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Hitlers Volk – Ein deutsches Tagebuch
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Gestern haben wir die erste Folge dieser sehr sehenwerten und toll gemachten Duko-Serie gesehen!
„12 Jahre, 3 Monate und 8 Tage dauerte die Zeit des Nationalsozialismus. Wer waren die Menschen, die Adolf Hitler 1933 wählten? Wer profitierte vom NS-Staat? Wer fürchtete um sein Leben? Wer waren sie 1939, als der Weltkrieg begann? Wer waren sie 1945, als er endete? Tagebücher erzählen vom Leben und Alltag der Deutschen in der NS-Zeit: emotional, eindringlich, authentisch. Die Doku-Serie beleuchtet acht Schicksale aus Deutschland – von Gefolgschaft, Karriere, Zweifel und Verzweiflung in einer Diktatur, die Mitläufer förderte und Gegner vernichtete.“
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Es ist so, dass ich mir viele dieser Sendungen nicht mehr “antun” will. Doch gleich 12:45h in ZDF Info werde ich mir – Hitlers Sklaven – Zwangsarbeiter – anschauen. Meine Familie war davon betroffen. Nicht jüdisch, doch in der Familie gab es damals aktive Kommunisten. Daher im Rahmen der üblichen Sippenhaft wurde meine Mutter (geb. 1923) eine sogenannte “deutsche freiwillige Zwangsarbeiterin” in einer Munitionsfabrik. An den Folgen starb sie bereits 1953.
Als ich gestern diese Sendung wahrnahm habe ich mich entschlossen heute diese Sendung anzuschauen – mehr zu erfahren und zu schauen ob auch diese “freiwilligen Zwangsarbeiter” ein Thema sind. Es graut mir ein wenig davor – trotzdem werde ich es tun.
GeSa
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Halte mich mit 25 Jahren DDR Erfahrung für ausreichend antifaschistisch gebildet so, dass ich keine Aufklärung aus Sicht der BRD brauche. Die Kriege sind ein deutsches Trauma, es gehört aufgearbeitet, aber wie jedes Trauma ist es individuell, jeder findet seinen eigenen Umgang. Einen pauschalen Freispruch oder Erlass der Sünden gibt es nicht.
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14:04h ……Halte mich mit 25 Jahren DDR Erfahrung für ausreichend antifaschistisch
gebildet so, dass ich keine Aufklärung aus Sicht der BRD brauche.Einen besseren Witz habe ich seit langem nicht mehr gehört. Fast so gut, wie die Aussage – Faschisten gibt es nur in der BRD. Und natürlich die damaligen DDR-Bürger hatten nichts mit den Taten der Nazis zu tun – waren alle keine Deutschen – oder wie?


Und das Schlimmste, offenbar merken Menschen die Ähnlichkeit ihrer Einstellung und damit verbundenen Aussagen gar nicht.

GeSa, die jetzt 2 1/4 Std. gefroren hat und erst mal tief durchatmen muss. Nichtwissen wird immer mehr zur Lüge
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Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate von
GSaremba61 bearbeitet. Begründung: wieder Tippfehler gefunden :-(
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Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate von
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Ich bin ja nicht die DDR-Bevölkerung, die Wende hat gezeigt, wie viele nach dem Westen schreiende Hansels es gegeben hat. Davon distanziere ich mich.
Genauso bin ich Nachkriegsgeneration und somit als deutscher Täter fein raus. Selbst mein Vater war zu jung und wurde im Krieg nicht einberufen und von meinem Opa weiß ich, dass er ein Vertriebener war.
Wovon ich schreibe ist, dass ich, was Antifaschismus angeht, ausreichend geschult wurde, um nicht zu sagen, tierisch auf die Nerven gegangen. Wir lernten die Deutschen kennen, die im Untergrund gegen Nazideutschland gekämpft haben und meistens das Leben ließen. Antifaschismus war für mich in der DDR ein ständiger Begleiter, wie gesagt, da habe ich keinen Nachholbedarf. Ich habe auch keine Veranlassung, die deutsche Kriegsgeneration schönzureden, sie haben die NSDAP mehrheitlich gewählt. Hätte sich die SPD mit der KPD zusammengetan, hätten sie die Mehrheit im Parlament gehabt und Hitler wäre nie an die Macht gekommen. Jedoch, die SPD zögerte und somit war der NSDAP Tür und Tor geöffnet.
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Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate von
realo bearbeitet.
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Dieser Beitrag wurde vor 6 Monate von
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12.11 Uhr
…Und dieser DDR-Antifaschismus, der einem „tierisch auf die Nerven“ ging, war natürlich so wirksam, dass Rechtsextremismus im Osten heute kein Thema mehr ist. Ach nee, doch.

Auch die historische Kurzfassung überzeugt: SPD + KPD = kein Hitler. Wenn da nicht Stalins Terror, der „Sozialfaschismus“-Vorwurf und die komplette politische Realität im Weg gestanden hätten. Aber gut, Details.
Am schönsten bleibt: moralisch überlegen, aber bloß nicht wie die „nach dem Westen schreienden Hansels“ wirken. Ein bisschen Schulunterricht und Familiengeschichte reichen offenbar, um sich fein rauszureden – aus Geschichte, Verantwortung und jedem ernsthaften Diskurs…
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Beitrag von 12:42
Liebe Seestern, Bravo zu deinen Beiträgen und deinem pol. Wissen! Ricarda01 -
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Genauso @seestern47 12:42h und dazu zwei Parteien, die überwiegend im Streit lagen -gleichzeitig die Türe für Stalin öffnen – da hätte es Hitler mit Sicherheit auch ohne Hindenburg geschafft.
Doch dass die DDR in dieser Form Geschichte vermittelte wundert mich nicht. Schließlich hat sie sich vieles aus den alten Zeiten erhalten. Die Hanseln der arroganten Nachkriegsgeneration der Bundesrepublik haben ja keine Ahnung.

GeSa
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13:43 @GSaremba61 hinzu kommt wohl, dass angesichts der Kurzlebigkeit diese ehemalige ddr im Prinzip keinen ernstzunehmenden Maßstab darstellen kann. Die Menschen haben unter deren Knute versucht, für sich das bestmögliche daraus zu machen oder unter Lebensgefahr diesem System zu entkommen. Manche hatten es sich darin aber auch ganz gut eingerichtet …verständlich, dass da mächtig Frust aufkommt…
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