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     Modesty antwortete vor 3 Jahren, 7 Monate 13 Teilnehmer · 56 Beiträge
  • GSaremba61

    Teilnehmer
    26. September 2020 um 19:33

    GrinJoyRofl @Modesty – kannste behaltenRoflGeSa

  • GSaremba61

    Teilnehmer
    26. September 2020 um 19:35

    @klaus46 – stimmt – und schade für das Thema

    schönes WE

  • seestern47

    Teilnehmer
    26. September 2020 um 19:35

    @klaus46

    Ich lese keinen Zickenkrieg, sondern eine zivilisierte Diskussion mit unterschiedlichen Meinungen und Perspektiven.

    Wie nennst Du eine Diskussion unter Männern?

    Wie stehst Du denn zu diesem Thema?

    • Dieser Beitrag wurde vor 3 Jahren, 7 Monate von  seestern47 bearbeitet.
  • Paesi

    Teilnehmer
    26. September 2020 um 19:39

    Es ging um das Produkt Bens Reis und dessen rassistischen Hintergrund und Verbindung zur Sklaverei. Da gehen die Meinungen, und das ist auch nicht falsch, auseinander, das lässt nachdenken, eigene Standpunkte prüfen, korrigieren oder auch belassen, weil Gegenargumente nicht überzeugen.

    Ich habe einmal das Hineindenken in die möglichen Gedanken eines Afro-Amerikaners, der die Produktaufmachung für völlig rassistisch hält, versucht.

    Mein Ergebnis war Folgendes: Wäre ich solch ein Afro-Amerikaner, dann würde ich die Änderung “Bens Original” (Logo steht noch nicht fest) als halbrichtigen, vielleicht sogar heuchlerischen Kompromiss interpretieren.

    Warum? Der Name bleibt. “Ben” ist wohl keiner der Firmeninhaber. Wer “Ben” ist, ist nach so vielen Jahren sowieso haftengeblieben und ansonsten kann nachgeschaut werden. “Original?” Was soll das aussagen? War es zuvor der eine Kopie oder spielt man auf das vorherige Produkt an – nach dem Motto: Neuer Name, aber alles beim Alten? Schließlich sich geht es darum, die Marke weiterhin bekanntzuhalten – etwas anders, aber doch das Alte. Unterstrichen wird es dadurch, dass die Farbgestaltung beibehalten werden soll.

    Ich, als gedanklich angenommene resolute Afro-Amerikanerin, würde erwarten: Kein erinnerungsbehaftender Name “Ben”. Dadurch bräuchte es auch das Wort “Original” nicht mehr und abschließend eine völlig neue, vor allem farbliche Aufmachung. Erst dann wäre es für mich eine annehmbare Änderung.

    Wie geschrieben, alles nur hypothetische Überlegungen.

    • Dieser Beitrag wurde vor 3 Jahren, 7 Monate von  Paesi bearbeitet.
  • GSaremba61

    Teilnehmer
    26. September 2020 um 20:16

    Ich würde die heutige Änderung – gleich wie – @Paesi – als diskriminierend erkennen. Wenn ich Deinem Vorbild mich Hineinzudenken mit gehe.

    Diese Änderung kommt nicht aus Erkenntnis – diese Änderung ist um das Produkt, nachdem es jetzt so in aller Munde ist, im Umsatz zu halten.

    GeSa

  • rooikat

    Teilnehmer
    26. September 2020 um 20:27

    @Modesty, ich denke, diese erwähnten “3 Fragen” beantworten sich in meinen Beiträgen. Kann man evtl. lesen und sogar verstehen, wenn man mal aus seinem gefestigten Denkschema in eine Diskussion einsteigt, überhaupt einsteigen will.
    Im übrigen zitiere ich mal Paesi in einem Beitrag von heute (26. September 2020 um 19:39) ‘Es ging um das Produkt Bens Reis und dessen rassistischen Hintergrund und Verbindung zur Sklaverei.’ , und in Folge ging es m.E. um die Umbenennungsbestrebungen HIER in Deutschland!

