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  • Spielt der Glaube in Ihrem Leben eine große Rolle?

     Mondin antwortete vor 1 Jahr, 2 Monate 24 Teilnehmer · 253 Beiträge
  • Cocco

    Teilnehmer
    17. Juli 2024 um 18:03

    17:09 …Zoe @Zoe ich denke schon, dass es “solche Leute” gibt…

  • Carlinette

    Teilnehmer
    17. Juli 2024 um 19:05

    Hallo Zoe, was an der bewussten Aussage echauffiert dich denn genauer und wie stehst du zu der Frage, ob ein paar Stoßgebete schon einen religiösen Glauben ausmachen? N.B. gehörst du schon mal nicht zu den genannten Personen, da du einen theologischen Hintergrund und ein zerrissenes Verhältnis zu Gott nennst, also eine vermutlich aktive Auseinandersetzung hinter dir hast. Und sorry – selbstverständlich nur auf meine Frage eingehen, wenn es dir damit nicht zu persönlich wird!

    Worauf es mir bei der ganzen Darlegung ankam, ist folgender Punkt: Wenn jemand seinen Glauben nur mit sich selbst abmacht und nie mit anderen Personen in den Dialog tritt, auch sich auf keine Schrift beruft, liegt die Möglichkeit nahe, dass der-/diejenige sich seinen Privatgott so zurechtlegt, wie es ihm passt. Im Grunde ist damit kein Ausbruch aus den Grenzen der persönlichen Blindheit, sprich Egobezogenheit, möglich. Das soll nicht heißen, dass regelmäßige Kirchenbesuche und gelegentliche Gespräche mit dem Pfarrer ausreichen, unsere Egobezogenheit zu kurieren! Upside Down Aber es ist doch so viel bequemer, nicht ständig mit den radikalen Botschaften eines Jesus Christus konfrontiert zu werden: Liebe deinen Nächsten, nimm die Kranken, Schwachen, Kinder und Ausländer an, gib nichts auf irdische Güter, halte die Schöpfung heilig, usw.

    Nun, ich habe kein Theologiestudium absolviert, bin bei euch neu und finde Widerspruch in der Diskussion sehr belebend. In dem Sinne, guten Abend allerseits!

  • Yossarian

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 8:45

    Als Agnostiker, also Außenstehender, sehe ich so einer Diskussion interessiert zu. Ich kann mit dem christilichen Glauben trotz (oder eher wegen?) des Konfirmationsunterrichts nichts anfangen. Mir fehlt auch die Fähigkeit etwas einfach zu glauben. So kann ich der innerbetrieblichen Auseinandersetzung zusehen, doch ich frage mich, ob es wohl auch zu den “radikalen Botschaften eines Jesus Christus” gehört, nicht so aktive oder praktisch inaktive Mitglieder einer Gemeinde derartig zu beurteilen.

    Etwas anderes fasziniert mich viel mehr und das ist die Aussage von @Carlinette “[…]Ich diskutiere gerne, denke aber auch, dass der “Glaube” an die
    Aussagekraft der Naturwissenschaften eben nicht mehr als ein Glaube ist,
    sobald wir uns auf das Feld des Sinns des Lebens begeben
    […] Etwas in dieser Art habe ich schon öfters von Gläubigen gehört oder gelesen und ich wundere mich immer wieder darüber. Zuerst einmal stimmt die Aussage nicht, denn die Naturwissenschaften beschäftigen sich nicht mit dem Sinn des Lebens. Das überlassen sie den Philosophen und Theologen. Aber selbst wenn ein Richard Dawkins mehr oder weniger deutlich sagt, dass der Sinn des Lebens aus biologischer Sicht ausschließlich in der Weitergabe der Gene besteht, muss ich mich fragen, warum mit schöner Regelmäßigkeit Gläubige daruf herumreiten, dass zu den Naturwissenschaften ja auch glauben gehöre. Mir kommt das wie ein “Ätsch! Ihr glaubt ja auch!” vor. Haben sie das nötig? Fühlen sie sich herabgesetzt, weil sie an etwas glauben, während sich die Wissenschaft mit überprüfbaren Fakten beschäftigt? Denn nichts anderes tun die Naturwissenschaften. Sie versuchen für Phänomene Erklärungen zu finden, ohne dabei eine übernatürliche Wesenheit zu bemühen. Ein Sinn des Lebens gehört bestimmt nicht dazu. Falsche Fakultät.

