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Oppenau: Yves R. nach Tagen auf der Flucht gefasst.
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Das Städtche Oppenau atmet auf. Ich denke, wir werden noch mehr über die Hintergründe erfahren.
Mich interessiert mehr, was ist und war das bisher für ein Mensch und woher nahm er die Energie zu so einer Tat. Kann es alleine Angst gewesen sein, hat er sich in die Enge getrieben gefühlt?Wenn man so bedenkt, dass einer obdachlos wird und keine Arbeit hat und kein Geld, kann man schon verstehen, wenn einem 4 Beamte auf den Pelz rücken, dass man die Nerven verliert.
Klar, sollte keine Entschuldigung sein, aber von mir bekäme er mildernde Umstände.
Wie denkt ihr darüber nach?
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Florena 18. Juli
2020 um 12:16Hallo Zusammen,
nachdem was ich alles über den „Waldläufer“ gelesen habe, ist er wohl aus
dieser, unserer Gesellschaft ausgestiegen. Hinzu kommen seine -bösen Taten-,
die er früher begangen und die Strafe dafür verbüst hat. Gerade in so kleinen Orten,
wie Oppenau, wird man ganz schnell an den Rand der Gesellschaft gesteckt,
wenn man arbeitslos geworden ist. Und wenn dann kein Geld mehr da ist, um
die Miete zu zahlen, man zwangsgeräumt wird, käme bei mir die pure Verzweiflung
auf. Ich könnte in einem solchen Falle auch auf die Idee kommen, mich zum
„Waldläufer“ zu machen. Wie -cool- muss der Yves R. sein, dass er , als die Polizisten
Ihn durchsuchen wollten, nicht sofort geschossen hat. Und die Polizisten haben,
um das Leben ihres Kollegen und ihr eigenes zu retten, die Waffen abgegeben.
Der entscheidende Hinweis, wo er sich aufhält, kam aus der Bevölkerung.
Und auch dort hätte er mindestens einen Schuss abgeben können. Ich denke,
dass ein SEK nicht zimperlich ist, wenn jemand eine Schusswaffe auf sie
richtet. Nach meiner laienhaften Überlegung ist Yves R. ein Fall für die
Psychiatrie, um in ein soziales Leben zurückgeführt zu werden. Was der
Oberstaatsanwalt ihm aus juristischer Sicht vorwirft, werden wir noch lesen.
Jedenfalls ist es gut, dass alle Beteiligten die Nerven behalten haben und
Niemand zu Schaden gekommen ist.
Gesund bleiben, auch in der neuen Woche !!!
Robert13
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@Robert,
ein sehr guter Beitrag. So in etwa, geht´s mir auch durch den Sinn. -
@Robert13 und an @all
Vielleicht habe ich mich nicht ausführlich ausgedrückt. Natürlich meinte ich in seinem Fall, dass seine persönlichen Umstände ihn in seiner Not zu der Tat gebracht haben. Eine Überreaktion, wo er sowieso schon geschwächt war. Ähnlich wie ein Tier, das Angst hat, greift er statt Flucht erst mal an.
Und genau dies wird der Richter auch mit berücksichtigen. Das meinte ich mit “mildernden Umständen”. Und das dieser Yves noch andere schwerwiegende Probleme hatte, ging doch aus meinem Beitrag heraus. Für ihn jetzt auch schwerwiegend bei seinem Urteil, dass er nun die Bewährungsstrafe voll absitzen muss. Das soll in meinem Beitrag eben nicht heißen, dass ich gut finde wie er sich verhalten hat. Ich kann mich aber auch in seine Rolle reinversetzen. Und genau das beabsichtigte ich mit diesem Thread, alle Seiten zu beleuchten. Die Kriminelle, sein geistig seelischer Zustand und seinen Charakter. Also genau das lesen und verstehen was ich mit beabsichtige, dann klappt es auch besser mit einigen Gegenargumenten. Es geht auch ohne Aggression.
