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Hört auf diesen Multivitaminblödsinn zu futtern / Früher sterben m. Vitaminpille
Das Geschäft mit Nahrungsergänzungsmitteln floriert: Knapp 1,8 Milliarden Euro wurden 2023 in Deutschland mit Multivitaminpräparaten umgesetzt, das ist ein Plus von beinahe fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut einer aktuellen Studie sterben Menschen, die auf Multivitamine als Nahrungsergänzung setzen, sogar eher früher.
Forschende um Erikka Loftfield vom National Institute of Health in Rockville im US-Bundesstaat Maryland haben drei umfangreiche Langzeitstudien zur Bevölkerungsgesundheit mit insgesamt 390.124 Teilnehmenden ausgewertet.
Ein Ergebnis: Das generelle Sterberisiko jener Teilnehmenden, die regelmäßig Multivitaminpillen einnahmen, lag im Laufe des mehr als 20 Jahre währenden Beobachtungszeitraums um vier Prozent höher als das jener Menschen, die darauf verzichteten.
Andere, wenn auch meist kleinere Studien hätten ebenfalls eine im Vergleich leicht erhöhte Sterblichkeit bei Menschen festgestellt, die Vitaminpräparate nehmen, sagt Kristina Norman, Ernährungswissenschaftlerin am Deutschen Institut für Ernährungsforschung und an der Berliner Charité.
Auch das zur Infektvorbeugung beliebte Vitamin C, oft kombiniert mit Zink, könne man sich sparen: »Ruhe und frische Luft sind besser «, erklärt der Forscher.
Auszug aus Spiegel (Printversion) von heute (Seite 86)
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