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Meret Oppenheim
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Hin und wieder habe ich Sehnsucht. Sehnsucht mich in eine andere Welt zu beamen. Es war mal wieder so weit. Ich entdeckte den Buchtitel “Mademoiselle Oppenheim”. Ich weiß, Opppenheim, auch Oppenheimer ist kein unbekannter Name in der Welt des Geldes und auch der Kunst. Hier in Dresden gab es das Palais Kaskel-Oppenheim (Architekt Gottfried Semper), …”ein Ambiente, in dem alle bedeutenden Künstler der Zeit verkehrten, aber auch der Krieg und die Cholera wüteten …” (Zitat Rücktitel der Lebenserinnerungen von Else Sohn-Rethel, die es bestens kannte).
Aber wie sagte schon meine Mutter “Viele Hunde heißen Spitz”. Die Wurzeln von Meret Oppenheim liegen in Süddeutschland, nicht allzu weit von der Schweiz entfernt. Sie zieht es 1933 nach Frankreich, zur Pariser Bohéme. Hier lernt sie den Maler Max Ernst kennen, kommt Marcel Duchamd näher und das Café de Flore wird für sie ein vertrauter Ort. Sie trifft die Künstler des Surrealismus.
Ich gestehe, mir erschließt sich Surrealismus nur selten. U. a. Meret Oppenheims “Pelztasse” ebenso wie Max Ernst “Der Gegenpapst” werden mir stets ein Geheimnis bleiben (nur um Beispiele zu nennen). Ebenso wie die Intentionen Peggy Guggenheims, diese Bilder zu kaufen. Wobei deren Autobiografie “Ich habe alles geliebt” für mich der Einstieg in diese Welt war.
Es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Büchern, die sich mit dem Leben insbesondere der Künstlerinnen dieser Zeit und Kunst beschäftigen. Es ist als würde ich durch Paris schlendern, im Café de Flore vorbeischauen und gute alte Bekannte treffen.
“Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst” heißt es im Untertitel. Etwas übertrieben. Das Buch beinhaltet einen kurzen Zeitabschnitt. Auch störte mich der mehrmals beschriebene Drang nach ganz eigener Kunst und Freiheit. Ich bin da etwas ungeduldig und möchte rufen “Ich weiß es ja nun.” Auch stören mich mittlerweile in diesen Büchern Redewendungen wie “Alles gut”.
Aber alles in allem war ich mal wieder im Pariser Künstlerleben. Es hat mir unheimlich gut getan. Ich bleib noch ein bisschen da.
Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die Moderne Kunst
Autorin: Mona König
Taschenbuch Heyne Verlag, 13 Euro
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1062456756
Constantia
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Danke für diesen Tipp. Ich habe vor Jahren eine Biografie über sie gelesen. Eine bemerkenswerte Frau und ein bemerkenswertes Leben!
LG
seestern47
p.s. Wie schon an anderer Stelle einmal erwähnt, mag ich die Biografien von Barbara Beuys. Kennst Du sie?
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@seestern47 , ja ich hatte Deinen Hinweis gelesen und mich auch artig bedankt. Glaube ich jedenfalls. Leider war mir der Name nicht geläufig. Aber ich habe einiges Interessantes gefunden und werde mich mal intensiver mit ihr beschäftigen.
Einfach noch ein paar Blümchen für Dich
und schönes Wochenende.Constantia
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@Constantia , da ich am Sonntag zum Frühstück in Worpswede eingeladen bin, fällt mir doch wieder Paula Modersohn-Becker ein, die auch eine Zeitlang in Paris gelebt hat…

Sonnige Grüße zum Wochenende von hibiscus
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@hibiscus , ja auch sie konnte der Versuchung nicht widerstehen. Vor einiger Zeit war der Künstlerin ein sehr schöner und interessanter Dok-Film gewidmet und mein Programmkino um die Ecke ließ es sich nicht nehmen, ihn zu zeigen. Die Künstlerin ist ja in Dresden-Friedrichstadt geboren. Das Geburtshaus – heute eine Kita – habe ich mir bei einem Bummel in dem Stadtteil auch angesehen und bildlich festgehalten.
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