Startseite › Foren › Religion & Glauben › Spielt der Glaube in Ihrem Leben eine große Rolle?
-
Spielt der Glaube in Ihrem Leben eine große Rolle?
-
…mglw. war es ja nur “eine junge Frau” – Spötter werden sicher in jeder Religion fündig.
-
@ Webra gestern, 21:45: Wie ich mir Gott vorstelle? Gute und schwierige Frage. Ich kann mich im Gebet an Gott als Gegenüber wenden, aber ihn mir vorstellen, das geht nicht. Das klingt womöglich wie miteinander unvereinbar, aber hätten Menschen vor 300 Jahren nicht auch gemeint, es sei unmöglich, miteinander zu sprechen, ohne am gleichen Ort zu sein? Und heute telefonieren wir mit Menschen, die wir noch nie gesehen haben. Da glauben wir auch nicht, dass wir denjenigen “kennen”, und machen uns kein scharfes Bild von der Person.
Selbst mir Jesus Christus in seiner Leibhaftigkeit vorzustellen, der ja immerhin als Mensch gelebt hat, finde ich schwierig. Wesentlich an ihm war ja gerade das, was wir als normale Menschen nicht haben: die direkte Verbindung zu Gott. Mit welchem Organ soll ich das wahrnehmen? Und trotzdem bin ich überzeugt, dass die Auseinandersetzung mit Gott und dem Glauben (und Zweifel) gerade diese Wahrnehmung fördert und ein wenig entwickelt, und sei es nur für wenige begünstigte Augenblicke.
Bin nicht sicher, ob das deine Frage tatsächlich beantwortet… aber versucht hab ich’s

-
@Carlinette : […] Meinst du, dass das für “eine große Rolle” des Glaubens im Leben reicht?
Nö, eher nicht.
Rückblickend denke ich, daß auch in den ca. 25 Jahren, in denen ich nicht mehr Kirchenmitglied war, und Gott mich auch nicht entfernt nur interessiert hat, trotzdem der Glaube an seine Existenz davon nicht berührt war. Ich hätte gewiß nicht sagen können, wenn ich gefragt worden wäre, daß ich nicht an ihn glaube. Für mich ist Gott nötig, damit das Wort “Sinn” einen Sinn erhält. Ohne Gott wäre “alles”/die Welt sinnlos. Da Du gläubig bist, nehme ich an, daß Du verstehst, was ich meine. Wenn man nicht an Gott glaubt, ist diese Aussage … Sinn-los.
Daß die Welt/der Kosmos geordnet, daß sie geschaffen ist, das garantiert Gott als der Schöpfer, der Urheber des “Ganzen”. Insofern hat Gott im Hintergrund meines Lebens immer eine nicht unwichtige Rolle gespielt (wie mir jetzt bewußt wird). Tja, *seuf* – und nun in den vergangenen Jahren ist Gott für mich wie ein “böser Vater” geworden, so, als habe er mich verdammt, er liebt mich nicht (ich habe schon öfter versucht, dieses Gottesbild aufzudröseln mit dem realen Vater, auf psychologischer Ebene, aber ich kriege den Knoten nicht gelöst). So allgemein glaube ich, daß Gott nicht allmächtig ist, sondern mit-leidet, nichts sonst. Er leidet mit den Menschen, die leiden. Schon diese Zweiteilung in ein Verständnis in allgemeiner Hinsicht und speziell auf meine Person bezogen, ist natürlich völlig abstrus.
Ich habe öfter versucht, Gott aus der Welt weg zu denken, aber irgendwie geht das gar nicht :-))). Das geht ebenso wenig wie an Gott zu glauben, wenn man es nicht tut. Man kann das Weltbild, das in Fleisch und Blut übergegangen ist, das das Existenzgefühl prägt, wohl nicht per ratio und willentlich verändern.
