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Spielt der Glaube in Ihrem Leben eine große Rolle?
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Moin allesamt! Zu Yossarians Beitrag heute morgen, ich denke eher, dass Anhänger der Naturwissenschaften, zu denen ich mich im weiteren Sinne ebenfalls zähle, und Gläubige der verschiedenen Religionen sich dort wiedertreffen können, wo die Frage nach dem Sinn des Lebens beginnt und die Wissenschaft aufhört. Ganz ohne Überheblichkeit und gegenseitige Ablehnung. Ich bezog mich dabei auch auf persönliche Begegnungen mit Menschen, die “glauben”, ihre gesamte seelische Welt würde von molekularen Prozessen bestimmt (!).
Wir können gern auf dem Boden solcher nichtreligiösen Disziplinen bleiben wie Psychologie oder Ethik. Mit deren Kategorien hantieren wir wohl alle, die wir uns hier austauschen. Sind uns aber wohl auch mehr oder weniger bewusst, dass die entsprechenden Konzepte eben nur Konzepte sind, keine messbaren Größen oder wissenschaftlich bewiesenen Zusammenhänge. Oder sehe ich das irgendwie falsch…?
Hat nicht jeder von uns im Laufe seines langen Lebens mit oder ohne Religion ein persönliches Glaubensgebäude errichtet, das für ihn unverzichtbar ist, um die Geschehnisse, die auf ihn einprasseln, irgendwie zu ordnen und zu bewältigen? Und das mindestens seit den Zeiten der Höhlenmalereien, also 20.000+ Jahre, s. weit oben in der Diskussion. Es gibt bestimmt Philosophen, die nachzuweisen versuchen, dass der Glaube zum Menschen dazugehört wie das Atmen, Essen und Schlafen. Wer da in der Theorie bewandert ist, möge gerne mehr dazu sagen – was mich betrifft, bin ich einfach mit meinen persönlichen Glaubenskonstruktionen unterwegs und finde es spannend, wie es hier weitergeht.
Viele Grüße, auch von der Sommersonne!
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Carlinette @Carlinette …die Formulierung “persönliche Glaubenskonstruktion” gefällt mir, weil mehr dahintersteht und mir ehrlicher erscheint, als jedes auswendig heruntergeleierte Glaubensbekenntnis, welcher Glaubensrichtung auch immer.
Das soll es von mir dann auch gewesen sein …mit sonnigen Grüßen 🖐😊
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@Carlinette Nun gut. Du hast mit vielen Wörtern an dem von mir Angesprochenen vorbeigeredet. Nur eines noch abschließend: “hat nicht jeder von uns….” ist eine sinnlose Phrase, weil die Antwort Spekulation bleiben muss. Für mich hört sich das an nach: “ja, habe ich getan, aber das macht doch jeder”. Das hat schon nicht funktioniert, wenn ich in der Kindheit Unfug getrieben hatte und es funktioniert heute immer noch nicht. Es ist nichts als eine Ausrede.
Bye
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Hallo Yossarian, sorry wenn ich kritisch werde, aber lies doch bitte noch mal deinen letzten Beitrag aus der Perspektive der angesprochenen Person:
1) an dem von mir Angesprochenen vorbeigeredet, 2) sinnlose
Phrase, 3) nichts als eine
Ausrede.Das macht drei Angriffe in fünf Sätzen. Und davor hast du mir mehr oder weniger implizit vorgeworfen, Leute zu beurteilen. Also, ich hoffe weiter auf einen respektvollen Umgang hier. Meinungsverschiedenheiten dürfen und sollen sein – wozu sonst ist dieser Diskussionsraum sonst da!

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Hallo Zoe,
(Huch, alles Getippte war plötzlich weg – Newbie lässt grüßen… nochmal von vorn!)
danke für deine Antwort! Weiß jetzt nicht, was du mit der Spurrille meintest – zu den Evangelikalen gehöre ich jedenfalls schon mal nicht.
Aber Du meinst was anderes, nehme ich an -und ich möchte mich nicht in
die Spurrille begeben, die Du vorgibst. Die Hl. Schrift enthält so eine
Fülle von Gottesbildern und sie wird seit Jahrhunderten immer wieder neu
ausgelegt, d.h. interpretiert, und wer könnte da kommen und meinen, es
gäbe Gott und SEIN Wort, dem es richtig sei zu folgen?!Bin mit dir einer Meinung, dass niemand Autorität hat, um eine endgültige Interpretation von Gottes Wort (innerbetriebliche Formulierung
) bzw. biblischen Aussagen (für Agnostiker und Atheisten) festzuklopfen. Das ist ja seit 500 Jahren eine Grundaussage im evangelischen Raum. Liegt auch nahe, wenn man die zahllosen Widersprüche zur Kenntnis nimmt, die zwischen verschiedenen Anteilen der Bibel bestehen und die der gläubigste Christ nicht einfach wegbügeln sollte. Darüber hinaus können wir die Bibel (m.M.n.) nicht einfach 1:1 auf unser Leben anwenden. Da gibt es mehr zu tun, als nur Feigenbäume und Palmen durch Eichen und Buchen zu ersetzen: Diskrepanzen müssen überwunden werden, die auf sprachlichen, kulturellen und historischen Unterschieden fußen – mit viel Spielraum für unterschiedliche Herangehensweisen also.Auch bei der Frage vom Verhältnis Ich./.Du kann ich dir erstmal folgen. Tatsächlich gibt es eine Sichtweise, bei der Ich + Du eben nicht kollidieren. So wie andererseits eine Egoblindheit durchaus verbreitet ist, bei der andere Standpunkte negiert oder ignoriert werden. Du hast glaube ich die positive Seite derselben Medaille angesprochen!
