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  • Grundrente, Altersarmut?

     Holzhacker antwortete vor 8 Monate, 1 Woche 12 Teilnehmer · 34 Beiträge
  • Holzhacker

    Teilnehmer
    12. August 2023 um 11:27

    Das Thema läuft zur Zeit in den Medien rauf und runter. Dazu ein ganz kleine Erklärung: Wer sich im Leben nicht um sein Älterwerden kümmert, schreit dann nach dem Staat, dem großen Heilsbringer. Der kann aber nicht alles regeln, auch wenn es Politiker gibt, die einem das suggerieren möchten. Es gibt genug Beispiele aus der Natur: Im Sommer, wenn reichlich Futter vorhanden ist, legt sich der Maulwurf einen Vorrat an für die Zeit, wenn nicht mehr viel da ist. Seit vielen Jahrzehnten bewunderten Mensch weltweit das deutsche Rentensystem. Das musste nicht üppig sein, reichte aber im Alter aus um nicht mit dem Hut fürs Überleben sammeln zu müssen. Als abschreckendes Beispiel ist mir noch das Bild von gebrechlichen alten Männern vor Augen, die in den USA bei Wall-Mart die Wagen schoben. Aber leider scheinen wir auf einem ähnlichen Weg zu sein. Natürlich gibt es unverschuldete Härtefälle. Da soll der Staat helfen. Aber wer sich selbst nicht kümmert, der soll auch nicht auf Hilfe von anderen warten. Denn der Staat kann nur verteilen, was andere erwirtschaften.

  • Becco

    Teilnehmer
    12. August 2023 um 11:44

    Du hast meine Zustimmung, aber nicht in allen Punkten. Denn, legt man sich einen “Vorrat” an z.B. in Form einer Versicherung oder in einer Pensionskasse, wird einem bei Auszahlung ein Anteil vom Staat abgeknöpft. Auch die Zinsen ließen die letzten Jahre sehr zu wünschen übrig.

    Mir ist auch aufgefallen (auch durch meine Arbeit in einem Seniorenheim), dass ein großer Teil der Nachkommen gar nicht danach fragt, wie gut Vater, Mutter oder wie auch immer finanziell versorgt sind im Alter und sich dann wundern, wenn nichts mehr auf der hohen Kante liegt, wenn es um die Erbschaft geht.

    Nicht jeder wollte/konnte sich eine Immobilie anschaffen.

    Altersarmut hängt m. A. auch viel damit zusammen, dass sich die Umstände allgemein ändern, Mieten und alle anderen Preise steigen. Wo man in früheren Jahren gut mit der Rente klar gekommen wäre, können viele nicht mehr mit den steigenden Preisen mithalten.

  • Holzhacker

    Teilnehmer
    12. August 2023 um 11:56

    Ist nur teils richtig, deine Kritik! Ich zahle gerne meine Steuern auf meine Pensionskasse. Es bleibt noch genug für mich über. Aber das mit der “hohen Kante” wenn es ans Erben geht , kenne iuch aus dem Bekanntenkreis. Ein Frau, Kinderlos aber gut versorgt mit ihrer Rente, etwas Erspartem und ihrer Eigentunswohnung, musste ins Pflegeheim. Nach etwas mehr als zwei Jahren war nichts mehr da. Da hatte das Heim alles konfisziert. Nachdem die Pflege-Altersheime privatisiert hatte, war das für die Investoren wie eine Gelddruckmaschine. Da reicht ja selbst eine Rente von 3000,00 Eur nicht mehr aus für den Aufenthalt in einem Heim!

  • cosmopolitin

    Teilnehmer
    12. August 2023 um 12:21

    @Holzhacker sehr oft habe ich mich schon an deiner Wortwahl gestört und heute muss ich mal reagieren . was bedeutet für dich konfiszieren. sorry die pflegeheime haben bestimmte tagessätze . ich will jetzt nicht aufschlüsseln welche posten dazugehören. wenn jemand in ein pflegeheim muss liegt sicherlich ein pflegegrad vor . entsprechend dem pflegegrad zahlt die pflegekasse ihren anteil. natürlich wird die pension genutzt um die kosten zu zahlen und wenn das nicht ausreicht finde ich es ok dass eigenes vermögen sprich das geld durch den verkauf der eigentumswohnung oder erspartes zum zahlen der kosten eingesetzt werden. einerseits möchte jeder , dass mitarbeiter in der pflege gut bezahlt werden aber dieses höhere einkommen muss erwirtschaftet werden. entsprechend werden die tagessätze in der heimpflege erhöht.

    Ich kann die haltung haben, gut dass ich selber für alles aufkommen kann und nicht auf öffentliche hilfe angewiesen bin. natürlich kann ich mich auch ärgern, dass andere, die alles ausgegeben und nichts ersspart haben, sozusagen meine nachbarn im pflegeheim sind und es ihnen genauso gut oder schlecht geht wie mir. mir ist es lieber, wenn ich einmal bei bedarf nicht auf öffentliche hilfe angewiesen .

    Wenn eine gute Rente – von dir so bezeichnet – da ist , erspartes und eigentumswohnung plus anteil der pflegekasse kann deine rechnung in deinem beispiel aber auch nicht stimmen.

    es geht mir jetzt nicht um die diskussion – private seniorenheime oder öffentlicher träger bzw wohlfahrtsverband

    • Dieser Beitrag wurde vor 8 Monate, 2 Wochen von  cosmopolitin bearbeitet. Begründung: zusatz bzgl der berechnung
  • Tejon

    Teilnehmer
    12. August 2023 um 13:18

    @cosmopolitin deine wohlgemeinten Worte in Ehren, aber sie gehen doch ein wenig an der Realität vorbei. Zunächst sei angemerkt, dass man nur etwas ausgezahlt bekommt, wenn man auch vorher eingezahlt hat. Die Rentenkassen wurden schon immer von den Politikern geschröpft, die ihre Fehleinschätzungen kaschieren mussten.