    Und nicht um die furchtbaren Geschehnisse in den USA. Diese verlangen auch hier ein eigenes Thema, es steht Dir ja frei, mit Deinen Spezialkenntnissen eines zu eröffnen.

    Damit hat sich dieses Lesart-Spiel für mich erledigt. Ich lasse mich weder in eine völlig neue Richtung noch in ein anderes Thema drängen. Fasse dieses auf, wie es Dir passt.

    Schönen Abend noch, rooikat


    • Dieser Beitrag wurde vor 3 Jahren, 7 Monate von  rooikat bearbeitet.
  • Modesty

    Teilnehmer
    26. September 2020 um 23:15

    @Paesi – 26.09.20 / 19:39

    Ich denke, in den USA geht es um den endgültigen Verzicht auf Werbung und Produktbezeichnungen, die den Eindruck vermitteln, Schwarze wären von Natur aus Bedienstete der Weißen.

    Genau das aber wird der Werbung von Mars für Uncle Ben’s Produkte und von PepsiCo für die Marke Aunt Jemima, die mit dem Bild einer schwarzen Mammy wirbt, vorgeworfen. Zu Recht, wie ich finde! Und außerdem mit Erfolg, denn….

    PepsiCo wird sein 130 Jahre altes Logo ändern und gibt als Begründung an: “Wir erkennen an, dass Aunt Jemima auf einem rassistischen Stereotyp beruht.”

    Da der Schwarze auf den Uncle-Ben’s-Packungen, genau wie Aunt Jemima den typischen weißen Bediensteten-Kragen trägt (was vermutlich in USA jedem, in Europa aber kaum jemandem etwas sagt), sollte die Begründung von PepsiCo eigentlich auch für die Firma Mars, der Herstellerin von Uncle Ben’s-Produkten, verwendbar sein. Sie sollte aufhören, das Foto eines Schwarzen als Gesicht ihrer weißen Firma auszugeben und Schwarze statt mit ‘Mister’ und ‘Mistress’ anzusprechen einfach Onkel oder Tante zu nennen.

    Schon 2007, als Mars versuchte, den auf allen Uncle-Ben’s-Produkten abgebildeten Schwarzen als Chairman einer fiktiven Firma namens Uncle Ben’s Inc. auszugeben, warf die schwarze Professorin und Autorin Dr. Marilyn Kern-Foxworth in ihrem Buch ‚Aunt Jemima, Uncle Ben, and Rustus‘ Mars vor, die Uncle Ben’s-Kampagne sei beleidigend und herablassend, weil sie bestehende Stereotypen bediene. ‚Ben‘ bliebe nach wie vor die respektvolle Anrede ‚Mister‘ verwehrt, er würde stattdessen – wie im Umgang mit Dienstboten üblich – immer noch herablassend ‚Uncle‘ und nur beim Vornamen genannt. Sie bezweifelte, dass es – außer diesem Ben – in Amerika einen Chairman gäbe, der in der Öffentlichkeit nicht respektvoll mit ‚Mister‘ und seinem Nachnamen angesprochen würde!

    Mars hat sich davon nicht von der Ausbeutung eines rassistischen Stereotyps abhalten lassen. Der Tod von George Floyd und all den anderen könnte das endlich ändern. Hoffentlich!

    M.

    PS: Ich werde ab sofort sorgfältig darauf achten, dass keine Mars-Produkte in meinem Einkaufskorb landen.

    PPS: https://www.spiegel.de/geschichte/vom-winde-verweht-rassismus-im-hollywood-film-klassiker-a-1007841.html

    • Dieser Beitrag wurde vor 3 Jahren, 7 Monate von  Modesty bearbeitet. Begründung: PPS angefügt
  • Paesi

    Teilnehmer
    27. September 2020 um 6:08

    @Modesty 26.Spt./23.15

    Deine Gedanken sind logisch und regen zu Überlegungen an. Dennoch wird sich durch Namensänderungen nichts großartig verändern. Ich sah gestern einen Film, bin mir sicher, es war eine alte Columbo-Serie, und genau da, gab es eine sehr kurze Szene, mit einer Schwarzen. Sie stellte eine typische Bedienstete in einem weißen Haushalt dar, auch der Kleidung nach. Bleibt die Frage: Zeigte man bloß die Dienstbotenstellung? Hat man einer Schwarzen eine Möglichkeit geboten für den Einstieg ins Filmgeschäft in einer Nebenrolle? Wollte man identisch sein und damit auf die noch bestehenden Unterschiede aufmerksam machen? Oder war es ein Hauch von Rassismus der Filmbranche?

