Startseite Foren Computer & Internet Internet - Fluch oder Segen?

  • realo

    Mitglied
    14. Dezember 2025 um 14:17

    Auch alle Ironie kann über die Tatsache, dass jeder Einzelne verantwortlich ist, ob er eine Erfindung missbraucht oder produktiv anwendet, nicht hinwegtäuschen. Man kann immer die da hinten, die Bösen, für schuldig erklären, auch für die negativen Anwendungen des Internets, aber es ändert an der eigenen Verantwortung für das eigene Leben nichts. Der Russe ist schuld, ist gerade ein gängiger Begriff in Deutschland, wenn man sich unbehaglich fühlt wegen was auch immer. Nun ist das Internet Schuld, dass das westliche System den Bach heruntergeht und die BRICS plus-Staaten in den Vordergrund kommen. Das böse Internet hat Schuld, warum ich Angst habe etwas zu verlieren, meinen materiellen Wohlstand.

  • seestern47

    Mitglied
    13. Dezember 2025 um 11:25

    @Lachfalte

    Da gehe ich mit. Die Geschwindigkeit und Reichweite, mit der sich Unsinn, gezielte Desinformation und plumpe Manipulation verbreiten, sprengen alles, was frühere Medien kannten. Dazu kommt, dass Aufmerksamkeit oft stärker wirkt als Einordnung.

    @realo

    Stimmt, 32 Jahre sind im digitalen Maßstab ja praktisch ein abgeschlossenes Reifeprojekt. Wenn etwas so lange existiert, erledigen sich Nebenwirkungen offenbar von selbst. Fakenews regeln sich dann durch menschliche Fähigkeit, Systeme kollabieren unabhängig von Kommunikationsstrukturen, und historische Vergleiche mit Dampfloks erklären gleich die Weltlage. Bleibt eigentlich nur die Frage, wann wir kollektiv anfangen, über Raketen zu lächeln.

  • Lachfalte

    Mitglied
    12. Dezember 2025 um 20:40

    Mit der menschlichen Fähigkeit mit Fakenews oder ähnlichem umzugehen scheint es ja nicht allzuweit her zu sein.

    Sicher gab es immer neue Entwicklungen bei denen man vor der Frage stand Fluch oder Segen.

    Aber nichts davon hat sich so rasant entwickelt und hatte so eine enorme Reichweite wie das Internet. Das, die Leichtgläubigkeit der Nutzer und die Skrupellosigkeit der Trumps, Putins, Höckes und vieler anderer mehr oder weniger großer dubioser Protagonisten stimmen mich zumindest sehr nachdenklich.

  • realo

    Mitglied
    12. Dezember 2025 um 14:18

    Das Internet gibt es inzwischen seit 1993 in der Öffentlichkeit, das sind jetzt 32 Jahre. Damals als es neu war, stellte sich die Frage wie bei allem Neuen, ‚Internet – Fluch oder Segen?‘, aber inzwischen sollte die Benutzung so sehr für den Alltag in Fleisch und Blut übergegangen sein, dass klar ist, dass es mehr Segen als Fluch bedeutet. Bei der Dampflokomotive hat man damals auch gefragt, ‚Fluch oder Segen?‘, weil sich noch nie ein Mensch so schnell fortbewegt hat. Inzwischen lächeln wir darüber und fliegen mit der Rakete ins Weltall. Natürlich kann man das Internet missbrauchen, wie man alles missbrauchen kann, was der Mensch geschaffen hat, das liegt bei jedem Einzelnen wie er es anwendet. Natürlich gibt es Fakenews, die gibt es in Zeitungen und Magazinen auch, da gehört es zur menschlichen Fähigkeit damit so umzugehen, dass sie keinen Schaden anrichten.

    Die aktuelle politische Weltlage und vor allem in Europa, mit dem schleichenden Niedergang des Systems hat meiner Ansicht nach nicht mit der Anwendung des Internets zu tun. Sollte das globale Zusammenrücken der Menschen weltweit durch das Internet den Wandel des Systems beschleunigen, um so besser.

  • Genuss

    Mitglied
    12. Dezember 2025 um 14:05

    Als Johannes Gutenberg 1455 den Buchdruck mit beweglichen Metalllettern erfunden hat revolutionierte er die Wissensverbreitung wie heute das Internet

    DIE ÄNGSTE WAREN DAMALS ÄHNLICH

    Mit der Massenproduktion von Büchern für breitere Bevölkerungsgeschichten fürchteten viele Autoritäten (Kirche, Adel, Gelehrte), die Kontrolle über die Verbreitungen von Wissen zu verlieren. Dies führte zu Sorgen, dass falsche oder ketzerische Ideen sich schneller verbreiten könnten.

    Mit der Massenproduktion von Büchern für breitere Bevölkerungsgeschichten fürchteten viele Autoritäten (Kirche, Adel, Gelehrte), die Kontrolle über die Verbreitungen von Wissen zu verlieren. Dies führte zu Sorgen, dass falsche oder ketzerische Ideen sich schneller verbreiten könnten.

    Die Buchdrucker selbst und die bisherigen Kopisten standen vor wirtschaftlichen Umwälzungen. Die handschriftliche Buchherstellung wurde zunehmend unrentabel, was zu Widerstand und Ängsten vor Arbeitsplatzverlusten führte.

    Einige Zeitgenossen waren auch besorgt, dass die Flut neue Bücher und Informationen die Menschen überfordern könnte. Es gab die Befürchtung, dass die Qualität der Inhalte leiden würde und die Menschen Schwierigkeiten hätten, Wahrheit von Falschheit zu Unterscheiden.

    Wir denken wohl noch immer wie im 15. Jahrhundert?

  • Emmie09

    Mitglied
    12. Dezember 2025 um 8:46

    Immer, wenn dieses Thema aufkommt, denke ich unwillkürlich an den Film „The day after“. Da gibt’s dann noch nicht mal mehr n normales Telefon.

  • seestern47

    Mitglied
    12. Dezember 2025 um 8:46

    @Lachfalte, das sehe ich ganz ähnlich. Dein Beitrag beschreibt dieses düstere Szenario leider sehr treffend. Danke Dir dafür.

    Wenn man heute schon beobachtet, wie Desinformation gezielt eingesetzt wird, um ganze Gesellschaften zu spalten oder Wahlen zu beeinflussen, bekommt man einen Vorgeschmack auf das, was Du meinst.

    Das Zusammenspiel aus Manipulation, Fake News und technischer Macht hat etwas Dystopisches und es betrifft uns längst alle.

    VG

    seestern47

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