    Heute im 21, Jahrh. schröpfen nicht nur die Politiker, sondern auch die, die nie eingezahlt haben. Warum auch immer.

    Einst waren Altenheime und die Pflege von Alten die Aufgabe der Kommunen und der Kirchen. Heute haben die Kirchen u. Kommunen die Heime an private Anleger verkauft und die wollen Geld machen.

    Ein Heim kostet heute ca. 3500 €, die Durchschnittsrente beträgt 1500 €, wer kann sich also ein Heim leisten?

    OK. Anders gerechnet. Eine Person bekommt 1500 € Rente. Sie hat ein Haus, Wert 1,5 Mill. D.h. sie muss montl. 1500 € zuzahlen. Also 1 500 000 € reichen gut bis ans Lebensende. Warum sind dann solche Summen in manchen Häusern schon nach einigen Jahren verschwunden ?

    Zum Schluss: Wie Eingangs schon erwähnt, man kann nur etwas erwarten, wenn man vorher gibt. Wer nie in die Versicherung einzahlt hat auch keinen Anspruch auf Auszahlung.

    Wer nach dem Abi erst 1-2-Jahre zur Selbstfindung in die Wüste zieht, danach vier Semester Sinologie und anschließend noch einige Semester Psychologie studiert, keinen Abschluss macht, kann mit 60 nicht erwarten eine Rente zu bekommen die fürs Überleben reicht. Es sei denn, er wird Politiker bei den Grünen.

  • Holzhacker

    Teilnehmer
    12. August 2023 um 14:16

    Ach ja @cosmopolitin . dich stört meine Wortwahl? Warum, weil ich sie für jeden verständlich darlege? Ja, das Ersparte und der Erlös aus der verkauften Eigentumswohnung ging restlos ans Heim. Und dann musste für sie Behilfe angefordert werden. Das gefällt mir auch nicht, ist leider Realität. Auch wenn die Wortwahl keinen Zweifel an der Sache lassen. Vielleicht hättest du weniger Einwände zu meiner Wortwahl, wenn ich das etwas blumiger verzieren würde? OK, werde versuchen, das künftig in deinem Sinn entsprechend zu kaschieren.

  • cosmopolitin

    Teilnehmer
    12. August 2023 um 14:27

    @ tejon, sorry aber das war doch überhaupt nicht das thema. und die kosten im Pflegeheim sind um einiges höher. ich habe 2017 in der kurzzeitpflege pro tag 163 € gezahlt also 30 tage 4890 und die pflegekasse gibt einmalig im kalenderjahr ca 1700 dazu. wenn du also länger als einen monat in der einrichtung verbleibst zahlst du die weitere zeit alles selbst.

    natürlich bedarf es einer unterstützung bei der verwaltung von vorhandenem vermögen durch zb eine betreuung oder familienangehörige. die heimbeteiber sollten nicht als betreuer fungieren. also kommen sie auch nicht an das geld heran. komm jetzt bitte nicht mit den schwarzen schafen. ich spreche nicht von straffälligen betreuern sondern von der regel. es gibt leider immer in allen bereichen einzelfälle die es nicht geben sollte.

  • Becco

    Teilnehmer
    12. August 2023 um 14:30

    Ich weiß, dass ein Pflegeplatz in einer Kleinstadt ca. 3.500 € kostet. Meine Mutter, seit 2007 verstorben hatte zu Lebzeiten ca. 2.700 DM, später dann umgerechnet in Euro zur Verfügung, das reichte für das Seniorenheim und um ein paar Euros auf die Seite zu sparen. Heute reicht da das Geld hinten und vorne nicht mehr. Auch durch private Pflegeversicherungen kann die Differenz meist nicht abgedeckt werden. Pflege, Unterbringung, Nebenkosten usw. muss alles finanziell abgedeckt sein. Wenn dann Vermögen vorhanden ist, wird natürlich darauf zurückgegriffen, ohne Rücksicht auf Verluste. Reicht es nicht mehr, greift der Staat mit Grundsicherung usw. ein. Und wenn man ehrlich ist, hat er ja auch beim Einbehalten eines gewissen Betrages bei der Auszahlung der Versicherungen schon gut hingelangt.

  • Sangoma

    Teilnehmer
    13. August 2023 um 12:01

    @Holzhacker, deswegen war es für mich immer wichtig, nicht auf einen Staat angewiesen zu sein. Und ich brauche in bis heute nicht, ja ich hab ihn auch 3x gewechselt. Unser Sohn hat mal 10 Jahre in Europa gelebt, dann hatte er genug. Nur für den Staat arbeiten wollte er nicht. Zu viel Steuern und Bürokratie.

    LG Hubert

  • Chili

    Teilnehmer
    19. August 2023 um 20:48

    Was mich an diesen Heimen stört ist, dass sie als “Leckerbissen” für Aktiengesellschaften gelten. Ebenso z. T. Krankenhäuser.

    Für mich heißt das, es geht immer zuerst für die Aktionäre zu sorgen und dann für die Senioren bzw. für die Kranken. Das müßte verboten sein, doch wie bereits geschildert, die Kirche und der Staat haben es sich bequem gemacht und die Kranken bzw. die alten Leute sind die Leidtragenden.

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