Startseite › Foren › Religion & Glauben › Religionen?
-
Religionen?
Von Holzhacker am 9. August 2024 um 17:58Nun ja, sie sind weltweit nun mal nicht wegzudenken,obwohl in ihrem Namen die schlimmsten Verbrechen in der Vergangenheit und Gegenwart zu verzeichnen waren. Was soll man z.B. von einer Religion halten, die Selbstmord-Attentätern verspricht, dass sie nach ihrer Tat schnurstracks ins Paradies kommen, wo 72 (zweiundsiebzig) Jungfrauen auf sie warten. 72 Jungfrauen sind für genau das, wovon Männer träumen können, deren normaler Naturtrieb von Kind an brutal unterdrückt wurde. Soll sich eine derartige Religion im 21. Jahrhundert in einem relativ liberalen Land wie Deutschland noch auf die Toleranz für Religionesfreiheit berufen dürfen?
realo antwortete vor 11 Monaten, 1 Woche 18 Mitglieder · 115 Antworten -
115 Antworten
-
Das habe ich noch vergessen, beim von mir praktizierten Zen Buddhismus gibt es nicht nur keine Reinkarnation, keine Erleuchtung, sondern somit auch kein Karma. Ob ich richtig oder falsch handle, muss ich selbst verantworten und die Konsequenzen leben. Es gibt bei mir kein Karma-Konto, das ich belasten kann. Spätestens am Ende des Lebens zeigt sich, ob das Verhalten ein Leben lang richtig oder falsch war, nicht erst bei der Wiedergeburt. Man sieht ja wie es hier im Westen ins Lächerliche gezogen wird, das hat keinen Wert. Für mich ist Buddhismus und Psychologie ein existenzieller Gleichklang. Humor ist o.k., aber er hat Gründe sich abzuspalten.
-
Diese Antwort wurde in vor 11 Monaten, 1 Woche um
realo geändert.
-
Diese Antwort wurde in vor 11 Monaten, 1 Woche um
-
und schön aufpassen, dass es nicht zuviel gutes Karma wird. Das führt zur Reinkarnation in der Götterwelt und damit sinkt die Chance auf das Nirvana erheblich. Nur bei ausgeglichenem Karma hat man eine Chance darauf, im nächsten Leben nicht wieder von vorn zu beginnen. 😉
-
Das hast du sehr schön gedichtet, @Webra! Ich bin sicher, die Meise mit dem großen A lässt dir genug vom Frühstück übrig! Bei Spinnen ist es ja erst recht so: Die wollen mein Frühstück nicht, und ich nicht ihrs. Warum sie dann totschlagen? Ich fange sie auch mit einem Becher und einem Stück Pappe.
-
Hallo Carlinette,
Ich muss ein gutes Karma haben. Bei mir wird alles was kreucht und fleucht vorsichtig mit einem Joghurtbecher gefangen und ins Freie transportiert. Die Mäuse fange ich mit einer Lebendfalle und setze sie auf der Wiese aus. Als wieder mal etwas auftauchte, das kriecht, wurde ich von der Muse geküsst.

FRÜHSTÜCK ZU ZWEIT.
Ich saß an meines Frühstückstische
da kriecht aus einer kleinen Nische
die Meise mit dem großen „A“.
Ich will sie nicht, doch sie bleibt da.
Voll neuer und auch alter Gier,
nascht sie mal da, mal nascht sie hier.
Sie will wie ich, sich kräftig stärken,
des Tages pflichten dann bewerken.
Ich hob schon meine Hand zum Schlage,
wollte beenden ihre Lebenstage.
Da fiel mir der Gedanke ein:
„Was machst du da, muss das den sein?“
Lass sie gewähren, sagte ich mir,
sie ist ja nur ein kleines Tier.
Ist ein Geschöpf von Gottes Hand
und ist mit dir und mir verwandt.
„Ich grüße dich, du klein Getier,
komm sei mein Gast und bleibe hier.
Ein Frühstück macht mehr Freud‘ zu zweit,
verjagt den Frust der Einsamkeit.