    Auf Grund der ökonomischen Diskrepanz zwischen schwarzen und weißen US-Amerikanern werden Unterschiede in beider Lebensverhältnissen weiter für Jahrzehnte bestehen und damit die Schwarzen ärmer, kranker, weniger gebildet bleiben sowie sich schneller und härter mit der Justiz konfrontiert sehen.

    Die Afroamerikaner sind eine importierte Minderheit vom afrikanischen Kontinent, zurückzuführen auf den Dreieckshandel, Teil der US-Geschichte, in der sich die Eingewanderten vom sogenannten Kontinent bereits als die Helden und Auserwählten der Neuen Welt zu sehen pflegten. Für die Übersiedler und die Europäer war Amerika das gelobte Land, das neue Israel. Egal, wer Präsident war, aus jeder Rede lässt sich das immer wieder heraushören und Amerika First ist für mich nur eine Variante davon. Diese Anschauung, ich nenne es für mich übertriebene Selbstdarstellung, ist historisch gewachsen, gefestigt und wird so schnell nicht schwinden.

    Gibt es jetzt nicht sogar Vorschläge, die amerikanische Geschichte in Schulen auf die Erfolge das Landes zu richten und die Zeit der Sklaverei als Teil der Geschichte auf ein Minimum zu begrenzen? Ich meine, vor kurzem darüber gelesen zu haben.

    PS: Ich beende meine Teilnahme am Thema hier.

  • Holzhacker

    Teilnehmer
    27. September 2020 um 12:15

    @seestern47 Frage zum Thema Rassismus: Du siehst ja welche Resonanz deine Beitrag gebracht hat. Meine Frage dazu: Ist es Rassismus, wenn jemand pauschal Menschen eines anderen Landes ablehnt oder verachtet? Wäre das so, dann müsste man Bejamin Franklin zu den übelsten Rassisten zählen, bei seinem Urteil über die deutschen Einwanderer:

    Die Deutschen sind Intergrationsverweigerer

    schrieb er ( 1
    )
    Diese vielen Fremden, klagt er, sie weigern sich, unsere Sprache
    zu lernen. Sie kommen aus autoritären Gesellschaften, sind
    ungebildet, schotten sich ab, und ihre Kinder beleidigen die Lehrer.

    „Sie sind nicht an die Freiheit gewöhnt“, schimpft er,
    „sie wissen nicht, wie man maßvoll Gebrauch von ihr macht.“ In
    manchen Gegenden finde man schon Straßenschilder in ihrer Sprache,
    bald übernähmen sie das ganze Land. Und man schaue sich einmal die
    Frauen an: fett und stämmig.

    „Die deutschen Frauen sind
    für ein englisches Auge im Allgemeinen so widerwärtig, dass es
    großer Anstrengungen bedürfte, einen Engländer dazu zu
    veranlassen, sie zu heiraten“

    Bald werden sie uns
    zahlenmäßig überlegen sein, sodass all die Vorteile, die wir haben
    … nicht ausreichen werden, um unsere Sprache zu erhalten. Auch
    unsere Regierung gerät dadurch ins Wanken.“

    ( 1 ) Benjamin
    Franklin, einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten, über
    deutsche Einwanderer

    Das ist Geschichte, aus längst
    vergangener Zeit.
    Warum aber kommt mir das so hochaktuell vor?

    Nur die Zielgruppe ist eine andere.

  • Modesty

    Teilnehmer
    27. September 2020 um 15:31

    @Paesi – 27.09.20 / 6:08

    Dennoch wird sich durch Namensänderungen nichts großartig verändern.

