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Still ruht der See?
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@Syringia nur nochmal kurz: ähnlich wie es Constantia schon beschrieben hat, ich bin kein Leser nach “Zeitplan” einer Bibliothek.
Was mir aber noch wichtiger ist, Bücher wie “Mehr Power für den Kopf” nutze ich immer wieder mal, dann auch mit anderem Blick, um für mich “neue”, andere Aspekte zu entdecken. Anders gesagt, solche Bücher begleiten mich über längere Zeit und auch immer wieder…
Die Bibliotheken in Dresden werden dich doch sicher nicht bezahlen, dass du neue Mitglieder wirbst ? Bei mir fallen egal welche Argumente auf keinen fruchtbaren Boden. Und meinen “Bücher-Knall” nimmt mir auch niemand…

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@Syringia , natürlich ist es gut, dass es die öffentlichen Bibliotheken gibt. Mir haben sie als Kind bzw. Jugendliche so manche spannende Stunde beschwert. Die Mitarbeiterin dort kontrollierte, ob ich reif genug war für die ausgesuchten Bücher. Erinnere mich auch, ganz am Anfang bekam ich die Bücher von ihr fast “verordnet”. “Hast Du das schon gelesen?” , “Steht auf dem Lehrplan.” War froh, als ich dem entwachsen war.
An der Bibliothek der TU wurde wohl die Ausleihe bestimmter Druckerzeugnisse gut registriert, erzählte man mir zumindest. So soll die Schlussakte von Helsinki ständig ausgeliehen gewesen sein.
Für diese Bibliothek – heute die SLUB – besitze ich sogar einen Ausweis, für alle Fälle. Aber bisher waren es die Ausstellungen, die dort zu sehen sind, die mich lockten.
Für mich war es ein Zeichen von persönlichen Wohlstand und Freiheit, als ich mir die Bücher kaufen konnte, die mich wirklich interessierten. Allein meine Dresden- oder Thomas-Mann-Sammlung liebe ich und möchte nicht jedesmal loslaufen müssen. So manches Mal wurde ich gefragt “Hast Du nicht …?” oder “Weißt Du nicht …?” , “Gibt es Fotos dazu?” und ich bin stundenlang verschwunden.
Für die eine sind es wunderschöne Pflanzen, für den anderen technische Spielereien. Bei mir sind es eben Bücher.
Zurück zu den Bibliotheken. Die Enkelin einer Bekannten hat sich beruflich für ein Leben mit Büchern entschlossen. Als sie sich in Salzburg um eine Stelle bewarb, war man dort begeistert. Die Ausbildung wäre phantastisch, ihre Hingabe zur Arbeit mit Büchern und Kindern passte voll in das geplante Konzept. Und man war überrascht, wer und was da aus tiefstem Ostdeutschland kam.
So ich muss jetzt mal wieder – lesen
.Constantia

