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  • Lang, lang ist's her

     Holzhacker antwortete vor 3 Jahren 7 Teilnehmer · 13 Beiträge
  • Webra

    Teilnehmer
    3. März 2021 um 18:51

    Was für Milliarden Menschen so selbstverständlich ist, wurde von einem Menschen vor 1700

    Jahren eingeführt. Der arbeitsfreie Sonntag.

    Am 03. März im Jahre 321 wurde der arbeitsfreie Sonntag von “Konstantin der Große” gesetzlich

    eingeführt. Dieser römische Kaiser hat nicht aus reiner Menschlichkeit so gehandelt, für ihm war dies eine macht-und religionspolitische Entscheidung. Mit dieser Entscheidung erwies er der heidnischen Bevölkerungsmehrheit, die wie er selbst, den Sonnengott “Sol Invictus” verehrten und der immer größer werdenden Zahl von Christen in seinem Reich einen gefallen. Den Gottesbezug in diesem Gesetzt ließ er deswegen sehr offen formulieren. Er nahm keinen Bezug auf das Christentum.

    Für die Wirtschaft dagegen hatte er genaue Verhaltensregeln gesetzlich festgelegt.


    “Alle Richter, die Stadtbevölkerung und die Betriebe aller Gewerbe sollen am verehrungswürdigen

    Sonntag ruhen. Die ländliche Bevölkerung soll dennoch der Landwirtschaft frei und ungehindert nachgehen, da es oft vorkommt, dass es keinen besseren Tag gibt, um Getreide zu säen oder Weinstöcke zu pflanzen; denn ein Vorteil, den die himmlische Vorsehung gewährt hat, soll nicht durch die Wahl des Zeitpunktes verschenkt werden”.

    Mit dieser Entscheidung hat der Kaiser eine kulturelle Wirkung erzielt, die geografisch über die damaligen Grenzen des römischen Reiches hinausging und dessen Bestehen überdauerte.

    Unbewusst hat er, nach Erkenntnis der Arbeitspsychologie, den arbeitenden Menschen, die noch

    jahrhundertelang unter menschenunwürdigen Bedingungen ihr Tagwerk verbringen mussten,

    einen “kleinen Erholungseffekt” verschafft.

    In den folgenden Jahrhunderten wurde gerade von den Christen “Unheildrohungen” gegen die Sonntagsarbeit verbreitet. Nähen, Wäsche waschen, Haare schneiden oder Vergnügungen

    wie Kartenspiel und Tanz bringen den Menschen kein Glück und erregen “Gottes Zorn”.

    “Mit am Sonntag gehauenes Holz heißt man sich selbst die Hölle.”

    Auf seinen Totenbett hat sich Konstantin der Große noch christlich taufen lassen.

  • seestern47

    Teilnehmer
    4. März 2021 um 9:33

    Ja, das muss man sich mal vorstellen! 😉

    Ich bin ja für eine Liberalisierung der Öffnungszeiten. Hier an der Küste haben ab April sonntags auch die Geschäfte geöffnet (Bäderregelung), aber dagegen versucht sich die Kirche auch schon seit Jahrzehnten zu wehren. Dabei sollen sich die Touristen versorgen können, die in der Regel am Wochenende anreisen. Zudem schafft es auch, zumindest saisonal, für Arbeit.

  • Holzhacker

    Teilnehmer
    4. März 2021 um 15:59

    Hallo @etaner34 wieso eigentlich Sonntag? In der Bibel verlangt der Jahwe doch, dass der Sabbat geheiligt werde, weil er dasein Werk vollendet hatte. Und das ist doch der siebte Tag, der Samstag,

    Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

  • Kabama44

    Teilnehmer
    4. März 2021 um 16:19

    Holzhacker , ich würde jetzt doch mal vorschlagen , du rufst bei deinem Pfarramt an und fragst zu all deinen Sorgen , den Herrn Pfarrer , da wird dir geholfen . Ich bin nicht Bibelfest und auch nicht so bewandert in Sabbat usw……Sneezing Face

  • Webra

    Teilnehmer
    4. März 2021 um 17:11

    Hallo Holzhacker,

    ich hoffe, dass das Folgende für dich hilfreich ist:

    “Da das römische Reich schon zu Zeiten Konstantin des Großen einige Krisen hinter sich gebracht hatte und als west- und oströmisches Reich nur noch bis ins Jahr 395 Bestand hatte und sich ab diesem Zeitpunkt im westlichen Teil langsam in Auflösung befand, konnte auch eine stabilisierende Staatsmacht nicht mehr eingreifen. Mit dem Ende des weströmischen Reiches etwa ab dem Jahr 480 und den daran anschließenden Machtkämpfen, die überall in Mitteleuropa entbrannten, verlor der Sonntag als arbeitsfreier Tag erst einmal seine Bedeutung. Im Frühmittelalter gab es dann auch keine Sonntagsruhe mehr. Erst im Mittelalter wurden die kirchlichen Gebote wieder stärker beachtet und der Sonntag als Ruhetag wieder propagiert. Dem Reformator Luther war der Sonntag als Ruhetag deshalb wichtig, weil an diesem Tag die ungebildeten Menschen Gelegenheit hatten, sich mit dem christlichen Glauben zu beschäftigen.

    Der Sonntag in der Neuzeit

    Bis in das 18. Jahrhundert war der Sonntag wieder ein von allen Christen beachteter Ruhetag. Dann begann langsam die Industrialisierung der Gesellschaften in Europa und der Sonntag wurde wiederum weniger als arbeitsfreier Tag beachtet. Eine 7-Tage-Arbeitswoche war im 18.- und auch 19. Jahrhundert noch durchaus üblich. Erst zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden erste Arbeitsgesetze eingeführt, die den Sonntag als Der Sonntag als Ruhetag

    „Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebten Tag sollst du ruhen“. Dieser Satz entstammt dem alten Testament aus der Übersetzung der Luther-Bibel und bezieht sich natürlich, nein, nicht auf den Sonntag, sondern auf den Samstag, besser gesagt auf den Sabbat des jüdischen Glaubens, von dem die heutige Namensgebung Samstag abstammt. Über viele Jahrhunderte war es der Samstag, der als siebter Tag der Woche galt und diese praktisch abschloss, natürlich nur im christlichen beziehungsweise im jüdischen Glauben. Der Sonntag, um den es hier geht, war und ist teilweise auch heute noch der erste Tag der Woche. So etwa wird in nicht wenigen Kalendern des englischsprachigen Raumes die Woche von Sonntag bis Samstag gelistet und nicht wie im überwiegenden Mitteleuropa von Montag bis Sonntag.

    Wann wurde aus dem Ruhetag Samstag der Ruhetag Sonntag?

    Das Christentum entstammt mit seinen Traditionen ursprünglich dem jüdischen Glauben, indem nach wie vor der Samstag der Tag der Ruhe ist. Durch die Verbreitung des Christentums kamen immer mehr Menschen zum christlichen Glauben, die ursprünglich nichts mit dem Sabbat oder Samstag in Verbindung brachten und es war der Sonntag, der nach den Evangelien der Tag der Auferstehung Jesu war und an diesem Tag, dem ersten Tag der Woche, wurde diese Auferstehung von den Christen mit sogenannten Mahlfeiern begangen. Das ist aber nur ein Aspekt für die Festlegung des Sonntages als Ruhetag. Wesentlich stärkeren Einfluss darauf hatte ein römischer Gott.

    Sol Invictus

    „Unbesiegter Sonnengott“, so die Übersetzung für Sol Invictus, den römischen Sonnengott. Er ist einer der ältesten Götter des römischen Reiches, der der Sage nach schon zur Gründung Roms bestand hatte und dessen Einführung erfolgte durch den sagenhaften König Titus Tatius, der wiederum das damals noch junge Rom belagerte. Dies tat er wiederum, weil deren Gründer Romulus und Remus aufgrund eines erheblichen Frauenmangels in ihrer Stadt auf die Idee kamen, ein Kampfspiel abzuhalten und dazu die Bewohner der Nachbarstädte einluden. Darunter auch die Sabiner. Die Folge war, das Romulus und Remus während der Kampfspiele die Frauen der Sabiner raubten, was als eine Sage, „der Raub der Sabinerinnen“, in die Geschichte einging. Dieser König Titus Tatius, König der Sabiner, herrschte schlussendlich zusammen mit Romulus und Remus über das noch junge Rom und führte in diesem Rahmen den Sonnengott Sol ein. Das ganze soll sich etwa 750 Jahre vor Christi Geburt abgespielt haben. Sol und Luna, die Mondgöttin, waren zu dieser Zeit zwei eher unwichtige Götter des angehenden römischen Imperiums und erst zu Anfang der neuen Zeitrechnung nahm im Besonderen die Bedeutung Sols als schützender Gott der römischen Kaiser an Bedeutung zu.

