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Gerhard Rühm
o nimm mich auf die matratze
auf das linnen die kissen
unter die decke
mein bett
o nimm mich doch
nimm mich auf
müde bin ich
und werde mich schlaflos auf dir
in dir wälzen
bett o bett
das du mich bettest
um mich wenigstens ruhen zu lassen
ich verkrieche mich in dich
wie in den leib der mutter
als sie noch lebte
und ich fast noch in ihr war
erde ist kein ersatz für dich
o mutter
kein ersatz für dich
o bett
ja ich spreche dich an
als wärst du ein du
das du das mich bettet
deckt zudeckt
aufnimmt
irgendwo muß ich ja sein
bei dir ist es warm
wenigstens
und als umhüllendes
bist du mir nah genug
wie andere auch
mach ich dich
zu meinem gefährten
meiner gefährtin
ach sei nicht so sächlich
versinkend in dich
erhebe ich dich in den stand
süssester weiblichkeit
o bett
bettin
entlohne mich dafür
mit dem vergessen
des schlafs
der bewusstlosigkeit
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