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Kinderarmut, gibt es das überhaupt?
realo antwortete vor 2 Jahre, 8 Monaten 11 Mitglieder · 22 Antworten
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Von Kinderarmut in Deutschland spricht man vor allem, wenn Kinder aus ärmeren Familien nicht am gesellschaftlichen Leben teilhaben können wie andere Kinder: Kino, Theater, Bücher, Vereinsmitgliedschaften, Schwimmbad, Taschengeld u.v.m. . Sollten dafür Teile des Kindergeldes direkt eingesetzt werden, besteht immer noch keine Garantie, dass es umfassend genutzt wird. Die Gründe können sehr verschieden sein, z. B. Eltern ist es nicht so wichtig oder ihnen ist es nicht möglich, Kinder zu Einrichtungen mit Freizeitangeboten zu bringen.
Entscheidend ist wirklich auch, ob Eltern eine Arbeit haben, von der man leben kann und überhaupt interessiert an Bildung und vielseitiger Entwicklung sind.
Trotz allem streitet man wieder um die Finanzierung einer Kindergrundsicherung – (beim Sondervermögen für die BW ging es schneller). Einen Grund finde ich besonders kurios: Anträge erleichtern, das würde schon Mehrkosten verursachen, weil eventuell mehr Eltern als bisher ihre Möglichkeiten wahrnehmen würden. Da frage ich mich, ob man im Vorfeld die Anträge bewusst kompliziert gestaltet hat, um Geld zu sparen, weil man davon ausging, dass es zwar Familien zustehe, aber nicht alle die Möglichkeiten in Anspruch nehmen werden. Und nun bringt man ins Spiel, dass vereinfachte Anträge schon Mehrausgaben sind und damit eine Grundsicherung zu teuer würde.
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Es ist wie überall im Kapitalismus, es gibt ganz reiche und ganz arme Menschen. Der Durchschnitt davon wäre ausgewogen. Jedoch gibt es mehr Familien mit Kindern, die zu den ganz armen zählen als zu den ganz reichen und so kommt der Staat auf die Idee, den vielen ganz armen Familien etwas finanziell unter die Arme zu greifen. Das ist zunächst eine ganz direkte ausgezahlte finanzielle Entlastung. So ist es das System gewohnt, eventuelle Konflikte werden finanziell gelöst. Auf die Idee, nicht den Eltern das Kindergeld auszuzahlen, sondern den Kindern indirekt und ideell Zuwendungen zukommen zu lassen, sind im System nicht vorgesehen. Wenn die Eltern dann das Kindergeld wir Bier und Zigaretten ausgeben anstatt für die Kinder, ist das aus Sicht des Staates o.k.
Natürlich sind Kinder nicht geschäftsfähig und können bei Finanzen nicht mitbestimmen, aber sie sollen eine gute Entwicklung nehmen und die wäre mit ausreichenden Betreuern in KiTas oder einem modernen Schulsystem mit selbstständigem Lernen in kleinen Gruppen, wesentlich besser gewährleistet als mit Geld an die Eltern oder im besten Fall beides.
Jedoch die ganz armen Eltern mit womöglich vielen Kindern haben oft sozial und seelisch so viele Probleme, die lassen sich mit ausgezahltem Geld nicht lösen. Wenn die Eltern so schlecht gelaunt sind, dass sie nur noch mit Betäubung durch den Alltag kommen, dann geht alles Geld für Betäubungsmittel drauf, denn das ist teuer. Da braucht es zwischenmenschlichen Kontakt und den kann Geld nicht leisten.
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Mich stört das Ganze auch. Wenn man alles von hinten bis vorn subventioniert…..
Als die 300,– Euro für Rentner zugesagt wurden sagte jemand ganz laut im Hintergrund
– prima, dann leg ich meine 800,– drauf und kann ich mir jetzt endlich….??? kaufen.
Es kommen – bei derartiger Großzügigkeit – manche auf eigenartige Gedanken.
Das Geld würde ich den Kindern nicht auszahlen sondern, so wie Du angedacht hast –
Dinge des täglichen Lebens kostenfrei stellen.
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Ich finde den Begriff „Kinderarmut“ einfach falsch. Trotzdem sind Kinder so reich wie ihre Eltern und dementsprechend versorgt. Also müssen Eltern „subventioniert“ werden, damit Kinder besser versorgt sind. Sicher gibt es auch Eltern, die so handeln wie hier beschrieben. Würde ich aber nicht als allgemein gültig anerkennen. Und Handy ist ja nun in unserer heutigen Zeit wirklich kein Luxus mehr. Für viele sogar wichtig um ihre Arbeit zu tun und erreichbar zu sein.
Andere Wege andenken und gehen ist sicher richtig, wie z.B. kostenfreier Frühstücks- und Mittagstisch in Schulen, Kindergärten und Horten. Ich bin nicht ganz auf dem Laufenden, was heute Kinderbeaufsichtung kostet und wer sie bezahlt. Könnte auf jeden Fall kostenfrei gestellt werden und würde wahrscheinlich schon einigen Eltern helfen. Ebenso Schulbücher, Hefte, Schreibutensilien. Da sollte dann allerdings auch darauf geachtet werden (also eine Einkommensgrenze) dass nicht Gutverdiener profitieren, wie jetzt bei der Erhöhung des Kindergeldes.
Gerechter könnte vieles sein, wenn man wie bei der Besteuerung von Einkommen – Schallgrenzen – setzt wer bis zu welcher Höhe finanzielle Hilfen bekommt.
GeSa
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…ich denke auch, dass in manchen Familien das „Kindergeld“ nicht immer den Kindern zugute kommt, sondern nur den Bier- und Zigarettenkonsum der Erziehungsberechtigten finanziert….
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