gab es viele Alkoholkranke. Dasselbe Prinzip, Stressbewältigung durch Alkohol, er entspannt, lockert und lässt die Probleme vergessen. Ich glaube nicht, dass die Verfügbarkeit das Problem ist, auch nicht der Preis, es ist die psychologische Verführung. Es ist mit anderen Drogen auch nicht besser, auch die illegalen werden konsumiert, meist bis zum bitteren Ende.

    Wie erreicht man weniger Stress im Alltag, das wäre die entscheidende Frage. Menschen mit genetischer Vorbelasstung und Menschen mit Prägung von Alkoholikereltern oder anderen Traumatisierungen haben es besonders schwer. Umgang mit Gefühlen, in modernen indusrtiellen Gesellschaftsordnungen hüben wie drüben ein Tabu. Dann wird es eben ersoffen oder mit anderweitigen Stoffen lahm gelegt. Dabei sind gute Gefühle eine wunderbare Motivation für die Lebensgestaltung. Wie wandelt man schlechte Gefühle in gute um, das wäre ein Lehrbereich der praktischen Lebenshilfe.

  • Cocco

    Teilnehmer
    27. April 2025 um 17:11

    25.4. 👍Heigi @Heigi …ganz zu schweigen von all dem andern Zeugs, mit dem sich Menschen schon ihr Hirn zerschossen haben…

  • seestern47

    Teilnehmer
    28. April 2025 um 8:35

    Dito @Cocco Woman Raising Hand

  • realo

    Teilnehmer
    29. April 2025 um 13:26

    Gehirn zerschießen ist bei Menschen, die unter psychischen Störungen leiden, durchaus nachvollziehbar. Sie versuchen den Teil des Gehirns beim Zerschießen zu treffen, der von der Störung geplagt ist. Nur wenn sie nicht treffen, geht alles Andere kaputt, nur das Kranke nicht, dann wird es immer schlimmer. So ist es egal, welches Zeugs man zum Zerschießen einsetzt, wichtig ist, dass man genau dahin trifft, wo das Übel sitzt und das ist bei flächendeckendem Zeugs kaum der Fall. Zuerst sollte man das Übel im Gehirn identifizieren und dann lokalisieren, um es dann gezielt zu eliminieren. Das geht nicht mit Drogen, da schießt man mit Kanonen auf Spatzen, aber mit einer Präzisionswaffe geht es, das ist Psychotherapie.

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