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     Webra antwortete vor 3 Jahren, 8 Monate 1 Teilnehmer · 1 Senden
  • Webra

    Teilnehmer
    28. August 2020 um 22:39

    Auf der Website von Google wird heute des Schriftsteller Alexander Dumas gedacht. Naheliegender

    wäre nach meiner Meinung gewesen an den “ersten Schwulen” zu erinnern.

    Karl Heinrich Ulrichs (* 28. August 1825 in Westerfeld, heute Stadtteil Kirchdorf in Aurich (Ostfriesland); † 14. Juli 1895 in L’Aquila, Italien) war ein deutscher Jurist, Journalist, Verleger, Schriftsteller, Pionier der Sexualwissenschaft<sup id=”cite_ref-lohmann_1-0″>[1]</sup> und einer der ersten bekannten Vorkämpfer für die rechtliche Gleichstellung von Homosexuellen.

    Er forschte und publizierte über gleichgeschlechtliche Liebe, die er „Uranismus“ nannte, und propagierte die Möglichkeit der Eheschließung zwischen zwei Männern, die er als „urnische Ehe“ bezeichnete. Das Kunstwort „homosexuell“ gab es zu dieser Zeit noch nicht. Er bekannte sich zudem öffentlich und selbstbewusst zu seiner Veranlagung, was zu seiner Zeit ein unerhörter Vorgang und wegen drohender Strafverfolgung nicht ungefährlich war.<sup id=”cite_ref-2″>[2]</sup> Volkmar Sigusch bezeichnete ihn als den „ersten Schwulen der Weltgeschichte“.<sup id=”cite_ref-Sigusch_3-0″>[3]</sup>

    Auf dem deutschen Juristentag 1867 in München forderte er in einer Rede erstmals öffentlich die Straffreiheit gleichgeschlechtlicher sexueller Handlungen, da diese auf einer natürlichen Veranlagung beruhen würden, worauf es zu tumultartigen Szenen unter den Zuhörern und zum Abbruch seiner Rede kam. Ulrichs gilt als ein früher Vordenker und -kämpfer der heutigen Lesben- und Schwulenbewegung, blieb aber zu Lebzeiten mit seinen Ideen und Forderungen ein Außenseiter. Statt der angestrebten Liberalisierung musste er die zunehmende staatliche Repression gegen Homosexuelle nach der deutschen Reichsgründung 1871 miterleben, weshalb er 1880 enttäuscht ins Exil nach Italien ging. Teile seiner wissenschaftlichen Theorien zur Sexualität wurden nach seinem Tod von anderen Pionieren der Sexualwissenschaft wie Magnus Hirschfeld aufgegriffen. Für über 100 Jahre nach seinem Tod weitgehend vergessen, erfahren sein Werk und seine Person seit einigen Jahren eine zunehmende Anerkennung in der Sexualwissenschaft<sup id=”cite_ref-Sigusch_3-1″>[3]</sup> und der Lesben- und Schwulenbewegung.

    Im Jahre 1867 trug er diese Forderung erstmals öffentlich vor: Auf dem deutschen Juristentag in München vor 500 Mitgliedern rief diese jedoch tumultartige Szenen vor, in denen seine Rede unterging. Ulrichs war stolz auf diesen Auftritt und schrieb dazu später:[6]

    Bis an meinen Tod werde ich es mir zum Ruhme an rechnen, daß ich am 29. August 1867 zu München in mir den Muth fand, Aug’ in Auge entgegenzutreten einer tausendjährigen, vieltausendköpfigen, wuthblickenden Hydra, welche mich und meine Naturgenossen [gemeint: homosexuelle Männer] wahrlich nur zu lange schon, mit Gift und Geifer bespritzt hat, viele zum Selbstmord trieb, ihr Lebensglück allen vergiftete. Ja, ich bin stolz, daß ich die Kraft fand, der Hydra der öffentlichen Verachtung einen ersten Lanzenstoß in die Weichen zu versetzen.“ Thumbsup

    Weit über Einhundertjahre mussten vergehen, bis sein mutiges Verhalten vom Erfolg gekrönt wurde.

    (Auszugsweise einkopiert aus Wikipedia)

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