    Auf die bislang erwähnten Produkte bezogen sollte natürlich auch die Bebilderung geändert werden. Beides zusammen bedient das rassistische Stereotyp vom schwarzen Bediensteten.

    Die Krimiserie Columbo wurde (lt. Wiki) in den USA von 1968 bis 1978 gedreht. Zum Grundkonzept der Serie gehört, dass der Wirkungskreis des schusseligen Inspektors durchweg aus der sog. etablierten, besseren Gesellschaft besteht. Um das zu verdeutlichen dürfte sich – neben luxuriösen Kulissen – schwarzes Hauspersonal am besten geeignet haben. Auch hier wurde also ein rassistisches Stereotyp von der Art verwendet, das in USA jeder versteht und zur Zementierung des niedrigen, untergeordneten Status‘ von Schwarzen beigetragen hat und weiterhin beiträgt.

    Im Gegensatz zu den freiwillig eingewanderten Weißen, von denen vermutlich viele sich für verdiente Eroberer hielten und auch so inszenierten, wurden Afrikaner ab 1619 gegen ihren Willen als handelbare Ware in Amerika eingeführt und zur komplett freien Verfügung der Käufer auf den Markt geworfen – die verspätete amerikanische, drastischere Variante der mittelalterlichen, europäischen Leibeigenschaft mit allen Konsequenzen, die sich daraus für den sozialen Status von Eigentümer und ‚Ware‘ ergab. Für Letztere war Amerika alles andere als ein gelobtes Land – auch wenn Heerscharen von Klerikern im Dienste der weißen Herrschaft ihnen das weiszumachen vesuchten.

    In Europa war die Leibeigenschaft im 17. Jh. längst Geschichte. In Amerika begann sie da erst und bildete in vielen Fällen den Grundstock für sagenhafte Reichtümer einzelner, weißer Familien.

    Die Sklaverei wurde erst 1865 durch den 13. Zusatz zur amerikanischen Verfassung endgültig abgeschafft. Vorausgehen musste allerdings der Krieg der Nord- gegen die Südstaaten (weil vermutlich Letztere sonst heute noch Sklaven halten, züchten, kaufen und verkaufen würden).

    Und wie das so ist, wenn Menschen z.B. durch Krieg zu etwas gezwungen werden, das sie als ungerechte und fremde Einmischung in ihre gewohnte Lebensweise empfinden: Viele vererben ihre rassistische Haltung und ihre Sehnsucht nach einer Zeit, in der sie die ‚Alleinherrscher‘ über ihre privaten Reiche waren, erfolgreich weiter – jeder gegenläufigen politischen, gesellschaftlichen und sozialen Weiterentwicklung zum Trotz; bewußt und/oder unbewußt.

    Ein weiterer Aspekt lässt sich auch nicht von der Hand weisen: Die Afroamerikaner sind, solange sie von allen anderen erfolgreich am Aufstieg gehindert werden, billige Niedriglohnarbeiter. So lassen sich mittels Rassismus besser bezahlte Arbeitsplätze für Weiße freihalten.

    Auch wenn man denkt, die ungeheure Menge weltbekannter, innovativer US-Produkte und -Erfindungen spreche für einen hohen Bildungsgrad der amerikanischen Bevölkerung und schütze sie weitgehend vor Rassismus, so ist doch das Gegenteil der Fall. Die breite Masse verfügt – mit Europa verglichen – nur über eine sehr geringe Bildung und ist vermutlich deshalb nicht nur leicht durch politische Populisten, sondern auch durch religiöse Fundamentalisten zu beeinflussen – und ganz sicher (wegen des als gering zu bewertenden Hinterfragungsrisikos) durch gut gemachtes Produktmarketing.

    Doch wie auch immer – wenn die amerikanische Geschichte nicht durch neutrale schulische Bildung sondern durch verlogene, rassistische Werbung vermittelt wird, ist es m. E. höchste Zeit für Korrekturen am derzeitigen Gesellschaftssystem und der Eigenwahrnehmung.

    M.

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