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Und auf einmal steht es neben dir.
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Und auf einmal merkst du äußerlich:
Wieviel Kummer zu dir kam,
Wieviel Freundschaft von dir wich,
alles Lachen von dir nahm.
Fragst verwundert in den Tage.
Doch die Tagehallen leer.
Dann verkümmert deine Klage…
Du fragst niemand mehr.
Lernst es endlich, dich zu fügen,
von den Sorgen gezähmt.
Willst dich selber nicht belügen
und erstickst es, was dich grämt.
Sinnlos erscheint das Leben dir,
längst zu lang ausgedehnt.–
Und auf einmal- – :Steht er neben dir,
an dich angelehnt – –
Was?
Das, was du so lang ersehnt.
Joachim Ringelnatz
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Danke corinaistes! Diesen ernsthaften Ringelnatz kennen nicht so viele. Wunderbar diese Zeilen.
Es erinnert mich übrigens an verschiedene Gedichte von Rose Ausländer, die ich auch sehr schätze.
Noch bist du da
Wirf deine Angst
in die Luft
Bald
ist deine Zeit um
bald
wächst der Himmel
unter dem Gras
fallen deine Träume
ins Nirgends
Noch
duftet die Nelke
singt die Drossel
noch darfst du lieben
Worte verschenken
noch bist du da
Sei was du bist
Gib was du hast
(Rose Ausländer)
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