-
@realo, heikel, was bedeutet das? Leben lassen oder nicht? Aus der Sicht der Spinne stellt sich das natürlich anders dar als aus deiner eigenen. Pass gut auf dein Karma auf


-
Ja, die WG geht weiter, jedoch da muss ich korrigieren, ich lebe nicht in einer Ein-Mann-WG. Es sind die Untermieter, die zu den Menschen dazugehören und ihnen bleibt nichts anderes übrig, als das buddhistische Kloster zu akzeptieren. Als Tier war es die Katze, ein Haustier und es gibt wirklich viele Pflanzen. Die Untermieterin hatte sogar schon ihr Zimmer voller Tomaten, Gurken und Erbsen. Ich halte es für buddhistisch wertvoll, alle Lebewesen mit einzubeziehen. Bei Spinnen oder anderen Viechern in der Wohnung bin ich nicht so heikel.
-
Hallo @Yossarian, ja ich denke, dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen! Hat mich gefreut, mal zusammen ein bisschen mehr in die Tiefe zu schürfen!
@realo, danke auch dir. Echt interessant, was du diesmal von dir selbst erzählst, und sehr positiv! Ich musste schmunzeln über die Lebensgemeinschaft von Pflanzen, Tieren und Menschen in deiner Ein-Mann-WG. Das Schöne am Buddhismus ist in meinen Augen u.a., dass auch andere Lebewesen als wir selber gewürdigt werden. Noch heute versuche ich, so oft wie möglich die Spinnen lebend in den Garten zu befördern, statt sie plattzuquetschen. Aber es bleiben immer noch welche in irgendeiner Ecke übrig: Die WG geht weiter!
-
Das ist ja interessant, ich praktiziere den japanischen Zen-Buddhismus seit zwanzig Jahren, jedoch auf weine mitteleuropäische Art übersetzt. Bin kein Japaner, dann muss ich auch nicht so handeln. Buddhas Lehren sind für mich mit heutiger Psychotherapie vergleichbar und so gehe ich damit um. Buddhismus ist keine Religion, sondern eine Lebensanschauung und Zen ist eine strengere Form davon. Der Raum der Leerheit spielt eine Rolle. Ich hatte meine Wohnung zum Zen buddhistischen Kloster ausgerufen und ein Zimmer war der Raum der Leerheit, das Meditationszimmer. Ich selbst war natürlich der Zen-Meister dieser Lebensgemeinschaft von Pflanzen, Tieren und Menschen. In dem von mir praktizierten Buddhismus kommt weder die Erleuchtung, noch die Reinkarnation vor, die Hauptmotive von gehorsam und regelkonformen Leben, ich lebe einen selbstständigen Buddhismus mit voller eigener Verantwortung für die Gestaltung des Daseins. Diese Lebensform gibt mir Energie, Freude und Kraft, die negativen Gefühle zu überwinden. Die Studien Buddhas Lehre und die der Psychotherapie, sowie das Umsetzen im Alltag haben mir die Stabilität ermöglicht, die ich heute im Alter empfinde. Da bin ich sehr dankbar.
-
Moin, @Carlinette Vergiss den letzten Beitrag von Gestern. Ich habe lange über deiner Frage gegrübelt und gemerkt, dass sie mich ins Schleudern brachte. Ich wusste einfach nicht, worauf du hinaus wolltest. Wie so oft in solchen Fällen erschien die Antwort in dem Moment, als das Grübeln aufgab. 🙂
Der Trugschluss bei der Frage ist, dass es da etwas gäbe, was trainiert bzw „gereinigt“ wird. Eine der zentralen Lehren und die meiner Meinung nach am schwersten zu verstehende ist die von der Leerheit aller Dinge. Da ist nichts außer einer Sammlung von karmischen Faktoren, kein Selbst, kein Ich, keine Seele, nur bedingtes Entstehen.
Ich bin eine faule Socke und dachte mir, dass ChatGPT die Antwort besser formulieren kann als ich. Deshalb stellte ich zwei Fragen: Was besagt die buddh. Lehre von der Leerheit aller Dinge und Was wird nach buddh. Lehre wiedergeboren?
