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Gott nachgeahmt?
In Hallein bei Salzburg steht in der Kleizergasse Nr. 2 eine hochschwangere Madonnenfigur. Statt ein
Jesuskind in ihren Armen zu halten umfassen ihre
Hände ihren runden Bauch, in dem Gottes Sohn heranwächst. Es ist eine liebevolle Geste, die
so manche werdende Mutter auch tut. Die Geburt ihres
Kindes Jesus ist zum Greifen nah.
In ihrem dunkelroten Kleid und den blauen Schutzmantel sieht sie ganz irdisch aus. Es fehlen
ihr allerdings die Attribute einer "Himmelskönigin",
der Sternenkranz und das Lilienzepter.In dieser Nische des Hauses aus dem 18. Jahrhundert stand bis Mitte der 1990 Jahre eine Figur "Die Unbefleckte". Sie ist damals entwendet worden und wurde 2008 durch diese "Freudige Maria" ersetzt, geschnitzt wurde sie von Karoline Stenzel. Es war ihre Abschlussarbeit in der Bildhauerfachschule der HTL Hallein.
Beim Anblick dieser Madonna kam mir plötzlich der
Gedanke, dass es uns Menschen heute möglich ist
Gottes Werk nachzuvollziehen. Durch die künstliche
Befruchtung können heute Jungfrauen, Frauen die
keinen Geschlechtsverkehr mit einem Mann hatten,
ein Kind gebären. Ein Geschehnis, dass bisher als
unmöglich angesehen wurde. Selbst dem "heiligen Geist Gottes" wurde dies nicht zugetraut.Warum aber soll ein "Gott", der Schöpfer alles Seiende, also auch des Menschen, nicht das gleiche
können?
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