-
Ad Urknall-Hypothese + bibl. Schöpfungsmythos: Als ich eben darüber nachsinnierte, fand ich Beides miteinander vereinbar. Unterstellt, die Urknall-Hypothese würde zutreffen, man könnte sie irgendwann verifizieren –@Yossarian , ich will mich auf keinen Fall mit Dir anlegen, korrigiere gerne meine begrifflichen Ungeschicklichkeiten :-)))- dann widerspräche das, wie ich finde, nicht der Annahme, daß Gottes Wort es war, das aus dem NICHTS ETWAS hervorbrachte.
-
Du hast einen wichtigen Punkt bei der Urknall-Hypothese angesprochen, @Zoe . Es ist nicht wirklich vorstellbar, dass das Universum, so riesig wie es heute ist, aus einem einzigen Punkt mit unvorstellbar großer Dichte und Temperatur entstanden sein soll. Es stellen sich natürlich sofort wie Fragen wie die, was vorher war oder wo dieser Punkt her kam. Dabei scheiden sich dann die Geister. Ich gebe mich damit zufrieden zu sagen, dass wir nicht alles wissen können und dass es immer Grenzen des Erforschbaren geben wird. Andere verbinden das mit dem Schöpfungsmythos, zum Beispiel um eine Erklärung zu haben, wo dieser unendlich dichte Punkt seinen Ursprung hatte.
Ausgerechnet ein Theologe hat eine wissenschaftliche Regel aufgestellt, die es eigentlich verbietet, eine übernatürliche Ursache anzunehmen. “Ockhams Rasiermesser” -> klick mich. Ist es nicht schön und interessant, dass die Welt immer voller Widersprüche bleibt?
Nachtrag: Ich weiß, dass du dich nicht mit mir anlegen willst. Ich weiß auch um meine Schwäche, dass es mir nicht liegt, empathisch wirkende Texte zu schreiben und dass sie deswegen immer wieder mal falsch ankommen.
-
Die Begründung des Ausschlusses einer “übernatürlichen Ursache” oder vielleicht besser “Erklärung” bei Ockham finde ich faszinierend. Ich kopiere aus dem wiki-link von @Yossarian einen Abschnitt und markiere fett den Satz, auf den es mir ankommt:
Die Idee, die einfachste Erklärung zu bevorzugen, reicht zurück bis zu Aristoteles. Meist wurde sie damit begründet, dass die Natur immer den einfachsten Weg wähle.[5]
Ockham lehnte diese Begründung allerdings ab, da sie die Allmacht
Gottes limitiere. Eine solche Beschränkung des göttlichen Willens
akzeptiert er nicht. Ockham zufolge könnte Gott genauso gut den
kompliziertesten Weg wählen.[6]
Nicht die Natur selbst, wohl aber Theorien sollen dem
Sparsamkeitsprinzip genügen. In der Theorienkonstruktion sollen
überflüssige Elemente eliminiert und die einfachere von zwei möglichen
Theorien, die beide dasselbe Phänomen erklären können, gewählt werden.
Bei Ockham wird also ein ursprünglich ontologisches Gesetz zu einer praktischen Regel für die Erkenntnistheorie. -
Hall realo,
ok, alles klar.
-
Na ja jeder wie er möchte… Jedoch bitte nicht vergessen
Erste Ansätze der Aufklärung des Glaubens gehen auf die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück. Ihr Ende ist schwer zu datieren, liegt aber Anfang des 19. Jahrhunderts, als zunächst 1803 die Säkularisation der geistlichen Fürstentümer zur Einführung weiterer Aufklärungsprojekte beitrug.
Das haben wohl so einige nicht mitbekommen…
-
Ockham und viele andere zur Erschaffung …
Hierzu noch eine kurze Bemerkung :

> Der Blick in Gottes letztes Geheimnis , wird uns mutmaßlich , für immer verwehrt bleiben, zumindest in diesem irdischen Leben <
Noch dieses hier: ( Spruch )
>Bete nicht zu Gott , damit er deine Probleme löst.
Bete zu Gott , damit er dir Kraft und die Klugheit verleiht,damit du sie selbst lösen kannst. <
Sie müssen angemeldet sein, um zu antworten.