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  • Ohne Religion geht es nicht!

     realo antwortete vor 4 Monate, 1 Woche 17 Teilnehmer · 55 Beiträge
  • rooikat

    Teilnehmer
    16. November 2023 um 10:55

    @Yossarian, jetzt verstehe ich die Rückfrage nicht – hast Du für Dich eine Antwort gefunden? Ich hab ja ganz allgemein gefragt, d.h. hast Du eine Antwort (welche) gefunden – Du selbst herausbekommen? Oder mit Hilfe welcher Hinweise, Informationen; woher, von wo/wem?
    Das interessiert mich. Zu diesem Thema kann man substanziell wenig auseinander nehmen – meine ich.

    (Im Demontieren, um etwas zu verstehen, erkennen, Funktionsweise zu sehen, bin ich heute noch gut. Vor allem etwas entsorgt werden muss/kann, lohnte das Auseinanderbauen. Habe viel dadurch gelernt für Reparaturen und gleichzitig manch Teil für Basteleien u.a. gefunden, was ich niemals im Handel erhalten hätte.Wink)

  • seestern47

    Teilnehmer
    16. November 2023 um 11:05

    OFF TOPIC: Wenn Religion und Glaube keine Rolle mehr spielen, warum sind dann die Kirchen zu Weihnachten und Ostern immer voll? Ist das dann nur noch reines Event, ein dekoratives Vergnügen? Oder könnte dahinter auch eine stille Sehnsucht nach Spiritualität im Leben stecken?

    Nur mal so gefragt? Thinking

  • Cocco

    Teilnehmer
    16. November 2023 um 11:15

    11:05 Seestern @seestern47 ….DAS denke ich mir auch immer wenn der ganze Weihnachtshype mit Glitzer, Glimmer, Märkten, Deko- und Beleuchtungseifer losgeht …oh du scheinheilige Weihnachtszeit… 🥳Helau !

  • Genuss

    Teilnehmer
    16. November 2023 um 11:27

    Viele Menschen brauchen das, um in Weihnachtsstimmung zu kommen. Sie brauchen die Orgelmusik, die Kerzen, das Lukasevangelium, um sich ihren Besinnlichkeits-Akku aufzuladen. Für die einen ist es „Stille Nacht“, bei dem ihnen fast die Tränen kommen.

    Die Menschen sind nun mal wie sie sind, es gibt keine Anderen.

  • Yossarian

    Teilnehmer
    16. November 2023 um 12:05

    @rooikat Ja, ich habe eine wesentliche Erkenntnis gewonnen: den Unterschied zwischen den Fragen, auf die es eine Antwort gibt und den nicht beantwortbaren. Nicht beantwortbar sind zum Beispiel die Fragen, ob es noch andere Universen gibt, was vor dem Urknall war, warum die Naturgesetze dieses Universums genau so sind, wie sie sind oder ob es einen Gott gibt. Ich halte mich dabei an eine Lehrrede des Buddha, in der er auf die Frage, woher die Welt käme, antwortet, dass sich der Fragesteller mit den Problemen befassen möge, auf die er eine Antwort finden kann. (Das ist jetzt die moderne Interpretation der Lehrrede. Den genauen Text muss ich bei Gelegenheit raussuchen).

    Es ist eine gute Frage, was ich selbst herausbekommen habe. In der Schule war Chemie mein Spitzenfach, denn noch weiter ließen sich die Dinge nicht auseinandernehmen. Ich glaube natürlich auch so einiges, zum Beispiel die Erkenntnise von Atomphysik oder Quantenmechanik. Aber ich könnte die notwendige Mathematik erlernen und alles nachvollziehen. Das würde meiner Methode entsprechen, bei Fragen, die ich nicht selbst beantworten kann, zu erforschen, wie die Antwort zu finden ist. Ich habe mich aber aus Zeitgründen dazu entschlossen, die Erkenntnisse der Quantenphysik als wahr anzunehmen, allein schon, weil der Laptop, mit dem ich diesen Text schreibe, auf diesen Erkenntnissen basiert. Ohne die Quantenphysik gäbe es keine Transistoren. Das ist jetzt ein schwieriger Weg: was nimmt man aus praktischen Gründen als wahr an und was nicht?