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Nach hiesigen Beschreibungen scheint es sich mal wieder um einen Deutsch darf das-Fall zu handeln. Man stelle sich nur vor, da hätte sich ein Flüchtling in die Ecke gedrängt gefühlt, eine Pistole von der man nicht wusste ob echt oder Schreckschuss, wobei das schon schlimm genug ist, gezogen, damit vier Polizisten entwaffnet und dann im Wald verschwunden. Das hier so verständnisvolle dramatische Märchen hätte sich aber so was von anders gelesen.
Außerdem erinnere ich an den ermordeten Dunkelhäutigen in Amerika. Da las die Aussage sich in etwa so .. Ein unbeschriebenes Blatt war er aber nicht. Wer schon im Gefängnis gesessen hat, sollte besser nicht vor der Polizei davonlaufen.
Yve Rausch hat vor 10 Jahren seine damalige Freundin mit einer Armbrust schwer verletzt und wurde dafür verurteilt. Schon in früher Jugend hat er aus einem Jugendwerk-Schild ein Juden weg gemacht. Also unbeschriebene Blätter sehen anders aus.
Und ganz besonders fällt die Rolle der Mutter auf, die ihren armen Kleinen bedauert. Evt. sollte sie mal über ihren Anteil daran nachdenken. Warum war er obdachlos, wenn er doch eine so treusorgende Frau Mama hat? Dass dieser junge Mann so ein schräger Vogel wurde, ist zumindest zum Teil auch ihrer Unfähigkeit zuzuschreiben.
Alles in allem .. wenn unterschiedliche Leute das gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.
Ach so, und die Hütte in die er sich zurückgezogen hatte, war wohl ganz und gar nicht seine. War es nicht der eigentliche Besitzer, der die Polizei erst aufmerksam machte?
An die geschriebenen 15 Jahre glaube ich erst, wenn es ein rechtskräftiges Urteil gibt. Vorstellen kann ich mir diese hohe Strafe für ihn nicht. Vorher werden weitere Ermittlungen notwendig sein.
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Ja eben @Manjana – weil man nicht weiß, was seine Mutter und Vergangenheit betrifft, sollte man erst mal darüber sich kein Urteil erlauben, ob er ein Krimineller ist oder geistig-seelisch geschädigt und daraus resultierend extrem falsch gehandelt hat. Mitleid habe ich nicht, aber ein bisschen Mitgefühl für seine Lage und sein Handeln. Die Polizei hat richtig gehandelt, das ist ihre Pflicht, auch die Bevölkerung zu schützen, wenn man nicht weiß, wie ein Täter weiter auf der Flucht tickt.
Was ich nur nicht verstehe, vielleicht erfahren wir es ja noch, wie man zuschauen kann, gerade in einer kleinen Ortschaft, wie ein Mensch sich selbst so zugrunde richtet und ihm kein Obdach gewährt. Wenn wir schon bei Flüchtlingsaufnahme sind @Manjana, dann denke auch daran wie wir mit eigenen Leuten umgehen. Das wäre aber wieder ein ganz anderes Thema. Der Mann hätte in meinen Augen Hilfe gebraucht. Nicht erst nach einer Tat, sondern schon vorher.
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@Cocco – ich möchte doch nichts verharmlosen.
Ich denke, Richter und Schöffen, Psychologen u. dergleichen, werden sich die gleichen Fragen stellen.
Ohne das keine Urteilsbegründung, das ist bei uns so Gesetz. Und auch gut so. Sonst könnten ja alle Gerichtsverfahren ausfallen, der Täter geht in Haft. Gott sei Dank läuft das bei uns in Deutschland anders, eine große Errungenschaft, die nicht selbstverständlich ist.
Klar gibt es für uns Laien oft skurrile Urteile, das könnte auch daher kommen, weil sie für uns nur so erscheinen und wir den genauen Hintergrund nicht kennen, weshalb mal so und mal anders geurteilt wurde.
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Florena, würdest Du einem vorbestraften, arbeitslosen jungen Mann, der sich “komisch” verhält und als Waffennarr bekannt ist, seine Miete nicht gezahlt hat, eine Wohnung zur Verfügung stellen ? Bei Yves R. ist fast alles falsch gelaufen, was in seinem Alter falsch laufen kann. Und ich wiederhole mich: es ist gut, dass er nicht geschossen hat. Gut für ihn und gut für alle anderen Beteiligten.
Gesund bleiben
Robert13
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