Antwort 1: „Die buddhistische Lehre von der Leerheit (Shunyata) besagt, dass alle Dinge und Phänomene keine eigenständige, unabhängige Existenz besitzen. Stattdessen sind sie leer von einem permanenten, unveränderlichen Selbst. Sie existieren nur in Abhängigkeit von anderen Bedingungen und Faktoren, was bedeutet, dass alles miteinander verknüpft und vergänglich ist. Diese Einsicht hilft, das festgefahrene, egozentrische Denken zu überwinden und das Verständnis zu fördern, dass das, was wir als „selbst“ oder „Dinge“ wahrnehmen, in Wahrheit lediglich eine temporäre und bedingte Erscheinung ist.
In der Praxis bedeutet die Lehre der Leerheit, dass wir unsere Anhaftung an festen Vorstellungen und das Streben nach dauerhaften, unveränderlichen Dingen loslassen. Sie soll helfen, das Leiden zu überwinden, das aus falschen Auffassungen über die Realität entsteht.„
Antwort2: „Nach buddhistischer Lehre wird nicht das „Selbst“ oder ein unsterblicher, unveränderlicher Kern wiedergeboren, sondern eine Ansammlung von geistigen, physischen und karmischen Faktoren, die als „Karma“ bezeichnet werden. Dieser Prozess wird oft als „Wiedergeburt“ beschrieben, aber er ist eher eine Kontinuität des Bewusstseinsstroms, der von einem Leben ins nächste übergeht. Es ist ein kontinuierlicher Fluss von mentalen und physischen Prozessen, die aufgrund von Handlungen (Karma) und Absichten aus früheren Leben beeinflusst werden.
Die Idee der Wiedergeburt im Buddhismus unterscheidet sich also von einer Vorstellung eines „Seelen“-Übertrags, wie er in vielen westlichen Religionen existiert. Stattdessen geht es darum, dass die Handlungen und die Geisteszustände, die wir kultivieren, Auswirkungen haben, die über unser aktuelles Leben hinausreichen und zukünftige Erfahrungen prägen.„
Bei dieser Antwort finde ich allerdings den „Bewusstseinsstrom“ fragwürdig, weil er leicht zu der falschen Annahme führt, dass doch irgendetwas vom „Ich“ wiedergeboren wird.
Ist damit deine Frage beantwortet?
-
Diese Antwort wurde vor 11 Monaten, 1 Woche von
Yossarian geändert. Grund: die üblichen Fipptehler
-
Diese Antwort wurde vor 11 Monaten, 1 Woche von
-
@carlinette Okay, besonders mit dem tibetischen Buddhismus habe ich nie etwas anfangen können. Mir steckt da zuviel vom Bön, der alten tibetischen Religion drin. Für meinen Geschmack war das zu weit von der ursprünglichen Lehre abgewichen, vor allem, nachdem der Dalai Lama Bön als eine sprituelle Richtung des tibetischen Buddhismus anerkannt hatte. Dann neige ich schon eher zu Stephen Batchelor, der versucht hat, die ursprüngliche Lehre von den später hinzu gekommenen religiösen Verzierungen zu trennen.
Wie man das nennt, das in der Meditation trainiert wird, ist eine gute Frage, weil mir kein wirklich passender Ausdruck einfällt, der nicht schon im alltäglichen Sprachgebrauch eine festgelegte Bedeutung hat. Es ist das, was wir als das Selbst oder das Ich empfinden, das aber nur eine Illusion ist, weil es in Wirklichkeit ein in ständigem Fluß befindlicher Prozess ist. Kürzer kann ich es nicht formulieren. Die Auflösung dieses Etwas ist das Ziel der Meditation, aber ich muss das wirklich nochmal nachlesen.
-
Diese Antwort wurde in vor 11 Monaten, 1 Woche um
Yossarian geändert.
-
Diese Antwort wurde in vor 11 Monaten, 1 Woche um
Sie müssen angemeldet sein, um zu antworten.