    Bei der Frage nach Gott und ähnlichen nicht beantwortbaren finde ich “Ockhams Rasiermesser” hilfreich und es ist wirklich ironisch, dass ein wichtiges wissenschaftlich Grundprinzip, das unter anderem die biblische Schöpfungsgeschichte in Frage stellt, von einem Mönch aufgestellt wurde. https://de.wikipedia.org/wiki/Ockhams_Rasiermesser

    • Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate von  Yossarian bearbeitet. Begründung: Fipptehler korrigiert
  • Yossarian

    Teilnehmer
    16. November 2023 um 12:13

    @cocco Ich finde es sehr schade, dass im Laufe der Jahrhunderte die Bibel aus “politischen” Gründen so oft umgeschrieben wurde. Heute noch Märchen und tatsächliche Ereignisse auseinanderzuhalten, ist kaum möglich. Interessant finde ich das schon, so wie ich voller Interesse das Buch von Stephen Batchelor gelesen habe, in dem der Autor versucht, die echte Geschichte des Buddha von späteren religiösen Ausschmückungen zu befreien.

  • Cocco

    Teilnehmer
    16. November 2023 um 12:46

    12:13 ja leider Yossarian @Yossarian …darum wird selbst der/die Klügste nur vermuten können.

    Warum also wertvolle Lebenszeit damit vergeuden – plötzlich wachste auf und merkst, dassde tot bist; warten wir es also einfach ab… 😉

  • Sunna

    Teilnehmer
    23. Dezember 2023 um 18:50

    Man muss “Religion” und “Glaube” trennen. Glaube ist immer persönlich und individuell und – das ist das Besondere – keine Religion, keine religiösen Vorschriften, keine Kirchen oder Tempel und auch keine Religionsgemeinschaft. Denn der Glaube an sich findet nur zwischen dem Gläubigen und seiner Gottheit statt.

    Religion wurde erfunden, um den Einfluss, den schon immer die Schamanen, Medizinmänner und -frauen, die Seher, die Weissager, die magischen Stammesmitglieder usw. hatten. Sie standen mit dem Übernatürlichen in Verbindung, dass die einfachen Stammesmitglieder nicht verstanden. Wahrscheinlich die Schamanen auch nicht, aber sie hatten die Menschenkenntnis, die anderen in ihren Bann zu ziehen und ihnen den Willen der “Götter” zu vermitteln. Es ging zu Anfang vermutlich nicht nur um Macht, sondern tatsächlich auch darum, sich die Wunder der Natur, ihre natürlichen Kreis- und Abläufe, Zusammenhänge – wie auch ihr Unheil, in Form von Unwettern und Katastrophen irgendwie erklären zu können.

    Doch je mehr die Religion – also eine künstlich geschaffene und mit Dogmen ausgestattete Glaubens-Umgebung – gestaltet und ausgeweitet wurde, umso weniger wichtig war der Glaube des Einzelnen. Es ging zunehmend darum, Macht über die Gläubigen auszuüben und sie mittels Einschüchterung und strengen Regeln – die mit dem eigentlich Glauben gar nichts zu tun haben und reine Menschenerfindung sind – unter Kontrolle und Gehorsam zu halten. Es wurden heilige Schriften mit Regeln verfasst, nach denen der Einzelne auf einmal seinen Glauben leben sollte.

    Religion ist – aufgrund des Machtanspruchs. insbesondere des von Expansion lebenden Monotheismus – leider in Vergangenheit und Gegenwart wieder und wieder Ursache für blutige Auseinandersetzungen (gewesen). Würde der Einzelne seinen persönlichen Glauben in sich behalten und dort das Zwiegespräch mit seiner Gottheit pflegen – was könnte das für eine friedliche Welt sein.

    Nein Religion – die künstliche, menschengemachte und rein den Macht- und Kontrollinteressen Weniger gegenüber Vielen dienende Glaubens-Umgebung, das Glaubensgerüst – ist das Letzte, was der Mensch zum Leben und Glauben braucht.

    Mein Leben lang hatte ich nichts mit Religionen am Hut. Und bin gut damit gefahren.