    Aus meiner Sicht könnten die Gläubigen sich doch einfach an ihrer Fähigkeit zu glauben erfreuen, die ihnen Erklärungen, Halt, was-weiß-ich bietet. Doch anscheinend reicht das nicht, denn dieses “Ätsch! Ihr doch auch!” wiederholt sich ohne Ende.

    “Faszinierend!”, um Mr. Spock zu zitieren.

  • Zoe

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 9:04

    […] innerbetrieblichen Auseinandersetzung […]

    :-))) das ist inhaltlich jetzt zwar ein bißchen dünn, aber mir gefällt die Formulierung s e h r.

  • Zoe

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 9:13

    @forscher , die “Stoßgebete gegen den Himmel” sind die Flüche?

  • Zoe

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 9:14

    Liebe @Carlinette , ich gehe später auf das ein, was Du geschrieben hast.

  • Ricarda01

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 9:30

    @Yossarian

    Beitrag von 8:45

    Guten Morgen, lieber Yossarian!

    ‘während sich die Wissenschaft mit überprüfbaren Fakten beschäftigt? Denn nichts anderes tun die Naturwissenschaften.’ Ja, genau so ist’s, volle Zustimmung, zu deinem ganzen Beitrag!

    Habe neulich ein interessantes Buch zu lesen bekommen: ‘Kein Tod auf Golgatha’ von Johannes Fried.* Wünsche dir einen angenehmen Tag – Ricarda01

    *Prof. em. Dr. Dr. hc

  • Cocco

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 9:39

    8:45 siehste Yossarian @Yossarian , die “interne” Umfrage lässt sich wohl doch nicht so einfach mit JA, NEIN oder JEIN beantworten…

    🖐😉LG

  • realo

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 10:52

    Ich kann auf die Eingangsfrage: ‘Spielt der Glaube in Ihrem Leben eine große Rolle?’ nur mit Ja antworten, wenn ich das schwache Verb im Deutschen ‘glauben’ betrachte. Ich glaube viel, wenn der Tag lang ist, denn ich weiß es nicht. Nur mein Glaube ist weder an eine Kirche, noch an einen Pfarrer und die Gemeinde ist die Menschheit insgesamt, gebunden. Ich bin ein praktizierender, gläubiger Humanist. Ich glaube an das Menschsein, der ich selber bin, mit allen Fehlern und Schwächen. Dieser Glaube beschert mir ein doch relativ gelassenes Leben, trotz aller Konflikte und Schwierigkeiten oder gerade deswegen. Ich empfinde menschliche Probleme für wahnsinnig spannend, völlig egal welche Religion dahinter steckt. Und ich glaube daran, dass diese Probleme nie versiegen werden, egal wie intensiv womöglich eine christliche Gemeindearbeit erlebt wird.

  • Zoe

    Teilnehmer
    18. Juli 2024 um 11:21

    @Carlinette […] liegt die Möglichkeit nahe, dass der-/diejenige sich seinen Privatgott
    so zurechtlegt, wie es ihm passt. Im Grunde ist damit kein Ausbruch aus
    den Grenzen der persönlichen Blindheit, sprich Egobezogenheit, möglich.

    Ein “Privatgott” ist gewiß nicht möglich, weil Gott dann überhaupt nicht die Bedeutung haben könnte, die ER hat. Aber Du meinst was anderes, nehme ich an -und ich möchte mich nicht in die Spurrille begeben, die Du vorgibst. Die Hl. Schrift enthält so eine Fülle von Gottesbildern und sie wird seit Jahrhunderten immer wieder neu ausgelegt, d.h. interpretiert, und wer könnte da kommen und meinen, es gäbe Gott und SEIN Wort, dem es richtig sei zu folgen?!

    Der Ausdruck “Egobezogenheit” hat einen negativen touch bzw. benutzt Du ihn in negativem Sinne. Egobezogenheit ist schlecht und besser ist es, auszubrechen. Für mich gibt es die Trennung zwischen Eigen- oder Selbstinteresse und der Berücksichtigung und Achtung der Interessen der Anderen nicht. Ich unterscheide Beides, denn “ich” bin nicht “der/die Andere”, aber “für mich” ist in meinem Verständnis engstens verknüpft mit “für dich” und vice versa. Slight Smile

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