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@Carlinette : Hat nicht jeder von uns im Laufe seines langen Lebens mit oder ohne
Religion ein persönliches Glaubensgebäude errichtet, das für ihn
unverzichtbar ist, um die Geschehnisse, die auf ihn einprasseln,
irgendwie zu ordnen und zu bewältigen?Ich möchte das “Glaubensgebäude” umwandeln in “metaphysisches Konzept” und ob jede/r das tut, weiß ich nicht. Mir ist zum Ausdruck “Sinn des Lebens” nur eingefallen, daß man, wenn man dem Ausdruck “Sinn des Lebens” einen Sinn/eine Bedeutung geben kann, mit jeder Antwort, die man darauf gibt, sich in den Bereich des Metaphysischen begibt. Zumindest sind alle Antworten, die man darauf geben kann, nicht beweisbar (nicht im naturwissenschaftlichen Sinn beweisbar, logisch möglcherweise schon). Ein Satz wie “Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst” z.B. scheint pragmatisch und Tatsachenbezogen und zugleich ist es eine Aussage, die unbeweisbar ist. Eine Behauptung, die nicht begründet werden kann ohne nicht auf weitere unbegründbare Behauptungen zurückzugreifen.
Ich vermute, daß in die Ecke, auf die Du blickst @Yossarian , die “Ätsch, ihr glaubt auch”-Fraktion, auch das gehört, was ich zum Ausdruck habe bringen wollen. Kann man mich verstehen?
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Ich denke, @Zoe , dass ich das nachvollziehen kann. Mir selbst gefällt die Idee nicht besonders, dass der Sinn des Lebens nur in der Weitergabe der Gene besteht, beziehungsweise es reicht mir nicht. Menschen können über ihr Leben nachdenken und haben so die Möglichkeit, ihrem Leben selbst einen Sinn zu geben. Nach meinem Verständnis kann es nur so funktionieren, doch das muss jede/r für sich selbst entscheiden.
Ich habe seit 2011 bei einem Ableger der Diakonie die PCs am Laufen gehalten und bin seit rund 1 1/2 Jahren an einem weiteren Projekt einer ev. Gemeinde hier beteiligt. Das macht sehr viel Spaß und ich konnte meine beruflichen Kenntnisse nach Erreichen der Rente sinnvoll einsetzen. In dem Projekt der Gemeinde sind sogar zwei der drei Fachkräfte “bekennende Agnostiker”. Wir arbeiten alle prima zusammen, können viel bewegen und haben Freude bei der Arbeit. Das alles funktioniert aber nur, weil niemand dabei ist, der irgendwelche Wertungen zu der religiösen Weltanschauung oder Praxis der anderen abgibt. Der Pastor freut sich einfach, dass er eine lebendige Gemeinde hat und ihm ist es total egal, ob ich überhaupt Mitglied der ev. Kirche bin. Ich bin trotzdem zu den Gemeindefesten eingeladen.
So kann es ablaufen, wenn sich alle darauf besinnen, dass sie ein gemeinsames Ziel haben.
und wech ….
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Finde Yossarians Einsatz in der Gemeinde einfach super! Freude am Tun, das ist doch das A und O. Andererseits geht es dort um eine andere Frage als diejenige nach dem persönlichen Glauben, der hier Thema ist. Aber ich hoffe doch, du hast dich freiwillig an der Diskussion hier beteiligt, bei der naturgemäß verschiedene Standpunkte kundgetan werden…
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14:55 🖐🤣 Carlinette @Carlinette wie kommst Du denn auf die Idee, dass hier jemand zur Meinungsäußerung gezwungen sein könnte…
Sorry, aber Deine letzte Textpassage hat mich nun doch nochmal aktiviert 😉
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Hallo Cocco, hast Recht, das war wohl nicht besonders klar. Mein unausgesprochener Hintergedanke bezog sich auf kritische Äußerungen zu meinen ersten Aussagen hier. Also, wir sind alle freiwillig hier, und wenn wir nicht einer Meinung sind, finde ich, wir sollten dennoch andere Ansichten so kommentieren, dass die Ansicht getroffen wird und nicht der Mensch dahinter.
Mir lag am Herzen, zu sagen: Dies und das ist nach meinem Verständnis kein Glaube; oder: ein Stoßseufzer ist nach meinem Verständnis mutmaßlich ein Glaube, der nach fünf Minuten vorbei sein wird; oder: für mich beinhaltet der gelebte Glaube eine Auseinandersetzung mit dessen wesentlichen Inhalten. Damit habe ich längst keine Werturteile gewollt (die Werteskala lege keinesfalls ich fest), sondern eher eine Klärung des Begriffs, was der Glaube überhaupt erstmal darstellt. Es ist ja sichtlich nocht nicht einmal Konsens hier, was das Wort bedeutet. Sorry, wenn meine Äußerungen bei Yossarian anders angekommen sind als gemeint.
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