    Heute fühle ich mich mehr und mehr zur Natur hingezogen, nehme die Wunder der Natur, ihrer Abläufe und Kreisläufe viel bewusster wahr. Hinzu kommt natürlich auch das vom Menschen hinzugewonnene Wissen, z. B. über Bäume und ihre Kommunikation untereinander. Über die Wirksamkeiten von Pflanzen, die vor der Tür wild und kostenlos wachsen. Über diese einzigartig und filigran ineinander verflochtenen Abläufe, die einander bedingen und voneinander abhängen.

    Im Grunde, wie eine riesige, kaum mit den Sinnen erfassbare Maschine, die aus unendlich vielen kleinen Rädchen besteht – von denen jedes seine feste Aufgabe hat. Fällt eines aus, hat das Auswirkungen auf alle anderen und somit auf das große Ganze.

    Das ist genau so, wie mit unsererm Körper und unseren Zellen. Jede Zelle hat ihre Aufgabe an ihrem bestimmten Ort. Fällt sie aus – wer übernimmt dann ihre Aufgabe? NIemand. Fallen viele Zellen aus – wird der Körper folglich krank.

    Das Leben an sich ist ein einziges, gigantische Wunder. Der Planet Erde ist ein einziges, gigantisches Wunder. Wie sollte man da nicht vor Ehrfurcht, Bewunderung und dem Bewusstsein, wie klein und unbedeutend man dem gegenüber tatsächlich ist, gläubig werden…?

    Und wenn mich das zu einer Art Naturglaube führt – was läge näher, als mich mit dem Glauben, den Festen und Traditionen meiner Vorfahren, die eben die Natur und ihre Abläufe und Geschehnisse verehrten und sich ihr anpassten, zu befassen?

    Und so kommt man von einem zum anderen – ganz ohne die Erfindungen/Lügen, Dogmen, Regeln und Vorgaben anderer Menschen – nur durch mich selbst, meine Wahrnehmung, die Zeit, die ich mir dafür nehme, das eigene Denken und Fühlen und durch die Natur – deren Teil auch ich selbst bin.

  • Holzhacker

    Teilnehmer
    5. Januar 2024 um 18:42

    Oh, welch ein trockenenr, trister Gottestdienst, @Sangoma . Da steht ja nicht mal ne Flasche Bier oder Wein auf dem Tisch!

  • realo

    Teilnehmer
    6. Januar 2024 um 10:00

    Habe den Thread erst jetzt entdeckt, dabei kann man so wunderbar über Religion philosophieren. Wie es ausschaut, hat jedes Kind schon einmal Richtung Himmel geschaut und die unendliche Weite gespürt. Eventuelle Phänomene am Himmel waren die Geburtsstunde der Götter. Ich bin gänzlich ohne christliche Religion aufgewachsen, auch nicht getauft. Mir hat man gesagt, wenn es Dir mal schlecht geht im Leben, wirst Du zu Jesus finden. Mir ging es auch mal schlecht, aber der Glaube an Gott spielte nie eine Rolle. Die Religion, das Opium für das Volk, meinte einmal ein Philosoph mit großem Bart, ist an mir vorübergegangen und ich kann heute im höheren Alter sagen, ich verspüre keinen Verlust, im Gegenteil, ich habe gelernt, die Lebensqualität ohne Abhängigkeit zu Gott zu erfüllen. Bin bodenständig, realistisch und erkenne die Naturgesetze und somit die Wissenschaften an und ich bin spirituell. Habe das erkannt beim Kurs zur Sterbebegleitung. Beim Tod gibt es keinen Halt mehr in irdischen oder materiellen Dingen, es ist der geistige Draht nach oben (in den endlosen Himmel) der Trost spendet. Habe als bildender Künstler gearbeitet, da war ich mystisch, sentimental, verrückt und chaotisch, aber nicht religiös. Die Zusammensetzung von Farben lässt sich wissenschaftlich/chemisch herleiten, aber ein gestaltetes Bild ist mystisch und deren Wirkung lässt sich mit Beweisen nicht erläutern. Ich bin heute ein gläubigerer Mensch als je zuvor, aber ich glaube nicht an Gott und die Religion. Ich bin Humanist, ich glaube an die Gefühle des Menschen und aller Lebewesen, trotz der Grausamkeiten, die hin und wieder vorkommen.

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