    Konstantin der Große

    Der römische Kaiser Konstantin gilt in der Geschichte als erster christlicher Kaiser des römischen Reiches, obwohl dies nicht ganz richtig ist. Konstantin gewährte aber ab dem Jahr 313 im gesamten römischen Reich die Religionsfreiheit und gab nebenbei den bis dahin verfolgten Christen einige Privilegien. Obwohl Konstantin mit dem Christentum sympathisierte, war er gleichzeitig ein großer Verehrer des Sonnengottes. In diesem Rahmen erfolgte langsam ein Übergang der Symbolik. Die Sonne wurde zum Symbol für den christlichen Gott. Zu dieser Zeit kannten die Römer bereits die7-Tage-Woche, deren Bezeichnungen noch aus babylonischer Zeit stammte und von den alten sieben Planeten übernommen wurde. Konstantin schrieb die 7-Tage-Woche im Jahr 321 n. Chr. gesetzlich fest und machte den ersten Tag der Woche zum arbeits- und gerichtsfreien Tag. Dieser erste Tag war Sol oder Solis gewidmet, dem Planet Sonne, und wurde später von den Germanen eingedeutscht in Sunnuntag und später Sonntag, woraus sich auch das englische Sunday ableitet, da das ursprüngliche Englisch auf der germanischen Sprache basiert. Die im spanischen und italienischen gebräuchliche Bezeichnung Dominica entstand aus der lateinischen Übersetzung und bedeutet schlicht: Tag des Herren.”

    • Dieser Beitrag wurde vor 3 Jahren von  Webra bearbeitet.
  • Webra

    Teilnehmer
    4. März 2021 um 17:41

    Hallo ingo.x,

    in meiner Tageszeitung erscheinen unter der Rubrik “Tagesspiegel” historische Tagesereignisse.

    Als ich lass, dass der arbeitsfreie Sonntag vor 1.700 Jahren von einem römischen Kaiser eingeführt

    wurde, war ich “baff”. Frowning2

    Ich war der festen Überzeugung, dass dies ein Kirchenmann vor ein paar hundert Jahren getan hat.

    Da ich der Meinung war, diese Tatsache könnte auch für euch interessant sein, habe ich im Netz

    recherchiert. Neben meinem eigenen Worten habe ich auch einiges zitiert und mit ” kenntlich” gemacht. Auch meine Fotomontagen kennzeichne ich so.

  • Holzhacker

    Teilnehmer
    4. März 2021 um 18:14

    Ach ja, @etaner34, so tief wollte ich eigentlich nicht in die Materie eintauchen. Ich hatte nur mal so die Wochentage nebeneinander gstellt und wie der Name suggeriert, den MIttwoch in die Mitte gesetzt. Und da kannst du dich drehen wie du willst, dann ist der Samstag der 7. Tag, der Tag den der Jahwe geheilgt haben wollte, weil er da von seiner harten Arbeit ausruhen wollte. Aber es ist nun mal so, dass der Klerus und der Adel an der ganzen Bibel so herumgedeutelt und herum-Interpretiert haben, bis es ihnen in Zeug passte. Vielleicht bekommen sie es sogar noch mal hin, dass der Kindesmissbrauch auch noch legitimiert wird. Wer weiß. Das Gebot, den Zauberer nicht leben zu lassen, haben sie ja auch schon aufgehoben, Denn als was sonst könnte man den legitimierten Exorzismus bezeichnen?

  • Holzhacker

    Teilnehmer
    4. März 2021 um 18:19

    Kann ich doch nicht, @Kabama44 , unser Pastor wurde doch schon von Woelke gemaßregelt. Der macht die Gosch nicht mehr auf. Und ich dachte, dass es hier im Forum sooo kluge Leute gibt, die das alles logisch erklären können ohne in Wikipedia herumstrolchen zu müssen.

  • Holzhacker

    Teilnehmer
    4. März 2021 um 18:37

    Ja klar @etander34, ist das ein Nebenschauplatz. Dazu könnten wir je nach Gutdünken und Interessen fast alles machen, was in der Bibel steht und was angeblich der Jahwe gesagt hat.Sie mal wie das Gebot “Du sollst nicht töten” interpretiert wurde? Soldaten dürfen” Henker ebenfalls, die Ess- Vorschriften… alles wird so marginalisiert, dass es passt, wird zum “Nebenschauplatz”!

  • etaner34

    Teilnehmer
    4. März 2021 um 19:43

    Worauf beziehst Du Dich eigentlich,@Holzhacker?

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