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@Ricarda01 , da bin ich nochmal… Interesse an Bücher hat schon sehr früh mein Vater in mir geweckt. Er hatte eine bemerkenswert große Bibliothek und mich früh ans Lesen heran geführt. – Seit ich eigenes Geld verdient habe, habe ich mir Bücher gekauft. Zu DDR-Zeiten hatte ich Glück mit “Bück-dich-Ware”, heute wähle ich gut aus aus der Vielfalt.
Fachbücher, die ich immer noch lese, haben schon weitläufig mit meinem Beruf zu tun. Ansonsten sammle ich Bücher wie andere evtl. Schuhe, Taschen, Reiseziele usw…
Gut gefallen hat mir auch: von Hubertus Mexer-Burckhardt – Diese ganze Scheiße mit der Zeit – meine Entdeckung des Jetzt .
Nachtrag: Zur “Digitalen Demenz” von Manfred Spitzer – Klar, das Buch habe ich auch und kann Spitzer zustimmen. Auch aus der Beobachtung heraus, was in der eigenen Familie so passiert. So wie Spitzer oft von den Median dargestellt wird, von arrogant bis überheblich…, so habe ich ihn keineswegs erlebt bei einer Lesung mit anschließender Diskussion zu seinem Buch “Einsamkeit” – interessant bis erschreckend aktuell für alle Bevölkerungsschichten.
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Mir sind, Gott weiß warum, die Beiträge zu diesem Thread noch einmal durch den Kopf gegangen.
@Ricarda01 , Du schreibst von Deinen literarischen Vorlieben im Alter, fast schon entschuldigend. Im gleichen Beitrag erzählst Du vom Lesen in der Originalsprache eines Buches und der Auffrischung Deiner Sprach-Kenntnisse. Ich wäre froh, wenn mein Englisch über das minimal Vorhandene hinausgehen würden. – Vielen Dank für Deine anerkennenden Worte an mich.
Auch @happyday hat ihren Bereich gefunden, wie immer mal wieder zu lesen ist. Mir ist es völlig egal, wie mein Gehirn funktioniert, Hauptsache es funktioniert und zwar hoffentlich noch lange
.Mit Krimis kann ich nur wenig anfangen, dort kam @Syringia noch dazu. Es gibt ganz wenige, die ich mit Faszination gelesen habe. Mein Herz und mein Gehirn
verlangen nie nach mehr. Woran das liegen mag?Spannend finde ich es schon zu lesen, welche Themen bei der/dem Einzelnen im Fordergrund stehen. Schadet ja nicht über den Gartenzaun zu blinzeln. Und sei es der Zaun einer Bibliothek in Schweden
oder den DDR-Bibliotheken.Ich wünsche mir mehr davon. Kann doch nicht sein, dass so wenige im FfS lesen.
Zur leichteren Lektüre habe ich noch hier liegen “Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe” von Bettina Storks. Es geht um die erfolgreiche Biografin Dora Maar und Picasso. Muss aber bei mir aus den bekannten Gründen noch etwas warten.
Ich mache mir erst einmal ein leckeres Frühstück samt starken Kaffee. Das Gehirn muss ja auf Touren gebracht werden
.Constantia
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Moin, Ihr Lieben!
Literarische Diskussionen liebe ich. Ich hatte am Wochenende nur keine Zeit für das FFS.
Gestern habe ich das hervorragende Buch “Über Menschen” von Julie Zeh gelesen.
Inhalt
Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmittelbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht.
Juli Zehs neuer Roman erzählt von unserer unmittelbaren Gegenwart, von unseren Befangenheiten, Schwächen und Ängsten, und er erzählt von unseren Stärken, die zum Vorschein kommen, wenn wir uns trauen, Menschen zu sein.
https://www.amazon.de/Über-Menschen-Roman-Juli-Zeh/dp/3630876676/
Der Roman liest sich vordergründig leicht, ist aber letztendlich harter Stoff, weil er aktuelle Probleme und Tendenzen in unserer Gesellschaft thematisiert. Absolut zu empfehlen!
Grüße @all
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@seestern47 , danke, dass Du dich zu uns gesellst. Mein Kaffee war super und die Erdbeeren waren auch lecker.
Ich traue mich ja fast nicht, es zu schreiben. Ich kann mit Juli Zeh nichts anfangen. Jedes Mal wurde sie gelobt, wohl auch ausgezeichnet, interviewt – ich blieb kühl. Da gab es dann auch nicht die geringste Regung in mir, es kaufen zu wollen (Meist geht mein Buch-Budget für anderes drauf). Das will ja nun wirklich nichts bedeuten. Vielleicht, wenn ich mal Mangel an Büchern haben sollte. Oder mich mein Rücken beim Besuch der Buchhandlung zum Sitzen zwingen willl, könnte ich ja so tun, als würde mich das Buch interessieren und Probe lesen
. Ach, da sehe ich doch @Syringia mit dere Bibliiotheks-Fahne winken
.Wir hatten ja schon in dere Vergangenheit mal festgestellt. Für manche Bücher bedarf es der richtigen Zeit. Auch und vor allem im Persönlichen.
Danke jedenfalls für den Tipp.
Constantia



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Moin seestern, auch ich habe das Buch “Über Menschen” gelesen. Jedes neue Buch von Juli Zeh
muss ich sofort lesen und war wie immer begeistert.
Jetzt lese ich “Der Apfelbaum” von Christian Berkel. Eine Familiengeschichte (seine, eine) in der
finsteren Zeit des 20. Jahrhundert. Eine Rezension: “Dieser Mann ist kein schreibender
Schauspieler. Er ist ein Schriftsteller durch und durch.” So ist es, das Buch ist Spitze.
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Danke für die Buchvorstellung…Von Juli Zeh habe ich auch einiges gelesen, wie meistens habe ich die “schrägen” bis “kriminellen” Inhalte entdeckt wie “Leere Herzen”, “Nullzeit”, “Spieltrieb” …
Sicher gibt es hier noch mehr Dresdner außer @Constantia , in Dresden Lebende oder aus dem Umfeld von Dresden … Da ich als Wahl-Dresdnerin eine Menge Wissenslücken habe, versuche ich, einige zu schließen.
Interessantes erfuhr ich in “Prominente in Dresden” – ein ungewöhnlicher Streifzug durch die Kulturgeschichte Dresdens
Zwei sicher auch spannende Bücher warten noch auf mich: “Die Wismut am Königstein – Uranbergbau in der Sächsischen Schweiz bis 1990 – Wusste nicht mal, dass es dort Uranbergau gab…
Und “Auf den Spuren Alter Meister – Kunsthandel und Kunstraub in der DDR “
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@happyday , so mancher Prominenter beglückt aus dem Verborgenen. Karl May wird im Allgemeinen der Stadt Radebeul zugeordnet. Dabei hat er ab 1883 zwei Jahre in Blasewitz zugebracht. Die Eingemeindung dieses Ortes zu Dresden erfolgte erst 1921. Aber noch heute kann man auf der Sebastian-Bach-Straße Spuren von Karl May finden. Ich vermute die kleine Tafel am Haus weist darauf hin, ist aber mit meiner Kamera nicht so richtig heranzuzoomen. Aber wer dem Schriftsteller mit so manchem Faden zur Kriminalität etwas mitzuteilen hat, findet einen entsprechenden Briefkasten.
Woher ich das weiß? Die Dresdner Neuesten Nachrichten widmeten am 11. Januar 2021 in einem Artikel den “kleinen Sehnswürdigkeiten” in meiner engeren und weiterem Umgebung etwas Aufmerksamkeit. U. a. auch Karl May. Ich bin dann auf die Pirsch gegangen. So kann ich euch eigene Fotos zeigen. Die Idee verdanke ich aber meinem ehemaligen Kollegen Heiko. Ehre wem Ehre gebührt.
Constantia
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